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Brigitte Will hinterlässt nach 20jähriger Tätigkeit riesige Spuren in der Bildungslandschaft Veitshöchheim - Arbeiterwohlfahrt Ortsverein Veitshöchheim bereitete seiner Geschäftsführerin eine bewegende Abschieds- und Dankeschön-Feier

Veröffentlicht am von Dieter Gürz

"Eine 20jährige Ära ging zu Ende" - "Brigitte Will hinterlässt riesige Spuren in der Bildungslandschaft Veitshöchheim" - "Sie war eine Institution der AWO"

Eine bewegende Abschieds- und Dankeschön-Feier bereitete der Arbeiterwohlfahrt Ortsverein Veitshöchheim e.V. (AWO) seiner geschätzten Geschäftsführerin Brigitte Will, die nach ihrem 20jährigem Engagement für die  AWO neue Wege beschreitet. Auf dem Abschiedsfoto mit leitenden Mitarbeiterinnen v.l.n.r. vorne AWO-Vorsitzende Ingrid Schinagl, Brigitte Will, Heidi Körbel (AWO-Jugendsozialarbeiterin an der Mittelschule), Jessie Ritter (AWO-Hortleiterin Vitusschule), hinten Romy Blechschmidt (Leiterin AWO-Kinderhaus), Verena Schmidt (AWO-Hortleiterin an der Eichendorffschule), Nelly Melcher (Leiterin AWO-Ganztagsbetreuung Eichendorffschule), Melanie Fotak (Leiterin AWO-Mittagsbetreuung Grundschule) sowie hinten Altbürgermeister Rainer Kinzkofer und Bürgermeister Jürgen Götz.

Kurzfassung für Mainpost:

Eine bewegende Abschieds- und Dankeschön-Feier bereitete der Arbeiterwohlfahrt Ortsverein Veitshöchheim e.V. (AWO) seiner Geschäftsführerin Brigitte Will, die nach ihrem 20jährigem Engagement für die AWO neue Wege beschreitet.

Bei ihrem Eintritt in die AWO 1999 als Kinderhaus-Leiterin hatte der AWO Ortsverein mit dem Kindergarten, dem Eichendorff-Hort und der Mittagsbetreuung drei Einrichtungen mit insgesamt 124 Plätzen und elf Mitarbeiter. Seitdem avancierte der Ortsverein bis heute mit einem Jahresumsatz von zwei Millionen Euro quasi zum mittelständischen Unternehmen. Er ist Träger von sechs Einrichtungen mit 400 Plätzen und beschäftigt an die 70 qualifizierte Fachkräfte in der Pädagogik, in der Verwaltung, in der Küche, für die Reinigung und als Hausmeister.

Diese Entwicklung, so bekräftigte Schinagl, sei wesentlich Will zu verdanken, die im Januar 2007 als erste Geschäftsführerin der AWO eingesetzt wurde. In Wills Ägide fielen zahlreiche Baumaßnahmen im 1983 erbauten „Starken Kinderhaus“ an der Steinstraße. So wurde 2008 der Erweiterungsbau mit Turnraum, Büro,  Küche, neue Räume für Krippe und Geschäftsstelle eingeweiht. Im Oktober 2012 startete ein weiterer Krippenanbau und die Generalsanierung des gesamten Kinderhauses und im Mai 2017 folgte die Sanierung des Terrassen- und Hangbereiches in Eigenleistung mit Eltern.

Die ausgezeichnete Zusammenarbeit mit ihrer Geschäftsführerin würdigten die Leiterinnen der AWO-Einrichtungen Romy Blechschmidt (Kinderhaus), Melanie Fotak (Mittagsbetreuung Grundschule), Heidi Körbel (Jugendsozialarbeit an der Mittelschule - JAS), Nelly Melcher (Ganztagsbetreuung), Verena Schmidt (Hort an der Eichendorffschule) sowie Jessie Ritter (Hort Vitusschule).

„Sie hat wahrlich riesige Spuren in der Bildungslandschaft Veitshöchheim hinterlassen“ lobte Grundschulleiter Stefan Dusolt. Mittelschulleiter Otto Eisner verwies auf die Verdienste von Will bei der Umsetzung des Konzeptes für die Offene Ganztagsschule vor zehn Jahren hin sowie auf die Schaffung einer Stelle für die Jugendsozialarbeit an seiner Schule.

