Rücklagen der Gemeinde Veitshöchheim steigen zum Jahresende um eine Million Euro auf 16,5 Millionen Euro - Teil 2 Veitshöchheimer Bürgerversammlung 2020: Realisierte und laufende Projekte, Zukunfts-Projekte, Planungen
Finanzdaten Haushaltsplan 2020
Die Investitionssumme von Gemeinde und Eigenbetrieb beträgt heuer 5,8 Mio. Euro. Eingeplant waren ursprünglich 13,6 Mio. Euro. Trotz der corona-bedingten Mindereinnahmen von 1,7 Mio. Euro kann nach Abzug der Tilgung voraussichtlich eine freie Finanzspanne in Höhe von 856.000 Euro erwirtschaftet werden, rund 3,8 Mio. Euro unter dem gemeindlichen Rekordergebnis des Vorjahres.
Erfreulich ist für den Bürgermeister, dass sich die Liquiditätsreserven nach aktueller Hochrechnung von 15,5 Mio. Euro am 31.12.2019 auf rund 16,5 Mio. Euro am Jahresende erhöhen werden. Eingeplant war eine Entnahme von 5 Mio. Euro.
Die Verschuldung erhöht sich 2020 von knapp 3,9 Mio. Euro auf 4,96 Mio. Euro. Die geplante Kreditaufnahme für die energetische Sanierung der Bundeswehrwohnanlage in Höhe von 5 Mio. Euro war nur in Höhe von 1,35 Mio. Euro notwendig. Bei voller Inanspruchnahme des Kfw-Darlehens würde die Gemeinde einen Tilgungszuschuss von 875.000 Euro (Zinssatz bei - 1,41 Prozent) erhalten.
Insgesamt gesehen stellte Bürgermeister Jürgen Götz fest: "Wir sind finanziell 2020 noch mit einem blauen Auge davongekommen." Im nächsten Jahr würde sich jedoch das Rekordergebnis des Jahres 2019 bei der Kreisumlage (steigt 2021 um 1,8 Mio. auf über 5,5 Mio. Euro an) und den Schlüsselzuweisungen (Minus 1 Mio. Euro) negativ für die Gemeinde auswirken. Damit würden schon von vornherein, unabhängig von Corona, 2,8 Mio. Euro im Haushalt 2021 fehlen.
Aufgrund des staatlichen Beitrags-Zuschusses haben laut Bürgermeister die Buchungszahlen in den fünf örtlichen Kindergärten deutlich zugenommen. Insgesamt konnte das Betreuungsangebot um 22 Plätze auf 726 Plätze ausgebaut werden. Gleichwohl ergab der von der Verwaltung im Sommer erstellte Bedarfsplan, dass der Bau eines neuen Kindergartens forciert werden muss. Erstmals seit sechs Jahren sind die Kinderbetreuungs-Gesamtkosten mit 1,8 Mill. Euro in diesem Bereich nicht weiter gestiegen.
Abgeschlossene Projekte 2020
Im Zeitplan blieb die Neugestaltung mit Neumöblierung der Bücherei im Bahnhof mit Kosten von 560.000 Euro.
Mit einem Aufwand von 70.000 Euro wurde das Jugendzentrum über der Bücherei renoviert.
Zur Beseitigung von Wasserschäden wurde das Vereinsheim des Fotoclubs unter der Kinderbücherei mit einem Aufwand von 48.000 Euro renoviert.
Die Dachhaut und defekte Sparren sowie Teile des Bodens des der Gemeinde gehörenden Lagerhauses am Bahnhof wurden mit einem Aufwand von 32.000 Euro erneuert.
Die Umsetzung energetischer Maßnahmen in der Dreifachturnhalle wie Heizungsanlage-Steuerung und Umstellung auf LED mit intelligenter Steuerung kostete 154.000 Euro abzüglich Förderung.
Beim Tiefbrunnen des Geisbergbades, der dessen gesamten Wasserbedarf deckt, wurden Pumpen und Steigleitung erneuert.
