Eine Vielzahl von ausgezeichneten Musiktalenten begeisterten beim Kammerkonzert des Gymnasiums Veitshöchheim
Eines von vielen Highlights des Kammerkonzerts des Gymnasiums Veitshöchheim am Dienstagabend in der Schulaula waren die Auftritte des Violinisten Johannes Knorr, der ein Frühcollege an der Musikhochschule in Würzburg besucht. Auf dem Foto begleitet ihn Lotta Krauß am Klavier. Die beiden Q11ler spielten wie aus einem Guß ausdruckstark und höchst virtuos Ludwig van Beethovens berühmte "Violinsonate in F-Dur/Frühlingssonate".
Ein wunderbares Duett bildete Johannes Knorr auch mit dem Harfinisten Nico Rosenberger, der vor zwei Jahren sein Abitur absolvierte und nun ein Musikstudium anfängt. Im perfekten Zusammenklang von Violine und Harfe verzauberten sie als krönender Abschluss des Konzertabends das Publikum mit "Méditation de Thais" und dem rasanten "Czardas" von Jules Massenet und Monti. Wie Musiklehrerin Gaillard erläuterte, wurde das Duo bereits für Konzerte in verschiedenen Einrichtungen auf Honorarbasis verpflichtet.
Die Zuhörer kamen insgesamt in den Genuss eines mit 26 Beiträgen riesigen Programms, das 28 junge Künstler als Solisten, im Duett oder als Trio exzellent gestalteten und das mit kleiner Pause von 19.00 Uhr bis 21.45 Uhr dauerte. Das attraktive und abwechslungsreiche Programm deckte die ganze Bandbreite alter und neuer Musik, alle Gattungen und Stilrichtungen von der Barockzeit bis zur Popmusik ab. Es erklangen Gitarre, Klavier, Cello, Violine, Saxophon, Horn, Harfe, Gesang und als außergewöhnliche Instrumente auch Obe und Fagott.
Tief beeindruckt äußerte sich Schulleiter Dieter Brückner über die Vielzahl hervorragender Musiktalente, die seine Schule besuchen.. Seine Musiklehrerinnen Christine Gaillard und Claudia von der Goltz konnten bei der Programmauswahl aus dem Vollen schöpfen.
Claudia von der Goltz: "Dass wir heute so viele Schüler auf so hohem Niveau hören können, ist etwas Besonderes. Wir haben hier gerade einen musikalisch sehr ergiebiebigen Jahrgang in der Oberstufe." Allein aus der Q11 haben sieben Schüler das Musik-Additum gewählt, die alle durchweg mit exzellenten Leistungen auf hohem Niveau glänzten. Üblich sind bei der Schulgröße des Gymnasiums eher ein bis drei Schüler pro Q11 oder Q12. Aber auch aus der Unterstufe offenbarten einige Schüler ihr Talent.
Das Gymnasium profitiert laut von der Goltz natürlich vom großen Angebot an Instrumentalunterricht durch die beiden Musikschulen Veitshöchheim und Würzburg. Außerdem bekämen alleine zwölf Schüler Unterricht bei Privatlehrern.
"Manches Theater könnte uns beneiden" meinte hocherfreut der Schulleiter, angesichts des kulturellen Angebotes seiner Schule in den nächsten Monaten bis zu den Sommerferien. Das Kammer-Konzert eröffnete die diesjährige Sommer-Saison als erstes von drei Konzerten, bei dem kammermusikalisch Solisten und kleinen Ensembles an der Reihe waren. Es folgen noch ein Konzert großer Ensembles und ein Sommerkonzert mit Chören, Band und eventuell auch Blasorchester sowie zwei Theaterinszenierungen und ein Jongliervariete.
Herausragend war auch das Klavierspiel des Zehntklässlers David Vorraber, der ebenso wie Knorr ein Frühcollege an der Musikhochschule in Würzburg besucht. Bevor es in die Pause ging, meisterte das musikalische Ausnahmetalent ohne Noten voller Leidenschaft, sich völlig verausgabend,mit extremer Tempowahl und unglaublicher Brillanz die hochvirtuose Komposition "Prélude VI oder Etude op.12/4" von Sergej Rachmainow oder Fréderic Chopin.
Die vielseitige Lotta Kraus glänzte auch solo am Klavier, indem es ihr gelang, das Spielerische und Ornamentale von Robert Schumann's romantischer Komposition "Arabeske op.18/1, C-Dur" auszudrücken.
Und Lotta Krauß begleitete schließlich am Cello auch die Fünftklässlerin Ida Grunwald, die mit dem Fagott "Zwei alte Freunde" von Esprit Chédeville zum Besten gab. Idas Bruder Bastian Grunwald intonierte mit dem Doppelrohrblatt der Oboe Vivaldi`s "La Pastorella", begleitet von der Musiklehrerin Christine Gaillard am Klavier
Diese beiden Instrumente aus der Barockzeit, die die Geschwister Grunwald bei der Musikschule Würzburg lernen, waren erstmals bei einem Konzert im Gymnasium zu hören.
