Phänomenaler Pädagogischer Tag am Gymnasium Veitshöchheim - Alles drehte sich um Ernährung, Bewegung und Entspannung
Den phänomenalen Pädagogischen Tag am Gymnasium Veitshöchheim krönte am Ende ein Zumba-Flashmob mit der ganzen Schulgemeinschaft, angeleitet von der ehemaligen Schülerin und Zumba-Instrukteurin Caro Schrader (Abi 2017) in der Dreifachturnhalle. Sie verstand es, die 650 Schüler nochmals so richtig in Schwung zu bringen und auch viele Lehrer machten mit.
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Ging es beim letzten pädagogischen Tag 2016 um Strategien zur Konfliktvermeidung-/Lösung, so drehte sich am Donnerstag einen Vormittag lang alles um die Themen Ernährung, Bewegung und Entspannung.
So gab es zwei 90minütige Workshop-Phasen zu den drei Säulen des Tages für alle Schüler der 5.-10. Jahrgangsstufe, Vorträge und ein Bewegungsprogramm für die Q 11 und 12 und ein tolles Rahmenprogramm mit Gesunder Pause.
Wie Schulleiter Dieter Brückner sagte, veranstalte das Gymnasium alle zwei, drei Jahre solche Pädagogische Tage. Dabei gehe es darum, Schule als Lebensraum zu erfahren. Es gehe dabei nicht nur um kognitive Bildung, sondern um Erziehung im weitesten Sinne. Mit den Themen Entspannung, Bewegung und Ernährung stehe der Blick eines jeden auf sich selber im Mittelpunkt: "Was bin ich mir wert, wie beachte ich mich und wie achte ich mich als Schüler, aber auch als Lehrer und wie kann ich Kraft schöpfen für das was ich hier im Alltag immer so mache."
Seit Schuljahresbeginn hatte der aus Schülern, Lehrkräften und Elternvertretern bestehende Arbeitskreis „Innere Schulentwicklung“ auf diesen Tag hingearbeitet. Heraus kamen beeindruckende Initiativen der gesamten Schulfamilie.
Am Ende war Brückner voll des Lobes darüber, was eine Gemeinschaft auf die Beine stellen kann, wenn viele zusammenarbeiten und alle das auch wertschätzen. So galt der Dank des Schulleiters allen externen Kräften, Lehrern und Schülern, die Workshops vorbereitet und mitgestaltet haben und allen Schülern, dass sie alles so begeistert mitmachten und auf diese Weise zu einem erfolgreichen Tag beitrugen.
Da die Ernährung eine drei Säulen des Projekttages war, ging im Rahmen des Gemeinsamen Pädagogischen Tages eine dreiviertelstündige Gesunde Pause in der Aula über die Bühne.
Im Mittelpunkt stand dieses Mal als Hauptzutat die Wunderknolle Kartoffel. Die Vorzüge der Kartoffeln und die weiteren Speisen stellten die beiden Q11-Schülerinnen Lina Friederich (rechts am Mikrofon) und Maria Gryaznova der Schulfamilie vor, um zu demonstrieren wie wertvoll dieser Erdapfel ist. Richtig zubereitet seien sie ein sehr schmackhaftes und lange sattmachendes Nahrungsmittel, denn die Kohlenhydrate (16 Prozent) kommen nach ihren Worten größtenteils in Form von Stärke vor. Neben wertvollen Vitaminen (Vitamin C und verschiedenen B-Vitaminen) liefertenn Kartoffeln auch Mineralstoffe, wie Kalium, Kalzium und Phosphor.
So sollte das Augenmerk besonders auch auf die vier Sorten gelenkt werden. Deshalb jonglierten vier Schülerinnen (Sophie Kriege, Silvia Kriege, Lilli Reder und Inga Sindram, alle aus der Q11) mit (rohen) Kartoffeln.
