Achtung: Bis Ende Februar 2020 in Veitshöchheim Fäll- und Rückschnittaktionen an einer Vielzahl kranker und dürrer Bäume - Im Waldfriedhof müssen 210 Bäume gefällt werden
In Zusammenarbeit mit dem Bund Naturschutz wurden bei der jährlich stattfindenden Baumbeschau der Gemeinde Veitshöchheim bei einer Vielzahl gemeindeeigener Bäume starke Trockenschäden, Krankheitsbefall oder Standfestigkeitsprobleme festgestellt. Dies betrifft auf dem Foto oben auch die Esche in der Bildmitte am Parkplatz zwischen Bücherei und Sozialstation. An der Esche wurden schon einige Rückschnitte durchgeführt. Mittlerweile ist die Esche in einem so schlechten Zustand, dass hier dringend Handlungsbedarf besteht. Entsprechend der Empfehlung vom Bund Naturschutz werden alle Äste entfernt und nur der Stamm als Spechtbaum stehen gelassen. Dafür wird nun auf der Grünfläche eine Bergulme sowie eine Zierreiche vorgepflanzt, da auch die Kiefer (links), so das Ergebnis der Baumbeschau, in den nächsten Jahren beseitigt werden muss.
Insgesamt waren es acht Standorte, an denen der gemeindliche Gärtnermeister Sebastian Heller bei seiner turnusmäßigen Baumschau im Herbst "kritische Bäume" aufgelistet hatte. Diese wurden von einer Kommission bei einer Begehung am 13. Januar 2020 nochmals begutachtet und das weitere Vorgehen festgelegt. Teilnehmer waren neben Bürgermeister Jürgen Götz, Hans Bätz und Manfred Fischer vom Bund Naturschutz, die Gärtnermeister Sebastian Heller und Andreas Altenhöfer und der Bauhofleiter Rudolf Köhler.
Die Festlegungen im Protokoll der Baumbeschau (siehe Ausführungen zu den Fotos nachstehend) wurden nun vom Hauptausschuss in der Sitzung am Dienstag ohne Einwendungen zur Kenntnis genommen und der Bauhof beauftragt, die erforderlichen Fäll- und Rückschnittmaßnahmen bis Ende Februar durchzuführen.
Wie der Bürgermeister erläuterte, habe bei der Baumbeschau bei jeder Station der Erhalt der Bäume im Vordergrund gestanden. Manchmal sei jedoch eine Beseitigung aus Sicherheitsgründen unabdingbar. Wenn eine Fällung durchgeführt werden muss, wurde auch sofort wieder über eine Ersatzpflanzung nachgedacht bzw. vorgeschlagen.
Der Bürgermeister bittet nun Spaziergänger und Passanten aufgestellte Absperrungen zu beachten. Dies betrifft vor allem die Wiese zwischen Steg und Kläranlage, die Mainlände auf Höhe des Biergartens und in besonderem Maße den Waldfriedhof.
Birken in der Mainlände auf Höhe des Biergartens
In der Mainlände stehen zwischen der Oberen Maingasse und dem Steg viele Birken die in der Vitalität gestört sind. Besonders wenn solche Bäume dann von Spechten bewohnt werden, ist die Standsicherheit nicht mehr ganz gewährleistet. Auch bei Klopfversuchen wurde eine Abnahme der Standsicherheit festgestellt. Es wurde vereinbart, drei Pflanzflächen umzugestalten und die darauf befindlichen Birken zu entfernen. Bei der Auswahl der Nachpflanzungen der Bäume sowie der Unterpflanzung wurde die Gemeinde von der Landesanstalt beraten.
Die ersten Neuanlagen sind bereits vor zwei Jahren erfolgt.