Bürgermeister Jürgen Götz sagte, die Geschäftsführerin habe wesentlich dazu beigetragen, dass die qualifizierte Kinderbetreuung vor allem im Schulbereich im erforderlichen Umfang längst zu einem Aushängeschild und echten Standortfaktor für Veitshöchheim geworden ist.

Unnachgiebig und beharrlich habe sie bei Landratsamt und Regierung für die Inklusion und gegen Ausgrenzung von Kindern aus Kitas gekämpft. Die Geschäftsführerin ist deshalb sehr stolz, dass der AWO-Hort an der Eichendorffschule im Oktober 2018 mit dem Unterfränkischen Inklusionspreis ausgezeichnet wurde. Will: „Mein großes Anliegen war es, Kindern auf Augenhöhe zu begegnen, dass sie stark werden für ihre Zukunft voller Würde, voller Solidarität für all diejenigen, die schwächer und womöglich ganz anders als sie selbst sind.“

"Takes My Breath Away", dieses Abschieds-Lied dvon Tuck & Patti aus dem Jahr 1988 sang die Musikschulleiterin Christina Stibi, von ihrem Kollegen Oliver Thedieck an der Gitarre begleitet, der instrumental die Feier umrahmte.

 

Die scheidende Geschäftsführerin (rechts)  war sichtlich gerührt von den vielen Redebeiträgen, aus denen ersichtlich wurde, was sich mit ihr so alles in den 20 Jahren ihrer Tätigkeit für die AWO ereignet hat und wie ihre Arbeit wertgeschätzt wird.

"Es war eine unglaublich bewegte, ereignisreiche, anstrengende, intensive, kreative und vor allem erfolgreiche Zeit,"  betonte AWO-Vorsitzende Ingrid Schinagl in Anwesenheit aller AWO-Mitarbeiter und zahlreicher Wegbegleiter von Brigitte Will. Gute Kinder- und Familienbetreuung, gute Arbeitsbedingungen für das Mitarbeiter, gute Ausstattung aller Einrichtungen, ausreichende Finanzierung, vertrauensvolles Miteinander, hervorragende pädagogische Arbeit, gegen alle Widerstände möglich machen, das sei der AWO dank ihres tollen Engagements gelungen.

Wie Schinagl sagte, ist sie knapp 30 Jahre für die AWO tätig, zunächst als Elternbeiratsvorsitzende und seit mehr als 25 Jahre als Vorstandsvorsitzende. Mit dem Inkrafttreten des Bayerischen Kinderbildungs- und -betreuungsgesetz (BayKiBiG)  im Juli 2005 habe die ehrenamtliche Arbeit als AWO-Vorstand sehr schnell den zumutbaren Zeitaufwand überschritten und nicht mehr leistbar. In ihrer unnachahmlichen, tiefgründigen Recherchearbeit habe Brigitte Will, die seit 1999 Leiterin des Starken Kinderhauses in der Steinstraße war, alle Vor- und Nachteile der neuen Rechtsmaterie ausgelotet und sich zur BayKiBiG-Spezialistin weiter gebildet. So sei es ein Glücksfall gewesen, dass sie sich bereit erklärte, im Januar 2007 die hauptamtliche Geschäftsführung der AWO-Einrichtungen zu übernehmen. Ihr sei es in dieser Funktion bis heute immer wieder gelungen,  neue Wege gegen alle Widerstände zu gehen und auch, dass sich ihre Geschäftsführerinstelle refinanzieren lässt.

2007 begann dann auch die Baumaßnahme Anbau und Krippenausbau in der Steinstraße. Nach nur einem Jahr Bauzeit bei laufendem Betrieb konnte der AWO-Ortsverein die neuen Räume feierlich in Besitz nehmen, weil es laut Schinagl das Prinzip Brigitte gab: akribisch planen, akribisch rechnen, nichts dem Zufall überlassen, akribisch den Handwerkern auf die Füße treten.

