Nachlese zum Baustopp des Landkreises für den Ausbau der WÜ 3 zwischen Veitshöchheim und Gadheim
Auch elf Tage nach der Ankündigung von Landrat Eberhard Nuß, dass der Baubeginn für den Ausbau der Kreisstraße WÜ 3 zwischen Veitshöchheim und Gadheim aufgrund der sehr dynamischen Entwicklung der Corona-Infizierungen in Stadt und Landkreis Würzburg bis auf Weiteres (die Rede ist von einem Jahr, da man sonst in den Winter 2021 kommt) verschoben wird, steht noch immer auf dem Bauschild als Baubeginn der 16. März ab 10 Uhr. Begründet hatte der Landrat, dass die gesundheitliche Versorgung der Bevölkerung in einer Notsituation höher zu bewerten als eine aufschiebbare Straßensperrung. Es müssten, so meinte er, alle Verkehrshindernisse, die Ärzte oder Pflegepersonal zu Umwegen zum Arbeitsplatz zwingen könnten, vermieden werden.
Gilt nun der Baustopp? fragten sich heute viele Autofahrer auf dem Weg von Veitshöchheim nach Güntersleben, da hier Bauarbeiten in diesem Bereich im Gange sind und auf dem Bauschild immer noch der 16. März als Baubeginn steht.
Des Rätsels Lösung: Die Telekom verlegt hier ihre Kabel tiefer, damit diese später nicht den Ausbau der Kreisstraße tangieren.
Außerdem werden auch die hier auf den Feldern am Straßenrand aufgerollten Leerrohre für neue Kabelverlegungen vom Beginn des Waldfriedhofs bis vor zum Kreisverkehr eingezogen.
Durch Baustopps, wie vom Würzburger Landrat für den 5,07 Mio. Euro teuren Ausbau der Kreisstraße WÜ 3 verfügt, bekommt auch die Bauwirtschaft die Auswirkungen der Corona-Krise mehr und mehr zu spüren.
Josef Wallner vom bayerischen Bauindustrieverband rechnet damit, dass die Auswirkungen der Coronakrise auch für die Bauwirtschaft in jedem Fall erheblich sein werden.
Nicht nur Baustopps der Auftraggeber müsse man verkraften. Unternehmen, die auf Arbeitskräfte aus dem Ausland angewiesen sind, könnten ihre Baustellen nicht mehr bedienen. Aber auch auf deutsche Arbeitnehmer könne nicht im vollen Umfang aufgrund von Quarantänemaßnahmen oder der Absicherung der Kinderbetreuung zurückgegriffen werden.
Auch bei der Versorgung mit Rohstoffen sei die Bauwirtschaft von Lieferungen aus dem Ausland abhängig und müsse mit Engpässen rechnen. Unklar sei deshalb, wie lange die Baustellen betrieben werden können. Einige Bauunternehmen hätten ihren Baustellenbetrieb bereits bis auf Weiteres eingestellt. Für alle anderen Fälle gelte aber: Solange die Auftraggeber die Baustellen nicht einstellen oder der Betrieb generell verboten wird, arbeiten die Unternehmen, solange sie können.