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Beim Sommerfest feierte die Kuratie Heiligste Dreifaltigkeit das 50. Priesterjubiläum von Herbert Neeser, der von 1973 bis 2004 in Veitshöchheim wirkte

Veröffentlicht am von Dieter Gürz

Pfarrer Herbert Neeser, der von 1973 bis 2004 seelsorgerisch in Veitshöchheim wirkte, freute sich beim Sommerfest der Kuratie-Pfarrgemeinde besonders, dass beim Festgottesdienst  am Sonntagmorgen in der Kuratiekirche anlässlich seines 50jährigen Priesterjubiläums eine große Schar seiner früheren Ministranten mitwirkten.

Für einen musikalischen Hochgenuss sorgten beim Gottesdienst Diözesan-Kirchen-Musik-Direktor Gregor Frede, der bei den Kirchenliedern an der Orgel alle Register seines Könnens zog und im Duett mit dem Trompeter Johannes Mauer vom Mainfrankentheater Würzburg den Gläubigen mit Stücken aus der Barockzeit einen außergewöhnlichen Ohrenschmaus servierte,  so John Stanley's "Trumpet Voluntary", Georg Friedrich Händels "Air" aus der Wassermusik. Zur Kommunion entlockte Frede bei Johann Sebastian Bach's Arie "Schafe können sicher weiden" aus der Jagd-Kantate der Orgel tiefe Töne wie bei einem Cembalo, während Mauer mit hohen jubilierenden Trompetentönen brillierte.

Im Namen der Gemeinde Veitshöchheim und damit auch stellvertretend für den Gemeinderat und alle Bürgerinnen und Bürger, aber auch ganz persönlich als  ehemaliger Oberministrant gratulierte Bürgermeister Jürgen Götz Herbert Neeser zu dessen goldenem Priesterjubiläum und überbrachte mit einem umfassenden Gedenkband über die jüdischen Synagogen und Gotteshäuser in Bayern als Präsent die herzlichsten Glück- und Segenswünsche.

Der Bürgermeister rief in Erinnerung, dass am Anfang Neesers Priestertätigkeit vor 50 Jahren seine Priesterweihe am 29. Juni 1968 durch Bischof Josef Stangl stand. Dieser Vorgang an sich, so Götz, sei noch keine Garantie dafür, ein Leben lang der Berufung des Priesters auch wirklich treu bleiben zu können. Neeser,  1940 in Gaukönigshofen geboren, habe sich dieser Herausforderung in seiner 50-jährigen Tätigkeit gestellt, 31 Jahre davon in Veitshöchheim.

Nach seinen ersten Jahren als Kaplan in Fladungen, Großostheim, Hösbach und Volkach war er 1973 als Kuratus der Kuratrie Heiligste Dreifaltigkeit nach Veitshöchheim gekommen. Ab dem 30. Dezember 1984 war Neeser dann als Pfarrer von Veitshöchheim für beide Kirchengemeinden zuständig und damit Herr über die fünf Kirchen des Ortes.

Wie der Bürgermeister ausführte, habe der Pfarrer in den 31 Jahren seines Wirkens hier in Veitshöchheim die Gemeinde mitgeprägt. Götz zu Neeser: "Sie haben Zeichen gesetzt, Ideen eingebracht und umgesetzt, sie haben vielem ihren Stempel aufgedrückt, sie haben Spuren hinterlassen durch ihre vielschichtige Arbeit auf zahlreichen Gebieten in unserer Gemeinde, im seelsorgerischen, im sozialen und im gesellschaftlichen Bereich."

Auch baulich habe der Geistliche in seiner Zeit viel bewegt. Der Neubau des Kuratiekindergartens 1991, des Kindergarten St. Martin 1993, die Renovierungen der Markuskapelle in Gadheim, sowie die Renovierung der Vituskirche innen und außen, der Altartisch und der Ambo dort seien sogar seine eigene Schöpfung, seien beispielhaft erwähnt.

Der Ortspfarrer sei es auch gewesen, der die Kirchen durch die Anbringung von Scheinwerfern ins rechte Licht gerückt hat. 20 Jahre war Neeser auch Vorsitzender der Sozialstation St. Stephanus, die dann aus rechtlichen Gründen in eine gGmbH umgewandelt wurde.