Brigitte Will sei in allen Bereichen ihres Geschäftsführerinnendaseins immer auf der Höhe der Zeit gewesen, habe sich schlau gemacht, in den Vorstandssitzungen umfassend informiert, so das gute, sachliche Entscheidungen getroffen werden konnten. Mit Hartnäckigkeit, mit Mut und Ausdauer habe sie stets die Ziele der AWO verfolgt und auch immer wieder neue Wege in der pädagogischen Arbeit beschritten. So habe sie gemeinsam mit den Einrichtungs-Leitungen Mittel und Wege gefunden die vielfältigen, multikulturellen Bedürfnisse von Kindern, Eltern und Mitarbeiterinnen zu befriedigen.

Schinagl: "Bei den zahlreichen Festen, Gartenfesten im Kinderhaus oder wie zuletzt 2016 die Jubiläumsfeier 25 Jahre AWO-Hort haben wir erleben und spüren können, mit welcher Professionalität, Kreativität, mit wieviel Herz unsere Kinder, Eltern und Mitarbeiterinnen in unseren Einrichtungen zusammenarbeiten und leben."

Die Vorsitzende dankte der scheidenden Geschäftsführerin für ihre Unterstützung, die freundschaftliche Beziehung und dass sie ihr, der dauerhaft beruflich überlasteten Vorstandsvorsitzenden, den Rücken frei gehalten habe.

Bürgermeister Jürgen Götz war es ein besonderes Anliegen, Brigitte Will für ihren 20jährigen unermüdlichen Einsatz in der AWO zum Wohle der Veitshöchheimer Kinder und Jugendlichen zu danken. Die AWO habe in dieser Zeit eine wahnsinnige Entwicklung verzeichnet. Will habe Maßstäbe gesetzt durch ihr Credo, sich immer für Kinder, Jugendliche und ihre Familien und deren Chancen auf Teilhabe und Bildungsgerechtigkeit zu engagieren.

Bei ihrem Eintritt als  Führungskraft in die AWO 1999 habe der AWO Ortsverein mit dem Kindergarten, dem Eichendorff-Hort und der Mittagsbetreuung drei Einrichtungen mit insgesamt 124 Plätzen und elf Mitarbeitern betrieben. Heute im Jahr 2019 sei der Ortsverein mit einem Jahresumsatz von zwei Millionen Euro quasi ein mittelständisches Unternehmen und Träger von sechs Einrichtungen mit 400 Plätzen und beschäftige an die 70 qualifizierte Fachkräfte in der Pädagogik, in der Verwaltung, in der Küche, für die Reinigung und als Hausmeister. So seien allein seit 2014  in seiner Amtszeit 90 neue Hortplätze während der Schulzeit entstanden und weitere 40 Hortplätze für die Feriennutzung. Auch die Mittagsbetreuung konnte in dieser Zeit von 47 auf 60 Plätze ausgebaut werden.

Bereits als Leiterin des Kinderhauses habe sich Brigitte Will sehr früh dafür eingesetzt, dass dieses eine integrative Kindertageseinrichtung wurde mit bestmöglicher Förderung der Kinder mit einem Migrationshintergrund, mit körperlichen, geistigen oder seelischen Behinderungen. Auch als Geschäftsführerin habe sie große Herausforderungen gemeistert.

Der Bürgermeister lobte besonders auch Wills Zusammenarbeit und den Erfahrungsaustausch mit der Gemeinde, wodurch eine ständige Erweiterung der jährlich steigenden Anforderungen der Betreuungsmöglichkeiten gewährleistet werden konnten. Nur so sei es der Gemeinde bisher immer möglich gewesen, den inzwischen gesetzlich geregelten Anspruch auf qualifizierte Kinderbetreuung im erforderlichen Umfang auch anbieten zu können. Die so ausgebauten Bildungs- und Betreuungsangebote der Gemeinde seien längst zu einem Aushängeschild und echten Standortfaktor Veitshöchheims geworden.

Auch Altbürgermeister Rainer Kinzkofer griff zum Mikrofon und verwies auf seine besondere Beziehung zum Ortsverein der AWO, den er als einer Elterninitiative angehörend im Jahr 1973 mitgegründet habe. Von 1999 bis 2014 habe er als Bürgermeister Brigitte Will kennen und durch ihr Geschick, Fachwissen und fortschrittliches Denken schätzen gelernt. Kinzkofer: "Sie galt in Veitshöchheim als die Institution der AWO."