Das Klavier-Trio mit Elin Tyroller (Violine), Julius Bien (Cello) und Konstantin Bien (Klavier) begeisterte mit dem Kindertrio ”Lebhaft /Valse russe/ Vivace" von Alex Rowley/ Frank Bridge/ Theodor Kirchner, mit dem die Siebt-/Achtklässler beim 56. Regionalwettbewerb Unterfranken-West "Jugend musiziert" mit voller Punktzahl den 1. Preis und dann auf Landesebene den 2. Preis erzielt hatten.
Ein toller Hörgenuss war auch das von Elin Tyroller mit der Violine vorgetragene Konzert in g-Moll, op12/Nr.1 von Antonio Vivaldi/T.Nachéz im harmonsichen Zusammenspiel mit Ariane Metz am Klavier.
Der Zehntklässler Felix von der Goltz offenbarte sein außergewöhnliches musikalisches Talent sowohl mit dem Saxophon, als er, von seinem Bruder Mathis am Klavier begleitet, höchst virtuos "The peacocks" des US-Jazz-Pianisten Jimmy Rowles aus dem Jahr 1983
und später ebenso einfühlsam mit exzellenter Gitarrentechnik "Lamentos de morro" des Brasilianers Garoto zu Gehör brachte.
Mit von der Partie war Felix von der Goltz auch im Gitarren-Trio mit Jola Paulick und Marwin Roth, das mit "Popular Andaluz" von Hans Joachim Kapps den phantastischen Konzertreigen klangvoll eröffnet hatte.
Solo glänzten auch Marwin Roth mit "Valse venezuelano Nr.3" von Antonio Lauro.
und Jola Paulick mit "Tarantella" von Johann Kaspar Mertz. Das im Konzert zu hörende Gitarrenspiel trug zweifelsfrei die Handschrift des Gitarrenlehrers Bernhard von der Goltz. Es waren überwiegend spanische uind latein-amerikanische Klänge, die seine Schüler zu Gehör brachten.
Das Musikadditum gewählt hat auch Tim Schwander, der mit den tiefen Klängen seines Horns mit "Larghetto Nr. 4 aus Six Mélodies“ von Charles Gounod faszinierte, kontrastreich von Ariane Metz am Klavier begleitet.
Das Gesangs-Duo Lena Fiedrich und Lena Axmann (zugleich Klavier) interpretierte zur Abwechslung gleich nach der Pause phantastisch voller Gefühle den Song "People help the people" der britischen Popsängerin Birdy, den diese im Finale der Casting-Show The Voice of Germany 2012 sang.
Fingerstylistisch auf seiner Gitarre wohlklingend interpretierte der angehende Abiturient Jeremias Hirsch "Dragon Born" von Skyrim.
Die jazzige Pop-Ballade" Careless Whisper" von George Michael aus dem Jahr 1984 ist geprägt von einem prägnanten Saxophon-Spiel, das der Q11ler Philipp Rüterbories hervorragend zu Gehör brachte..
Der Klavierspieler Calvin Lee meisterte voller Temperament die "Fantasie Impromptu" von Frédéric Chopin.
Silvia Osiek brillierte am Klavier mit der klanggewaltigen "Fantasie Caprice a-Moll" von Felix Mendelssohn-Bartholdy.
Ein großes Musiktalent ist am Klavier die Sechstklässlerin Ehi Ogbebor, die ihre in die Welt gebrachte Eigenkomposition "Gefühle am Tag" taufte .
Ebenso gefiel Elena Wicht am Klavier mit der "Canzonetta a-Moll und Fantasietanz op.124 Nr.5" von Nils Wilhelm Gade/ Robert Schumann.
Sven Wicht, ihr Bruder aus der Unterstufe offenbarte sein großes Talent, als er zum Teil vierhändig mit seiner Lehrerin Ariane Metz am Klavier die faszinierende Musik des Argentiniers Astor Piazzolla, dem Begründer des Tango Nuevo wiedergab, der im "Libertango" einen traurigen Gedanken beschreibt, den man tanzen kann.
Vierhändig am Klavier spielten auch Sarah Mona Hassine und Amy Balzer, die sich "Tanz der Zuckerfee und Dornröschenwalzer" von Peter Iljitsch Tschaikowsky ausgesucht hatten.
Aus der Unterstufe dabei waren Moritz Ergezinger am Klavier mit einer "Ballade" von Frederik Burgmüller,
an der Gitarre Andreas Schässburger mit "Rondo" von Klaus Schindler und
Kilian Schif mit "El Chocolate" von Ines Peragallo von Frederik Burgmüller