Auch die politische Gemeinde verdanke seinem Wirken wertvolle Impulse, Anstöße und tatkräftiges Anpacken. So sei er auch stets zur Stelle gewesen, wenn es um das menschliche Zusammenleben in der Gemeinde ging. Seine Zuneigung, aber auch seine Sorge, habe der jungen Generation genauso wie den älteren Mitbürgerinnen und Mitbürgern im Ort gegolten. So habe Neeser gerade in den ersten Jahren als Pfarrer für beide Kirchengemeinden viel Vermittlungsarbeit geleistet, die heute Früchte trage.

Der Dank des Bürgermeisters galt auch Neesers beiden Schwestern Agnes und Maria dafür, dass sie ihm bis heute den Rücken frei hielten und ihn in seiner Arbeit unterstützten.

Am Ende wünschte Götz dem Geistlichen weiterhin alles Gute, viel Kraft, Gesundheit und Energie, aber auch Glück und Zufriedenheit, um all die Pläne in die Tat umzusetzen, die  sich der 77jährige noch vorgenommen hat.

Zu Beginn des Gottesdienstes löste Altbürgermeister Rainer Kinzkofer eine Wette ein, in dem er dem Jubilar ein grünes Messgewand spendierte. Wie Kinzkofer erzählte, besucht er schon seit über 25 Jahren einmal jährlich mit Neeser eine Woche lang ein Kloster in Bayern, um am klösterlichen Leben teilzunehmen, aber auch um im Rahmen eines vom Pfarrer akribisch vorbereiteten intensiven Kulturprogramms die Kirchen in der Umgebung des Klosters zu besichtigen. Bei der letztjährigen Stippvisite im niederbayerischen Vilshofen, an der auch Frankens Fastnachtspräsident Bernhard Schlereth teilnahm, habe das Trio in jeder dritten Kirche den Heiligen Bernhard und fast überall auch die 14 Nothelfer mit der Heiligen Barbara (so heißt auch Kinzkofers Gattin) angetroffen. Als man dann in Ortenburg eine evangelische Kirche besichtigte, so Kinzkofer, habe er sich auf die einseitige Wette mit einem größeren Geldbetrag eingelassen, dass hier garantiert kein Bildnis der Heiligen Barbara anzutreffen sei. Doch weit gefehlt. In einem freigelegten Fresko habe sie der Pfarrer entdeckt. Natürlich wollte sich der Altbürgermeister nicht nachsagen lassen, er löse keine Wettschulden ein. Und so habe er mit dem Pfarrer verabredet, ihm zu seinem 50. Priesterjubiläum ein grünes Messgewand zu schenken, das dieser bis dahin noch nicht besaß, mit der Auflage, dass dieses in den Fundus der Kuratiegemeinde übergehe, wenn er es nicht mehr für die Abhaltung von Gottesdiensten benötige.

In seiner Predigt beim Festgottesdienst, den Herbert Neeser zusammen mit seinem Nachfolger Robert Borawski und Dekan i.R. Josef Kraft zelebrierte, betonte der nun in Ochsenfurt wohnende Geistliche u.a., dass alles was uns trägt und hält, Menschen sind, denen wir uns anvertrauen können und die sich auch um uns kümmern. Freunde zu haben sei ein besonderes Geschenk und eine Quelle unseres Lebens. In den 31 Jahren seiner Tätigkeit in Veitshöchheim sei er vielen solcher Menschen begegnet.

Zu ihnen zählt auch Elisabeth Selinger, die die Fürbitten vortrug.

Für die beiden Pfarrgemeinden bedankten sich die Pfarrgemeinderats-Vorsitzenden Andrea Huber (Kuratie) und Günter Rupkalvis (St. Vitus) bei Pfarrer Herbert Neeser für sein segensreiches Wirken in Veitshöchheim.

Nach dem Gottesdienst unterhielt der Musikverein unter der Leitung von Stefan Wagner mit schwungvoller Blasmusik.

 

Im Nu waren nach dem Gottesdienst alle Plätze im Pfarrhof belegt, erfreuten sich zum Mittagessen vor allem die Schnitzel mit Kartoffelsalat und Salatteller einer starken Nachfrage.

Bruno Winter vom Festkomitee freute, sich dass so viele Ehrenamtliche mithelfen. Er nannte die Umstellung des Festes gelungen. So habe man heuer auf Bedürfnisse reagiert und am Samstagabend einen lockeren Grillabend veranstaltet und am Sonntag als nunmehrigen Haupttag des Festes nach dem Mittagessen das bisher am Samstag stattgefundene Kindergartenfest mit Kinderprogramm anberaumt.

Fotos (c) Dieter Gürz

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