Der Zugang zum Mittelbau im Rathaushof erhielt für 32.000 Euro eine Rampe.
Im Waldfriedhof wurde die das Urnengräberfeld "Lebensfluss" für 105.000 Euro um 87 Grabstellen erweitert.
Für die Aussegnungshalle im Waldfriedhof stehen im nächsten Jahr umfangreiche Sanierungsarbeiten mit einem Aufwand von 820.000 Euro an.
Fertiggestellt wurde die Gehwegsanierung (700 lfd. Meter) im Friedhof an der Martinskapelle mit einem Aufwand von 300.000 Euro in den Jahren 2015 bis 2020.
Laufende Projekte
Im Bereich der Digitalisierung ist die Gemeinde laut Bürgermeister dabei, die Rahmenbedingungen für die Zukunft zu schaffen, so erfolgten die Installierung einer neuen Servertechnik im Rathaus und die Digitalisierung der Schulinfrastruktur mit Glaserfaseranschluss. 2021 sind die Glasfaserdirektanbindung der Tourist-Info in den Mainfrankensälen an das Rathaus, eine neue Telefonanlage im Rathaus geplant.
Für 430.000 Euro wurde heuer ein neues Löschfahrzeug LF 20 beschafft. Im Laufen ist die Planung für die Erweiterung des Feuerwehrhauses sowie Fassaden- und Fenstererneuerungen.
Bereits begonnen wurde zwischenzeitlich mit dem dritten Bauabschnitt für die Sanierung von 52 Wohnungen der Bundeswehr-Wohnanlage in der Gartensiedlung mit Kosten von insgesamt voraussichtlich 4,8 Mio. Euro.
Mit der Generalsanierung der aus vier Bauabschnitten bestehenden Eichendorffschule aus den Jahren 1965 bis 2004, die sich bis 2029 erstreckt, wurde im BA 2 mit der Dachsanierung begonnen. Da Schüler bei Umsetzung des mit der Regierung abgestimmten Gesamtkonzeptes zeitweise in einem temporär zu errichtenden Modulbau ausgelagert werden müssen, wird dieser als nächstes Projekt angegangen.
Von der für 620.000 Euro teuren Erneuerung der Hartplatzflächen der Freisportanlage konnte heuer der Basketballplatz abgeschlossen werden. Die Erneuerung der Rundlaufbahn ist für die Sommerferien 2021 vorgesehen. Die Gemeinde rechnet mit einer staatlichen Förderung von 60 Prozent.
Für die seit Januar 2020 im HdB untergebrachte Kleinkindgruppe des Kuratie-Kindergartens erfolgt mit Kosten von 640.000 Euro ein Anbau, dessen Planung soweit abgeschlossen ist, dass im nächsten Jahr mit dem Bau begonnen werden kann.
In der Kirchstraße haben die Kanalbauarbeiten des 2. BA begonnen, die bis Ende des Jahres zunächst nur im bereits aufgebrochenen Bereich erfolgen. Die westliche Seite bleibt zunächst noch voraussichtlich bis Mitte Januar 2021 passierbar. Der ursprünglich für die Pflasterung des 220 Meter langen Abschnittes geplante Fertigstellungstermin Ende 2021 ist laut Bürgermeister durch die zeitliche Verzögerung nicht gefährdet.
Instandgesetzt werden muss im Rahmen des Ausbaus der Kirchstraße auch der Torbogen zum Rathaushof.
Anfang März 2020 konnte die Erschließung des 13,9 ha großen Baugebietes Sandäcker nach 18monatiger Bauzeit mit Kosten von 8,4 Mio. Euro für insgesamt 260 Wohneinheiten offiziell der Öffentlichkeit übergeben werden. Der Bebauungsplan wird derzeit nochmals im Interesse der Bauwerber geändert.
Der Verkauf der gemeindlichen Grundstücke läuft laut Bürgermeister sehr gut. Es seien lediglich noch einzelne Grundstücke verfügbar.