Grundschulleiter Stefan Dusolt (rechts) sagte, er habe Brigitte Will nicht nur als einen Menschen kennengelernt, der seine Materie aus dem FF beherrsche, sondern an vorderster Stelle als eine Frau, die sich mit sehr viel Herzblut für die ihr anvertrauten Kinder, die zahlreichen Mitarbeiter und die ihr unterstellten Einrichtungen eingesetzt habe. Vor allem habe ihn beeindruckt, mit welch hartnäckiger Ausdauer sie Dinge vorangetrieben habe, von denen sie überzeugt war. In den beiden Schulhäusern der Grundschule sei dabei im wahrsten Sinne des Wortes etwas entstanden, auf das Brigitte Will mit Stolz zurückblicken könne. Bestmögliche Zuwendung und Förderung der Kinder, die heute schon fast ihren gesamten Tag auf einem Schulgelände verbringen, sei immer ihr höchstes Anliegen gewesen, so Qualität vor Quantität, Menschenbildung vor Aufbewahrung und Zusammenarbeit zwischen den Einrichtungen vor Abtrennung.

Dusolt: "Ich werde den Menschen Brigitte Will vermissen." Sie habe wahrlich riesige Spuren in der Bildungslandschaft Veitshöchheim hinterlassen.

Mittelschulleiter Otto Eisner betonte, die vorbildliche Kleinkind- und Schulbetreuung in Veitshöchheim sei mit den Initiativen von Brigitte Will und ihrem  Durchsetzungsvermögen und Verhandlungsgeschick zu verdanken. So habe sie vor zehn Jahren für die Offene Ganztagsschule an der Mittelschule ein neues Konzept erarbeitet und umgesetzt. Zuletzt konnte die von der AWO Veitshöchheim e.V. als Kooperationspartner besetzte Halbtags-Stelle der Jugendsozialarbeiterin an der Mittelschule auf 75 Prozent ab Beginn des Jahres 2018 erhöht werden.

Die ausgezeichnete Zusammenarbeit mit ihrer Geschäftsführerin würdigten die sechs Leiterinnen der AWO-Einrichtungen v.l.n.r. Romy Blechschmidt (Kinderhaus), Melanie Fotak (Mittagsbetreuung Grundschule), Heidi Körbel (Jugendsozialarbeit an der Mittelschule - JAS), Nelly Melcher (Ganztagsbetreuung) und Verena Schmitt (Hort an der Eichendorffschule) sowie (nicht im Bild) Jessie Ritter (Hort Vitusschule).

Romy Blechschmidt, die im Februar 2007 aus deinen Händen von Brigitte Will die Leitung des Starken Kinderhauses übernahm, stellte die langjährige Zusammenarbeit heraus, die Tür an Tür begann und geprägt war von stetigem Wachstum und Veränderungen – von großen und kleinen Baumaßnahmen.

Im Oktober 2007 gab es das Richtfest für den ersten Kinderhaus-Erweiterungsbau nach der Grundsteinlegung im Jahr 1983 – Turnraum, Büro & Küche, neue Räume für unsere Krippe und Geschäftsstelle entstanden. Ein Jahr später im Oktober 2008 konnte das Einweihungsfest und das gleichzeitige 35jährige Jubiläum des kleinen AWO Ortsvereins (auch als gallisches Dorf bezeichnet) gefeiert werden.

Nach kurzer Verschnaufpause startete im Oktober 2012 ein weiteres Bauprojekt , der Krippenanbau und die Generalsanierung des gesamten Kinderhauses. Ein großer Kraftakt für alle Beteiligten. Im Januar 2014 konnte dann schon wieder ein Einweihungsfest gefeiert werden im dem neu gestalteten Gartenparadies für Kinder

Im Mai 2017 folgte die bisher letzte Baumaßnahme: die Sanierung des Terrassen- und Hangbereiches in Eigenleistung mit Eltern und gab es wieder ein Einweihungsfest im Garten.

Blechschmidt: „Nicht nur baulich und organisatorisch waren wir mir Dir in Bewegung, sondern auch pädagogisch gab es neben der täglichen Arbeit starke Projekte, die du mit und für uns als Kinderhaus angenommen und geführt hast.“ Sie verwies dazu auf das seit 2011 bis heute laufende Bundesprojekt „Frühe Chancen – Sprache und Integration“, die Zertifizierung zur Konsultationskita Sprache über das „DJI“ und die Arbeit an gelingender inklusiver pädagogischer Arbeit mit Kindern und deren Familien.

