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Bauarbeiten in der Würzburger Straße voll im Soll

Veröffentlicht am von Dieter Gürz

Voll gesperrt ist derzeit die Durchfahrt im Veitshöchheimer Altort. Der Grund: Aus Gründen der Verkehrssicherheit ist es dringend notwendig, vorhandene Schäden des Fahrbahnbelages in der Würzburger Straße ab Kreuzungsbereich Parkstraße bis Obere Maingasse zu beheben. Die Sperrung wurde von der Gemeinde bis längstens Freitag, 14.Dezember 2018 18.00 Uhr angeordnet. Den Auftrag für diesen 160 Meter langen Bauabschnitt  führt für 205.640 Euro die im Ort ansässige Firma Würzburger Pflasterbau aus.  Im Bild begutachtet Bürgermeister Jürgen Götz (3.v.r.) zusammen mit v.l.. Polier Enrico Schindler, Bauleiter Michael Spies, Firmenchef Ulrich Schätzlein sowie rechts von ihm mit seinem Tiefbauingenieur Jürgen Hardecker und Thomas Wieden vom Stadtplanungsbüro Holl Wieden Partnerschaft (HWP) den Stand der Bauarbeiten.

Hierbei konnte das Ortsoberhaupt feststellen, dass im gesamten Straßenzug bereits der Pflaster-Oberbelag abgenommen ist und zur Zeit die Rinnen erneuert werden. Der mainseitige Bordstein bleibt erhalten, ebenso der gepflasterte Gehweg. Auf der anderen Seite kommen Borde und Rinnen neu als Schrammbord mit 50 Zentimeter Abstand zur Hofgartenmauer zur Ausführung. Vorgesehen waren hier ursprünglich alle zehn Meter kleine Pflanzgruben zur Berankung der Mauer, angestrahlt durch Bodenleuchten. Aus denkmalpflegerischen Gründen, so der Bürgermeister, habe die Staatliche Schlösserverwaltung ihr ursprüngliches Einverständnis wieder zurückgezogen.

Im Gegensatz zum 2. Bauabschnitt, der auf einer Länge von 210 Meter den Bereich in der Kirchstraße zwischen Oberer und Unterer Maingasse einschließlich Kirchplatz umfasst, gibt es gibt es im 1. Bauabschnitt eine einschneidende Veränderung durch einen Belagswechsel auf der Fahrbahn, von Pflaster zu Asphalt.

"Ich war noch als Lehrbub dabei, als die Firma Würzburger Pflasterbau vor 32 Jahren in der Würzburger Straße das Porphyrpflaster einbaute, " erinnert sich Firmenchef Ulrich Schätzlein. Im Mai 2015 hatte er die Firma von seinem Vater Helmut Schätzlein übernommen. "Wie die Zeit vergeht und sich die Verhältnisse ändern", sagte er angesichts der Tatsache, dass er nun das 20 Zentimeter starke Straßenpflaster wieder auszubauen hatte. Bis auf einen kleinen Randbereich in der Engstelle muss nicht tiefer abgetragen werden. Wie Planer Thomas Wieden sagte, ist der Asphaltauftrag auf Ende November terminiert. Dann könne voraussichtlich die Straße wieder freigegeben werden.

Für den  2. Bauabschnitt in der Kirchstraße soll dann die Ausschreibung über den Winter und der Ausbau im Frühjahr über die Bühne gehen. Hier ist ein Vollausbau vorgesehen, müsse die Straße 70 Zentimeter tief ausgekoffert werden. Hier erfolgt im Gegensatz zur Würzburger Straße die neue Pflasterung niveaugleich auf der gesamten Fläche, fällt also die bisherige Aufkantung im Gehwegbereich weg. Anstelle des Porphyrpflasters wird nun ein Granitpflaster der schwedischen Firma Bercher & Malejko - Felsmark in den Farben Bohus rot Scandia rotbraun und Tranas rot mit den Maßen 16 x 16 x 16 Zentimeter verbaut. Die Verlegung erfolgt im diagonalen M-Strich-Verband in gebundener Bauweise auf einer Betontragschicht.

Verkehrsregelung

Im Baubereich Würzburger Straße ist die Zufahrt zu den Anwesen je nach Lage der Sanierungsarbeiten möglich. Für Fußgänger ist ein gesicherter Durchgang jederzeit gewährleistet.

Die erforderliche Umleitungsstrecke führt über die Bahnhofstraße/Echterstraße/Seinsheimstraße. Um einen reibungslosen Begegnungsverkehr des ÖPNV sicherzustellen, wurde in der Echterstraße eine Ampelanlage installiert. Für die Dauer der Vollsperrung sind für die Linienbusse Ersatzhaltestellen in der Bilhildisstraße (für Haltestelle Kirchstraße) und in der    Seinsheimstraße (für die Haltestelle Schneckenhaus) eingerichtet.

Rückblick

Veitshöchheim einen gewaltige Aufwertung brachte ab 1984 die sorgfältig durchgeführte Altortsanierung. Ein Schwerpunkt der Sanierung war, dass die Altortstraßen  ein neues Gesicht mit Porphyrpflaster und nostalgischen Straßenlampen erhielten. Der Altort war so gegenüber dem Schattendasein in den 60er und 70er Jahren, wo ihm viele Bewohner den Rücken kehrten, fast nicht mehr wieder zu erkennen, obgleich er sich in seiner Grundstruktur nicht veränderte und sein dörflicher Charme erhalten blieb.  Vor allem das Wohnen war nun auch für junge Familien in den mit Porphyr gepflasterten Gassen und Straßen wieder attraktiv.

1984 erfolgte die Pflasterung der beiden Maingassen und der Kirchstraße mit Kirchplatz, 1986 die Würzburger Straße, 1987 die Thüngersheimer Straße, 1988 als größte Maßnahme die Umgestaltung der Mainlände und 1992 die Bahnhofstraße, die Mühlgasse und einige Anliegerwege sowie 1995 als letzte Straße des Altortes die Herrnstraße.

Helmut Schätzlein, der Chef der ortsansässigen Firma Würzburger Pflasterbau hatte bei allen Ausschreibungen immer die „Nase“ vorn.  Die Firma Pflasterbau, die nun wieder mit dem Ausbau der Würzburger Straße beauftragt wurde,  trug so wesentlich dazu bei, den Altort wieder lebens- und liebenswert zu machen. An die 20.000 Quadratmeter bepflasterten Schätzleins Leute. An die 400.000 große Steine und fast eine Million kleine Steine gingen durch ihre Hände.  Mehr als 5000 Tonnen Porphyrpflastersteine wurden im Laufe der Jahre von mehr als 200 Lastzügen aus einem Steinbruch in der Nähe von Trient (Italien) über die Alpen angekarrt.

Gefeiert wurde diese Aufwertung des Altortes von 1987 bis 2008 mit dem legendären Altortfest, das jedes Jahr weit über 10.000 Besucher anlockte und  von der tollen Ambiente des sanierten Altortes und der der Vielfalt der Speisen lebte.

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