Zubereitet von Schülerinnen und Schülern der Q11 und Q12, in drei Workshops organisiert von den Kolleginnen Silke Haaf, Stefanie Michaeli, Almuth Schmitter, Evarita Seefried, Margret Simmelbauer und Dr. Iljana Zähle, unterstützt durch Schülermutter Gabi Tempel konnte sich die Schulfamilie am Buffet der Schülerfirma Fresh&Fruits bedienen, mit Schnitten von regionalem Bauernbrot vom Schulbäcker Grünwald oder Reiswaffeln (glutenfrei), belegt mit leckerem (selbst gemachtem) Aufstrich wie Tomate-Frischkäse oder Kräuterquark,
Gemüsesticks mit Kräuterquark,
bunte Kartoffeln, gekocht, nicht gepellt, also mit Schale in den Sorten Blauer Schwede, Desiree (rot), Leyla, Bamberger Hörnchen, garniert mit Kräuterquark,
Äpfel, Regionaler Apfelsaft, naturtrüb, geringe Menge für den Geschmack (Schorle im Verhältnis Wasser: Saft = 3:1 zum Durstlöschen), verdauungsfördernd!
Äpfel und Apfelkuchen, von Eltern gespendet.
Betreuungslehrerin Margret Simmelbauer: "Mit dieser Aktion wollten wir wieder einmal den Schülern schmackhafte Alternativen der Region und Saison neben Fastfood und Convenience-Food vorstellen, um sie zum Nachahmen zu animieren."
Kunstlehrerin Britta Habersack stellte in der Gesunden Pause die von Schülern schon seit geraumer Zeit angefertigte Kunstinstallation an roten Fäden zum Thema Ernährung im Raum über der Aula vor.
Zentrale Punkte im Vortrag von Univ.-Prof. Dr. med. Andreas Geier, dem Leiter der Hepatologie (das ist die Lehre von Leber und Gallenwegen sowie deren Erkrankungen) waren die Aspekte Lebensführung und Lebensstil, Alkohol und gesunde Ernährung, aber auch Schlafen.
Den aufmerksam lauschenden Gymnasiasten aus der Q 11 und Q 12 gab er konkrete Hinweise zur gesunden Ernährung, welche Lebensmittel gut und welche schlecht sind, welche Zusammensetzung letztendlich günstig ist. Auch auf das Rauchen, das viele Probleme potenziere, ging der Mediziner kurz ein.
Die beiden letzten Punkte seiner Agenda gingen dann schon mehr in Richtung Zukunft. Hier informierte der Professor über neue wissenschaftliche Erkenntnisse, was die Darmkeime angeht. So sagte er, dass die Darmbakterien uns steuern, so den Stoffwechsel und Entzündungsvorgänge und andererseits wir die Darmkeime steuern mit dem, was wir in uns reingeben. Dieses Zusammenspiel habe es vor zehn Jahren noch gar nicht gegeben.
Schließlich ging der Hepatologe noch auf die Gene ein, wieviel von unserer Lebenserwartung genetisch bedingt ist und wieviel wir beeinflussen können, ob wir alt werden oder früh sterben. Sein Fazit: "75 Prozent liegt in unserer Hand, 25 Prozent in den Genen." Dies gelte aber auch für bestimmte Erkrankungen wie Chorea Huntington, eine bis heute unheilbare erbliche Erkrankung des Gehirns, die „typischerweise durch unwillkürliche, unkoordinierte Bewegungen bei gleichzeitig schlaffem Muskeltonus gekennzeichnet ist“.
Mit diesem Punkt rüttelte er am Ende seine Zuhörer auf: "Nehmt Euer Leben in die Hand!".
Aus Bad Königshofen war der Gymnasiallehrer Dr. Christian Forster gekommen, ein Großmeister (5. Dan) im Taekwondo, der Q11ler und Q12ler die buddhistische Denkweise und den mediativen Aspekt dieser fernöstlichen Sportart näherbrachte.