Heraus stellte die Kinderhausleiterin besonders Wills betriebswirtschaftliche Kompetenz mit dem Blick für finanzielle Zukunftsentscheidungen, ihr sozialpädagogisches Herz, wenn kollegialer Austausch, Beratung und Coaching im Bereich von Bildung, Erziehung und Betreuung von Kindern erforderlich war, ihr umfangreiches Fachwissen rund um das Bayerische Kinder Bildungs- und Betreuungsgesetz, ihre handgemachten „Seelenpflege-Cappuccinos“ in schweren Zeiten, sorgenvollen Momenten oder einfach an einem anstrengenden Tag. Die Geschäftsführerin habe Innovationen angestoßen und mitgetragen, Visionen unterstützt und gestärkt.

Im September 2012 hatte Will von Jutta Ruländer die Leitung des Hortes an der Eichendorff in die Hände von Verena Schmidt gelegt. Schmidt: „Wir waren ein sehr produktives Team, das sich stets auf Augenhöhe begegnen konnte und ergänzt hat.“

Die gemeinsame Arbeit haben nach ihren Worten gemeinsame Visionen, fruchtbare Diskussionen, Kämpfe, Erfolge bis hin zu Triumphen, sozialpolitischen Statements, einem stetigen Durchhalten und nicht Aufgeben, sich gegenseitig stärkend in einem mutigen Dran-bleiben geprägt. So habe man gemeinsam so manches Gipfelkreuz erklommen. Das bedeutendste sei ihr beider Herzensangelegenheit gewesen, nämlich die Verankerung von Inklusion im Hort auch gegen Widerstände möglich zu machen.

Neben den alltäglichen Anstrengungen waren nach Schmidts Worten die stetigen Erweiterungen und der Ausbau des Hortes von einem dreigruppigen zu einem nun siebengruppigen Hort mit 140 Plätzen für Kinder und Jugendliche, die mittlerweile von einem 30 köpfigen multiprofessionellen Team begleitet und unterstützt werden, Meilensteine der Zusammenarbeit.

Der Hort in der Vitusschule ist das jüngste „Kind“ im Reigen der  sechs Einrichtungen der AWO Veitshöchheim , 2012 eingruppig gestartet. Jessie Ritter, die 2014 dazu, wurde von der Geschäftsführerin 2015 zur Leitung auserkoren und ernannt.

Ritter zu Will: „Du warst die beste Chefin, die ich je hatte und „Vitushausen“ ist vor allem auch dank dir ein wunderbarer Arbeitsplatz und ein Wohlfühlort für Kinder.“ Sie habe die Gabe zu sehen was es braucht, zu hören was in der Einrichtung los ist, zu fühlen wie viel Unterstützung nötig und wie viel Eigenverantwortung möglich ist.

Die Leiterin der Mittagsbetreuung Melanie Fotak verwies auf den gemeinsamen Weg, der im Sommer 2013 als die Mittagsbetreuung in die neuen Räume innerhalb der Schule gezogen ist. Die Geschäftsführerin sei ihr immer ein guter Wegbegleiter gewesen, habe oft eine helfende Hand gereicht und immer auf die passenden Schuhe für den jeweiligen Weg geachtet.

Nelly Melcher dankte der Geschäftsführerin für ihre großartige und hilfreiche Unterstützung in den zweieinhalb Jahren, seit sie die Leitung der Offenen Ganztagsschule (OGS) innehat. Trotz einigem Personalwechsel sei ein funktionierendes Konzept der OGS entstanden, das auch der Schulleitung und den OGS-Schülern gefalle.

Die Sozialpädagogin Heidi Körbel hob hervor, dass die seit 2007 an der Mittelschule eingeführte Jugendsozialarbeit unter den Einrichtungen der AWO Veitshöchheim die „Kleinste“ mit ihr seit Januar 2011 als „One-Woman-Show“ sei. Sie sei überglücklich nach Jahren stets befristeter Arbeitsstellen eine echte Heimat in ihrem Wunsch- und Traum-Wirkfeld bei der AWO Veitshöchheim gefunden zu haben.