Im Herbst erfolgten insgesamt 290 Baumpflanzungen als Straßenbegleitgrün sowie die Anlage des 37.000 Quadratmeter großen Landschaftsangers. Für die hier vorgesehenen Spielflächen ist die Ausschreibung derzeit in Ausarbeitung.
Im Bereich des Baugebietes Sandäcker ist 2021 die Fahrbahnsanierung der Geithainer Allee sowie deren Querung zur fußläufigen Anbindung des Baugebietes Lindental vorgesehen, zu einem späteren Zeitpunkt von der Friedenstraße bis zur Wolfstalstraße die Vollsanierung der Günterslebener Straße. Hierfür werden die Kosten auf 730.000 Euro geschätzt.
Die seit Herbst 2018 laufende Errichtung von vier Lärmschutzwänden entlang der Bahnlinie dauert wegen der fehlenden Sperrpausen noch bis Ende 2021 (zurzeit Bauarbeiten noch bis 4.12.2020 im Gang westlich in der Herrnstraße und östlich der Bahnlinie in Höhe des Birkentales).
Nach zwölf Jahren zähen Ringens erfolgte am 12. Oktober der Baubeginn für den neuen Mainsteg, dessen Kosten nun 10 Mio. Euro betragen. Bei einem staatlichen Zuschuss von 3,1 Mio. Euro (Fördersatz 70 Prozent) haben beide Gemeinden zusammen ca. 1,9 Mio. Euro plus 650.000 Euro sonstige Bauausgaben zu finanzieren, jede Gemeinde also rund 1,3 Mio. Euro. Mit ca. 5 Mio. Euro beteiligt sich der Bund als Eigentümer der Wasserstraße.
Infolge der Änderung des Bauablaufs durch die Baufirma erfolgt laut Bürgermeister die Sperrung des Dreschplatzes wohl nicht mehr in diesem Jahr. Es kann jedoch von der Fertigstellung der Brücke im Mai 2022 ausgegangen werden.
Zukunfts-Projekte, Planungen
Der Preisträger des Realisierungswettbewerbes Relais aus Berlin ist derzeit mit weiteren Planungen für die Umgestaltung des neuen und auch des alten Stegumfeldes beschäftigt.
Einen Tag vor Baubeginn am 16. März 2020 verfügte Landrat Eberhard Nuß aufgrund der Corona-Pandemie einen Baustopp für den Ausbau der WÜ 3 zwischen Veitshöchheim und Gadheim. Die Maßnahme, in der auch die Ortsdurchfahrt Gadheim mit ausgebaut und ein Kreisverkehr mit Anbindung des Gewerbegebietes an der Abfahrt nach Oberdürrbach erstellt wird, beginnt nun je nach Witterung ab Februar/März 2021. Für die Bauzeit von zehn Monaten wird der ÖPNV über einen einspurig geschotterten Feldweg entlang des Randes des Gebrannten Hölzlein vorbei am EU-Mittelpunkt hinter dem Markushof vorbei geführt.
Sachstand beim geplanten Seniorenzentrum auf dem Gelände des ehemaligen Rewemarktes in der Würzburger Straße ist, dass die Caritas Abstand von einer Realisierung genommen hat und die Gemeinde nun in den letzten Wochen weitere Möglichkeiten sondiert hat. Nach Gesprächen mit einem anderen Investor ist der Bürgermeister nun guter Hoffnung, eine Lösung gefunden zu haben, um das Projekt doch noch realisieren zu können. Der Gemeinderat stehe voll hinter dem Projekt, bei dem der Investor plane, einen Teil der betreuten Wohnungen an Private zu veräußern.
Dies ist die aktuelle Dringlichkeitsliste der Gemeinde für die ab 2021 geplanten Straßenbaumaßnahmen.
Die zum Teil aus dem Jahr 1979 stammende Technik der Rasenberegnungsanlage des Geisbergbades soll nächstes Jahr ausgetauscht werden.
Im Bereich des Dürrbachs hat der Gemeinderat für die Planung für ein Gewässerentwicklungskonzept erteilt.