Waldfriedhof
Die heißen Sommer der letzten Jahre haben zu erheblichen Schäden an den Bäumen im 50.000 Quadratmeter großen Waldfriedhof geführt. Hier müssen 210 Bäume (100 Buchen, 60 Kiefern, 50 Eichen) entfernt werden. Um Leib und Leben der Friedhofsbesucher nicht zu gefährden, werden die geschädigten Bäume zeitnah entfernt. Die gefällten Bäume bleiben als Totholz für die Insekten liegen.
Weiden auf den Grünflächen entlang Fußweg zwischen Steg und Kläranlage
Auf der Wiese neben dem Steg stehen entlang dem Fußweg drei Weiden. Diese sind von Pilzkörpern befallen. Damit die Weiden noch weiterhin stehen bleiben können, werden die Bäume zu Kopfweiden geschnitten. Bei der Umgestaltung des Umfeldes „Alter Steg“ wird die gesamte Fläche neu überplant und umgestaltet.
Weiter mainabwärts werden noch weitere Einkürzungen an verschiedenen Bäumen vorgenommen, besonders bei der markanten Pappel (Foto). Dies wurde vom Ingenieur- und Sachverständigenbüro Dr. Ing. Wessolly dringend mit Gutachten vom August 2019 empfohlen, da unter der Pappel der Abenteuerspielplatz stattfindet.
Robinie Spielplatz Sudetenstraße
Ein Sturm im März 2019 hat dazu geführt, dass die Robinie auf dem Spielplatz Sudetenstraße senkrecht aufgerissen ist (Foto links). Manfred Fischer hat daraufhin mit den Gemeinde-Gärtnern eine Bohrwiderstandsmessung mit dem Resistographen durchgeführt.
Durch den Einbau einer Kronensicherung, wie im Bild zu sehen, konnte eine sofortige Fällung vermieden werden. Mittlerweile hat sich der Riss vergrößert. Bei der Baumbeschau legte deshalb die Kommission fest, die Robinie zu entfernen. Auf Empfehlung des Bund Naturschutz werden als Ersatz mehrere Großsträucher gepflanzt.
Die Robinie rechts im Bild muss gefällt werden.
Ahorn vor dem BA I Eichendorffschule (Mittelschule)
Auf der Nordseite vom Bauabschnitt I stehen eine Eiche (rechts) sowie ein Ahorn (links). Da dieser Platz als Pausenhof genutzt wird und der Boden mittlerweile so stark verdichtet ist, ist der Ahorn in seiner Vitalität stark eingeschränkt.
Es brechen stetig starke Äste vom Ahorn ab (Glasbruch), die zu Gefährdungen der Kinder führen können.
Es wurde deshalb von der Kommission festgelegt, den Ahorn ersatzlos zu beseitigen. Die Eiche kann weiterhin stehen bleiben.
Bei der Erweiterung der Eichendorffschule soll laut Bürgermeister über ein Gesamtkonzept für die Gestaltung des Pausenhofes nachgedacht werden.
Platanen an der Straße „Am Schenkenfeld“
An der Straße „Am Schenkenfeld“ stehen im Steigungsbereich mehrere Platanen. Das Wurzelwerk hat mittlerweile zu extrem starken Hebungen und Senkungen bei den Bordsteinen sowie der Straßen- und Gehwegflächen geführt. Hier empfiehlt die Kommission zu gegebener Zeit über ein Gesamtkonzept nachzudenken: Bäume fällen, Bordsteine richten, Straße und Gehwege neu asphaltieren.
Birke Buswendeplatz Dürerstraße
Auf der Grünfläche neben der Buswendeschleife steht eine Birke (rechts oben - links unten). Hier wurden vor Jahren mehrere Äste entfernt, die zu weit in das angrenzende Grundstück ragten. Mittlerweile ist die Fäule an den Schnittstellen soweit fortgeschritten, dass die Birke entfernt werden muss, da die Standsicherheit nicht mehr gewährleistet ist. Auf eine Nachpflanzung wird verzichtet, da auf dieser kleinen Pflanzfläche weitere Bäume stehen.
Fotos (c) Dieter Gürz