Sie habe durch Brigitte Will ihren Weg und die Definition ihrer beruflichen Rolle durch die ihr eingeräumte Freiheit und das ihr entgegengebrachte Vertrauen gefunden, quasi ihre beruflichen Wurzeln und Flügel.  Wann immer sie an ihre Grenzen stieß, habe sich durch die Geschäftsführerin eine kluge, umsichtige und hochkarätige Begleitung und Leitung erfahren. Auch, wenn es mal richtig brenzlig wurde, sei sie immer hinter, neben oder auch manchmal vor ihr gestanden.

Ein Dankeschön aller Elternbeiräte brachte Frau Hedge zum Ausdruck.

Als Abschiedsgeschenk aller Mitarbeiter überreichte Verena Schmitt der scheidenden Geschäftsführerin einige Gutscheine, so für eine Ballonfahrt, Wellness und ein gutes Essen sowie eine Karte mit guten Wünschen aller und eine Brotdose für künftige Gipfeltouren.

Brigitte Will sagte zum Abschied, es erfülle sie mit Ehrfurcht, dass "wir so viele geworden sind, so viele Einrichtungen, so viele qualifizierte Fachkräfte und inzwischen drei Mal so viel Plätze für Kinder und  Jugendliche, für Bildung, Betreuung und Erziehung".

Will gestand ein: "Ich war manchmal eine Zumutung für die vielfältigen Wegbegleiter."

Sie habe viel lernen müssen und nicht immer eine Ahnung gehabt. Ihr seien aber immer welche hilfreich zur Seite gestanden, sei es bei der Einrichtung eines Telefons, Vernetzung der Schullandschaft, betriebliche Altersversorgung, Bilanz und Lohnbuchhaltung, Juristerei, von Handwerkern wie man anbaut, ausbaut, umbaut, saniert.

Sie dankte der Vorstandschaft für die Zusammenarbeit und Unterstützung. Ihre Mitarbeiter habe sie gefordert und gefördert, ihren Leitungen Entscheidungen zugemutet für eine qualifizierte Betreuung der anvertrauten Kinder und Jugendlichen.

Will: "Es war meine Vision, die AWO zu einem attraktiven und begehrten Arbeitgeber zu machen." Wenn sie so in die Runde schaue, erfülle sie Stolz, dass dies gelungen sei, gerade in einer Zeit, wo so ein großer Fachkräfte-Mangel herrsche.

Mit Nachdruck habe sie sich dafür eingesetzt, dass die Kinder in den Einrichtungen nicht nur qualifizierte Bildung und Betreuung, sondern auch ein ansprechendes Mittagessen erhalten und so eine Küche eingerichtet werden musste.

Unnachgiebig und beharrlich habe sie bei der Fachaufsicht des Landratsamtes und der Regierung für die Inklusion gekämpft, für Vielfalt und gegen Ausgrenzung für Kinder aus Kitas. Für sie sei das Engagement für Inklusion von besonderer gesellschaftlicher Bedeutung, weil es Frieden und Gleichberechtigung in unserer Gesellschaft.

Es erfülle sie deshalb mit großem Stolz, dass der AWO-Hort an der Eichendorffschule im Oktober 2018 mit dem mit 2.500 Euro dotierten Unterfränkischen Inklusionspreis ausgezeichnet wurde und damit dem Hort attestiert wurde im Bereich der Bildung und Erziehung „die  Lebenssituation von Menschen mit Behinderung im Alltag nachhaltig und konkret zu verbessern und einen spürbaren Beitrag zu ihrer Teilhabe am Leben in der Gesellschaft zu leisten“.

Angetrieben in ihrer Arbeit hätten sie letztendlich die Kinder. Ihr großes Anliegen sei es gewesen, Kindern auf Augenhöhe zu begegnen, dass sie stark werden für ihre Zukunft voller Würde, voller Solidarität für all diejenigen, die schwächer und womöglich ganz anders als sie selbst sind.

Will: "20 Jahre Veitshöchheim bedeuteten für mich Begeisterung und Verbundenheit mit diesem kleinen gallischen Dorf. Gemeinsam schafften wir Unglaubliches."

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