Erfolgreicher Forschernachwuchs des Gymnasiums Veitshöchheim beim unterfränkischen Regionalwettbewerb - 1. Preis für Paul Rott
Sehr erfreulich ist es für Schulleiter Dieter Brückner, dass sich seine Schüler beim diesjährigen 35. unterfränkischen Regionalwettbewerb "Jugend forscht – Schüler experimentieren" am 29. Februar und 1. März sich wieder erfolgreich gegen starke Konkurrenz durchsetzen konnten: v.l.n.r. Hannah Keller (3. Preis), Stefan Frimmel (hinten - 2. Preis), Samir Brinis und Bastian Grunwald (2. Preis), Samson Wohleber, Dominik Lurz, Paul Rott (erster Preis) und Peter Kutscher.
Zum 35. Mal richtete die Regiona Mainfranken GmbH in Würzburg den Regionalwettbewerb Jugend forscht – Schüler experimentieren Unterfranken aus. Diese Herausforderung nahmen auch die acht Jungforscher des Gymnasiums Veitshöchheim an und forschten mit großem Engagement.
Sie waren mit sieben Arbeiten dabei, als 120 Jugendliche ihre 81 Projekte am 28. Februar und 01. März 2019 in Würzburg in der Firma vaQtec direkt vor der Haustür im Gewerbegebiet Dürrbachau einer Jury aus Schulen, Hochschulen und Industrie präsentierten. Von den sieben Fachbereichen war die Biologie mit 32 Arbeiten am stärksten vertreten, gefolgt von Chemie und Technik mit jeweils elf Arbeiten. Jugend forscht wird aufgrund der intensiven Auseinandersetzung mit den Projektthemen und dem erforderlichen Maß an Kreativität und Durchhaltevermögen als ein »Probelauf« für eine erfolgversprechende berufliche Karriere angesehen.
Paul Rott (*2005) gewann im Fachbereich Mathematik und Informatik in der Altersparte der Jüngeren, dem Wettbewerb "Schüler experimentieren", den ersten Preis mit seinen Untersuchungen zur Optimierung von Aufzugsteuerungen und konnte sich dadurch für den Landeswettbewerb in Dingolfingen qualifizieren.
Folgendes passiert ganz oft: man kommt in ein Gebäude, wartet ungeduldig auf den Aufzug, doch dieser will einfach nicht kommen. Der Aufzug fährt einfach vorbei oder wenn er hält, fährt er in die falsche Richtung oder ist schon voll besetzt. Jedes Mal fragt man sich, warum das so ist. In Zeiten, in denen Gebäude immer größer werden, wird es immer wichtiger, dass Aufzüge eine optimale Strategie verfolgen, um die Fahrgäste zufrieden zu stellen.
Der Schüler programmierte eine Simulation und untersuchte anhand von unterschiedlichen Aufzugssteuerungsmethoden, wie effizient das Fahrverhalten ist.
Ist es von Vorteil, wenn ein Fahrstuhl nach gewissen Regeln gesteuert wird oder erzielt man ein ähnliches Ergebnis bei einer Steuerung ohne System? Hierzu wird jeweils eine durchschnittliche Wartezeit der Fahrgäste ermittelt und gegenübergestellt. Weiterhin interessierte ihn, ob es möglich ist, nicht nur vertikal, sondern auch horizontal Personen zu befördern? Vielleichtsogar über mehrere Gebäude hinweg?
Samir Brinis (*2006) und Bastian Grunwald (*2005) holten mit ihren selbstgebauten Mückenfallen bei insgesamt 16 Biologie-Projekten in der Alterssparte Schüler experimentieren den zweiten Preis.
Was hilft gegen Mücken? Mücken sind jedermann lästig und durch den Klimawandel kommen neuerdings auch gefährliche Arten nach Deutschland. Um zu verhindern, dass diese Mücken sich schnell vermehren und weiter ausbreiten, hat das Duo versucht, zuverlässige Mückenfallen zu bauen, in denen die Mücken ihre Eier ablegen. Dabei haben sie unterschiedliche Materialien verwendet und verschiedene Lockstoffe ausprobiert.
Ein Fluorometer zum Selberbauen brachte Stefan Frimmel (*2002) im Fachbereich Physik den zweiten Preis bei den älteren Jungfoschern ein.