Mit Dominik Rüth wurde auch ein Lehrer des Gymnasiums Karlstadt von seiner Schule freigestellt, um den Veitshöchheimer Q12lern die Entspannungstechniken von Yoga näherzubringen.
Die Bewegungslehre Qigong vermittelte die Expertin Gabriele Stellwaag aus Zell ebenfalls den Jugendlichen aus der Q 11 und Q 12. Im Mittelpunkt dieser Lehre steht die Lebensenergie "Qi". Qigong ist Teil der Traditionellen Chinesischen Medizin und soll Stress reduzieren und die Gesundheit fördern. Den Körper durchziehen Energielinien, sogenannte Meridiane. Diese können durch Stress und Krankheiten blockieren. Qigong soll die Energie wieder zum Fließen bringen.
Begeistert machten Q11ler und Q12ler auch beim Zumba-Workshop der ehemaligen Schülerin und Zumba-Instrukteurin Caro Schrader (Abi 2017) mit.
Übungen wie im Bild zwei Bälle über Kreuz werfen, schaffen neue Verbindungen zwischen den Gehirnzellen und ermöglichen so, das „schlummernde“ geistige Potenzial zu wecken. Mit "Life Kinetik" oder "Gehirntraining mit Bewegung" machte so Stella Osewold in einem Workshop Schüler der Q11 und Q12 vertraut.
Die positiven Ergebnisse des Trainings sind unter anderem Stressreduzierung, Verbesserung der Aufmerksamkeit, Verbesserung der Handlungsschnelligkeit und vieles mehr. Life Kinetik ist damit die Schnittstelle zwischen sportlicher Bewegung und lebenslangem Lernen.
Der Nutzen: Life Kinetik regt neuronale Lernvorgänge an, bindet neue Gehirnzellen ein, verzögert dementielle Symptome, verbessert die Konzentrationsfähigkeit, die Leistungsfähigkeit und steigert das visuelle System.
Die Fitnessökonomin Julia Oehrlein, eine ehemalige Schülerin, verband ihren Vortrag über Ernährung mit Faszientraining und wie im Bild zu sehen mit einer Schultermassage von Q11lern..
Ein gesundes Frühstück hatten die Schüler der Klassen 5 bis 10 vor Augen, als ein jeder unter der Anleitung der Kunstlehrerin Britta Habersack "mediatives Tonen" praktizierte und dabei einen Teller, einen Apfel, eine Avocado und eine Karotte aus Ton formte und glassierte.
"Mobile Beleuchtung in Bewegung", ein megamäßiges Weihnachtsgeschenk, fertigten in einem Workshop 5.-7.-Klässler unter der Anleitung von Verena Rempel.
"Entspannt in eine Schulaufgabe" - Ein wirksames Mittel dafür ist der Klang, der sich beim Anschlagen einer mit Wasser gefüllten Klangschale über den in der Hand gehaltenen Luftballon auf den Körper überträgt, so wie dies im Bild links die Kinesiologin Brigitte Korneli aus Margetshöchheim und die Lehrerin Kirsten Hummel rechts demonstrieren. Dies konnten die 5.-10.Klässler in 14 Workshops erfahren.
Auf die gleiche Weise gelang dies der Schulsozialarbeiterin Nancy Atland, die die Schüler auf eine Traumreise mittels Progressiver Muskelentspannung (PME) mitnahm.
"Step-Aerobic" hieß das Zauberwort im Workshop der TGV-Übungsleiterin Bärbel Krug, Mutter einer Schülerin, für die 8.-10. Klässler.
Ausdauertraining stand für die 8.-10.Klässler bei Waltraud Hiemer auf dem Programm mit Pulsmessungen in den verschiedenen Belastungsstufen - am Ende entspannten sich alle.
Für die 5.-7. Klässler gab es Workshops "Gymnastik mit dem Ball" zum dynamischen, Sitzen, Kräftigen und Dehnen,
Life Kinetik
und Pausenhofspiele
Fotos (c) Dieter Gürz