Veitshöchheimer Eigenheimer pflanzten am Jahresbaumweg eine Robinie, den Baum des Jahres 2020 und unverwüstliche Bienenfreundin - Gespendet von der 93 jährigen Erna Apelt
Eine Robinie, den Baum des Jahres 2020, spendete dem Eigenheimerbund Erna Apelt im Sinne der Nachhaltigkeit.
In der Hoffnung, dass der vom Bauhof der Gemeinde beschaffte fünf Meter hohe Jungbaum besonders gut anwächst, begoss die 93jährige ihn bei der heutigen Pflanzaktion mit Silvaner-Wein im Beisein von Tochter, Enkelin und Urenkelin sowie der Vorstandschaft des Eigenheimerbundes mit dem 1. Vorsitzenden Oswald Bamberger (rechts).
Die Spenderin war Zeit ihres Lebens sehr naturverbunden, hatten doch ihre Eltern Felder und Wald, arbeitete sie früher in einer Gärtnerei und in den Weinbergen und bereitete ihr noch im 90. Lebensjahr die Arbeit im eigenen Garten viel Freude, wo sie zur Selbstverköstigung auch Salate und vor allem Grünkohl anbaute.
Und auch bei der Baumpflanzung machte die Erna noch eine gute Figur, als sie zum Spaten greift. Und zu den Eigenheimern, deren Ehrenmitglied sie ist, hat die Frohnatur einen besonderen Bezug: Seit 1983 gehörte sie als Beisitzerin dem Vorstand an, dessen zahlreiche Veranstaltungen sie logistisch mitgestaltete.
Im Gemischten Chor des Männergesangvereins singt sie auch heute noch, schon seit 58 Jahren, ist noch aktiv im Tanzkreis der Kuratie, monatlich Gast beim Stammtisch "Spätlese" und hatte auch heuer wieder eine Dauerkarte im Geisbergbad, wo sie fast täglich sechs Bahnen schwamm und dies, obwohl sie vor einigen Jahren einen Herzschrittmacher eingepflanzt bekommen hat.
Eine Spende der 93-jährigen Erna Apelt
Eine Robinie, den Baum des Jahres 2020, spendete Erna Apelt dem Eigenheimerbund. In der Hoffnung, dass der vom Bauhof der Gemeinde beschaffte fünf Meter hohe Jungbaum besonders gut anwächst, begoss
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Mit der alljährlichen Proklamation eines „Baumes des Jahres“ durch die Dr. Silvius Wodarz-Stiftung in Berlin soll entweder auf die Seltenheit einer Baumart, auf die Gefährdung durch neuartige Waldschäden oder Baumkrankheiten, auf die Bedeutung eines Baumes für die Menschen oder auf die Relevanz der Bäume für ein Ökosystem hingewiesen werden. Die Stieleiche war 1989 der erste so ausgezeichnete Baum, der aufgrund seiner Bedrohung durch neuartige Waldschäden ausgewählt wurde.
Mit der Robinie sind nun alle bislang 32 gekürten Bäume auf dem 2008 anlässlich der mit der Goldmedaille gekürten Teilnahme am Bundeswettbewerb "Entente Florale Deutschland 2009" von der Gemeinde Veitshöchheim am nördlichen Rand der Gartensiedlung angelegten Jahresbaum-Weg vertreten und durch ein Täfelchen beschrieben.
Der Eigenheimerbund sieht es nach den Worten des 1. Vorsitzenden Oswald Bamberger als seine Aufgabe an, im Sinne der Nachhaltigkeit für die jährliche Ergänzung des Jahresbaumweges mit dem neu gekürten Baum und auch für den Ersatz eingegangener Bäume zu sorgen.
Die Wodarz-Stiftung erklärte am 24. Oktober 2019 die Robinie (Robinia pseudoacacia) zum Baum des Jahres 2020 und traf damit eine Entscheidung, die polarisiert. Ähnlich wie die Douglasie ist die Baumart unter Naturschützern, Städteplanern, Förstern, Waldbesitzern und Naturfreunden umstritten und Gegenstand intensiver Diskussionen. Die invasive Baumart ist Gefahr für Naturbiotope, aber gleichzeitig im Zuge des Klimawandels ein potentieller Hoffnungsträger.
Mit 0,1 Prozent ist der Anteil der Robinie in deutschen Wäldern verschwindend gering, doch wo die Baumart sich etabliert, ist sie nahezu unverwüstlich. Die Robinie steht daher auf der Liste der invasiven Baumarten. Tolerant gegenüber Salz und Luftverschmutzung, kommt die Robinie mit städtischem Klima und schwierigen Bodenverhältnissen gut zurecht. Imker lieben die Robinie, da die cremeweißen Blüten reichlich Nektar geben.
Die gelegentlich mit der Akazie verwechselte Robinie – deshalb auch „Scheinakazie“ – zierte im 17. Jahrhundert zunächst Barockgärten und Parks. Bald fand sie aufgrund ihres ungewöhnlich harten Holzes Verwendung im Grubenbau. Als Pionierbaumart beeindruckt sie durch ungewöhnlich schnelles Wachstum in den ersten Lebensjahrzehnten. Ihr zähes Holz ist sehr witterungsbeständig und damit auch im Freien gut verwendbar, zum Beispiel für den Bau von Brücken, Gartenmöbeln, Spielplatzgeräten und Terrassen.Robinien besiedeln sehr schnell selbst die unwirtlichsten Lebensräume. Das Geheimnis ihres Erfolges steckt unter der Erde: Sogenannte Knöllchen-Bakterien, die an der Wurzel leben, fixieren Luftstickstoff und dieser reichert sich im Boden an.
Info-Quelle NABU und Baumpflegeportal
Neben dem Fächerbaum als Jahrtausendbaum sind auf dem Veitshöchheimer Jahresbaumweg folgende Baumarten vertreten und mit einem Täfelchen gekennzeichnet und beschrieben:
- 1989 Stiel-Eiche
- 1990 Rotbuche
- 1991 Sommer-Linde
- 1992 Berg-Ulme
- 1993 Speierling
- 1994 Europäische Eibe
- 1995 Spitzahorn
- 1996 Hainbuche
- 1997 Eberesche
- 1998 Wild-Birne
- 1999 Silber-Weide
- 2000 Sand-Birke
- 2001 Esche
- 2002 Gemeiner Wacholder
- 2003 Schwarz-Erle
- 2004 Weiß-Tanne
- 2005 Rosskastanie
- 2006 Schwarzpappel
- 2007 Wald-Kiefer
- 2008 Echte Walnuss
- 2009 Berg-Ahorn
- 2010 Vogel-Kirsche
- 2011 Elsbeere
- 2012 Europäische Lärche
- 2013 Holzapfel
- 2014 Traubeneiche
- 2015 Feld-Ahorn
- 2016 Winterlinde
- 2017 Fichte
- 2018 Ess-Kastanie
- 2019 Flatterulme
- 2020 Robinie
Anlässlich der Pflanzung gab es für alle auch eine Brotzeit und Glühwein.
Fotos (c) Dieter Gürz