Spektakuläre Rodung von Bäumen in Veitshöchheim als vorbereitende Maßnahme für den neuen Mainsteg

Die Absperrung des Dreschplatzes vor den Mainfrankensälen gestern ließ schon vermuten, was heute folgen wird. In einer spektakulären Aktion ging heute Vormittag die Rodung der Bäume und Sträucher über die Bühne, die auf Veitshöchheimer Seite vis a vis der Mainfrankensäle auf dem Dreschplatz und den angrenzenden Freizeitanlagen dem neuen Mainsteg und seiner 100 Meter langen Rampe entlang dem Mainufer im Wege stehen.

Betriebsleiter Thomas Nüchter von der Firma Haas Forstdienstleistungen in Weikersheim benötigte gerade Mal zwei Stunden um zehn große, mit einem orangefarbenen Kreis gekennzeichnete, bis zu 14 Meter hohe Platanen mit einem Stammumfang bis zu 120 Zentimeter mit der Motorsäge dem Erdboden gleichzumachen.


Und im Anschluss hatte im Nu der 540 PS starke, direkt vom LKW-Motor angetriebene Holz-Schredder der Firma die mit einem Greifarm zugeführten Stämme und das sonstige Hackgut kleingehäckselt und direkt über ein Gebläserohr dem 90 Kubikmeter fassenden Transport-Truck zugeführt, der am Ende Dreiviertel voll war.

Wie Nüchter sagte, ergibt ein Baum im Schnitt etwa fünf Kubikmeter Hackschnitzel. Das Häckselgut wird von seiner Firma mit Biogas getrocknet und anschließend an kleinere und mittlere Biomasse-Heizanlagen auch in öffentlichen Einrichtungen wie Schulen und Hallenbäder geliefert. Seine Firma vertreibt so im Jahr an die 30.000 Kubikmeter Biomasse.

Morgen führt die Firma Haas auch auf der anderen Mainseite in Margetshöchheim beidseits der Boot-Slipanlage eine Baumfällaktion durch. Dazu benötigt sie jedoch einen Hubsteiger, um die Bäume wegen des fehlenden Fallbereichs etappenweise herunterzukürzen.

Auf Veitshöchheimer Seite stehen bleiben können die sieben Platanen entlang der nördlichen Umrandung des Dreschplatzes, dort wo der Wochenmarkt seinen Standplatz hat.

Schon kurz nach 14 Uhr sind auf dem Dreschplatz von den gefällten Bäumen nur noch die in der Erde verbliebenen Baumstümpfe zu sehen.
Die Baumrodung bedeutet jedoch nicht, dass nun demnächst, wie ursprünglich vom Wasserstraßenneubauamt Aschaffenburg angekündigt, im März der Baubeginn erfolgt. Wie der Veitshöchheimer Bürgermeister Jürgen Götz zuletzt beim Neujahrsempfang der Gemeinde vermeldete, "wird sich der Baubeginn des neuen Stegs noch einmal um ein Jahr auf Frühjahr 2019 verschieben, ziemlich sicher zumindest, also vielleicht, wenn nichts dazwischen kommt…"
Wie er sagte, sei die Gemeinde weder Bauherr noch für die Planung verantwortlich. Eine Nachfrage im Margetshöchheimer Rathaus beim GLB Roger Horn ergab, dass der Planfeststellungsbeschluss nun verbindlich sei.
Es könne nun jedoch noch nicht der nächste Schritt getan werden, nämlich das Verfahren für die Förderung durch den Freistaat Bayern in Gang zu setzen, das von der Gemeinde Margetshöchheim als Bauherr federführend anzustoßen ist. Denn noch habe die Gemeinde noch keine Einigung mit dem Bund wegen der genauen Kostenteilung erzielen können.
Bislang ging man von 4,9 Millionen Euro Baukosten aus, die je zur Hälfte der Bund (Wasserstraßenneubauamt Aschaffenburg) und die beiden Gemeinden Margetshöchheim und Veitshöchheim zu tragen haben. Die Kommunen erwarten für ihren Anteil eine Förderung durch den Freistaat Bayern aus dem Gemeindeverkehrsfinanzierungsgesetz, sodass beide Gemeinden derzeit davon ausgehen, aus Eigenmitteln noch jeweils bis zu 0,6 Millionen Euro aufwenden zu müssen.
Der Förderantrag ist bei der Regierung von Unterfranken einzureichen. Die Höhe der Projektförderung wird dann nach Vorprüfung durch die Regierung in der Obersten Baubehörde entschieden.
Wie zu hören war, wird mit einer Dauer des Förderverfahrens von drei bis vier Monaten gerechnet. Und vor der Bewilligung durch die Oberste Baubehörde darf der Stegneubau nicht ausgeschrieben und vergeben werden.
Wie zu hören war, beginne das Wasserstraßen-Neubauamt eine solche Baumaßnahme nur ungern im Spätjahr, da dann aufgrund der eineinhalbjährigen Bauzeit, gleich in zwei Wintern für die Baustelleneinrichtung die Gefahr eines Hochwassers bestehe.