Fluorometer finden viele Gebrauchsmöglichkeiten in den verschiedensten Naturwissenschaften. Sie messen das Fluoreszenzlicht, das von einer Probe durch Anregung mit Licht emittiert wird.
Diese Geräte kommen beispielsweise in der Medizin und der Geochemie weit verbreitet zum Einsatz, sind aber sehr teuer.
Deshalb war es sein Ziel herauszufinden, ob es möglich ist, eine vereinfachte Version eines Fluorometers mit einem minimalen Budget zu bauen. Hierzu verwendete er eine einfache LED-Lampe innerhalb eines Stromkreises, einen Filter, eine kleine Fotodiode und ein Voltmeter, welches an die Fotodiode angeschlossen wird.
Durch das Zusammensetzen dieser Hardware konnte er ein einfaches Fluorometer basteln, mit dem er anschließend Messungen mit Fluorescein und Chinin durchführen konnte. Die Ergebnisse dieser Messreihen lieferten den Beweis dafür, dass das Messgerät vollkommen funktionsfähig ist, und das bei einem sehr niedrigen Gesamtpreis von ca. 40 Euro.
Hannah Keller (*2003) war bei Jugend forscht im Bereich Physik mit ihrem dritten Preis für ihr Relatives Visualisierungssystem für Musik sehr zufrieden.
Die Idee hinter dem relativen Visualisierungssystem für Musik besteht darin, Töne bzw. Frequenzen in Farben und dreidimensional sichtbar zu machen. Dazu wird ein System entwickelt, was auf den zwölf Halbtönen des Oktavssystems und den zwölf Tertiärfarben basiert und diese miteinander verbindet. Durch die Verwendung von drei Dimensionen lassen sich zum Besipiel musikalische Dynamik, Partialtöne und andere Eigenschaften von Musik visuell darstellen.
Durch dieses System ist eine App, die durch Tonerkennung das visuelle Modell zum jeweiligen Musikstück generiert, denkbar.
Den starken Auftritt der Schule in der Alterssparte Jugend forscht komplettierten in den Bereichen Chemie und Biologie beim Regionalwettbewerb:
Dominik Lurz (*2002) - Jugend forscht - : Casein – ein neuer alter Kunststoff
Mikroplastik und Plastikmüll sind ein weltweit anerkanntes Problem. Trotz vieler Säuberungsaktionen lässt sich jedoch kein auffallender Effekt auf die Plastikinsel in den Ozeanen feststellen, denn es werden tagtäglich Unmengen davon ins Meer geworfen. Das Problem mit diesem Müll ist, dass er nicht biologisch abbaubar ist und sich somit nicht im Wasser lösen kann.
Im Zuge seiner Jugend-forscht-Arbeit hat Dominik Lurz sich mit alternativen, biologisch zersetzbaren Kunststoffen auseinandergesetzt und verschiedene Folien auf Caseinbasis, mit unterschiedlichen Eigenschaften hergestellt.
Samson Wohleber (*2002) - Jugend forscht - Biologie Vegane Schokolade – ganz ohne tierische Milch?
Viele Menschen bevorzugen es heutzutage aus verschiedenen Gründen, sich vegan zu ernähren. Jedoch ist bei vielen Produkten manchmal nicht ganz klar, ob sie komplett ohne tierische Inhaltsstoffe auskommen und ob man den Angaben des Herstellers als einfacher Konsument überhaupt trauen kann.
Deshalb hat der Jungforscher Proteine aus verschiedenen veganen, sowie nicht-veganen Schokoladen extrahiert und anschließend mit einer SDS-Page untersucht und verglichen.
Peter Kutscher (*2002) - Jugend forscht - Chemie: Stromerzeugung mit der Mikrobiellen Brennstoffzelle
Fossile Brennstoffe werden in absehbarer Zeit aufgebraucht sein, weshalb die Wissenschaft auf der ganzen Welt nach alternativen Methoden zur Energiegewinnung sucht. Eine einfache und umweltfreundliche Methode ist die mikrobielle Brennstoffzelle. In der Abwasserreinigung könnte diese zudem genutzt werden um Wertstoffe aus dem Abwasser zurückzugewinnen.
Peter Kutscher hat in seiner Jugend-Forscht Arbeit mit einer simplen aus Haushaltsmaterialien hergestellten Brennstoffzelle experimentiert und versucht deren Effektivität und Effizienz zu optimieren.
Fotos: Gymnasium Veitshöchheim