Weihbischof Ulrich Boom: Soldaten-Einsatz ein wichtiger Beitrag zu mehr Gerechtigkeit und Frieden in der Welt - Gottesdienst zum Weltfriedenstag
Bei der Begegnung im Burkardushaus nach dem Gottesdienst im Dom unterhielten sich im Anschluss an den Gottesdienst (von links): Veitshöchheims langjähriger Bürgermeister Rainer Kinzkofer, Würzburgs Bürgermeister Dr. Adolf Bauer, Veitshöchheims Bürgermeister Jürgen Götz, Brigadegeneral Michael Podzus, stellvertretender Kommandeur der 10. Panzerdivision, Diözesanadministrator Weihbischof Ulrich Boom, Generalmajor Bernd Schütt, Kommandeur der 10. Panzerdivision, und Regierungspräsident Dr. Paul Beinhofer.
Mit rund 300 Soldaten und deren Angehörigen hat Diözesanadministrator Weihbischof Ulrich Boom anlässlich des Weltfriedenstags am Donnerstag, 25. Januar, einen Gottesdienst im Würzburger Kiliansdom gefeiert.
Generalmajor Schütt: Verantwortung übernehmen für die Bewältigung der Folgen von Fluchtbewegungen sowie deren Prävention
Mit rund 300 Soldaten und deren Angehörigen aus den Bundeswehr-Standorten Amberg, Hammelburg, Hardheim, Niederstetten, Roth, Walldürn, Wildflecken, Veitshöchheim und Volkach hat Diözesanadministrator Weihbischof Ulrich Boom anlässlich des Weltfriedenstags am Donnerstag, 25. Januar, einen Gottesdienst im Würzburger Kiliansdom gefeiert. Er dankte den Frauen und Männern für ihren Einsatz im Blick auf eine friedvolle Zukunft „in unserem Land und für unsere Welt“.
Die Feier stand unter dem Motto „Migranten und Flüchtlinge: Menschen auf der Suche nach Frieden“.
In seiner Predigt schlug der Weihbischof den Bogen von der Bekehrung des Paulus, an die die Kirche an diesem Tag erinnerte, hin zur augenblicklichen Weltsituation. „Es gibt keinen Frieden nach innen und außen, wenn wir nicht einander zugewandt miteinander leben und selbst immer wieder umkehren aus unserer Ich-Bezogenheit in ein Miteinander im öffentlichen wie im privaten Leben“, betonte Weihbischof Boom.
Er zitierte aus dem Wort von Papst Franziskus zum Weltfriedenstag, wo dieser sagt: „Wir sind uns bewusst, dass es nicht genügt, unsere Herzen dem Leid anderer zu öffnen. Es muss noch viel getan werden, bevor unsere Brüder und Schwestern wieder in Frieden in einem sicheren Zuhause leben können.“
Wie der Weihbischof weiter ausführte, sei die gegenwärtige Migrations- und Fluchtproblematik begründet in einer weltweiten Überheblichkeit und Ungerechtigkeit gegenüber den anderen. „Es gibt keine Mauer und keinen Zaun, die hoch genug sind, dass sie nicht überwunden werden könnten. Es gibt keine Macht, die im Letzten Sicherheit schafft, wenn sie nicht im gegenseitigen Vertrauen gegründet ist.“
Der Einsatz als Soldatinnen und Soldaten sei ein wichtiger Beitrag zu mehr Gerechtigkeit und Frieden in der Welt. „Der Preis ist bisweilen hoch. Es kann das Leben sein oder Erfahrungen, die einen zeitlebens verfolgen. Aber ohne Ihren Einsatz gingen wir ganz hoffnungslos in die Zukunft“, sagte Weihbischof Boom zu den Bundeswehrangehörigen. Glauben und Vertrauen seien die entscheidenden Maßnahmen für ein gelingendes Leben, privat wie global. „Ich sage es als Christ und Bischof: Wo wir Misstrauen säen, werden wir Konflikte ernten. Wo Vertrauen sich ausbreitet, kann Frieden wachsen.“
Generalmajor Bernd Schütt, Kommandeur der 10. Panzerdivision in Veitshöchheim, hob in seinem Grußwort am Ende des Gottesdienstes hervor, dass die Bundeswehr nicht nur ethisch und moralisch, sondern auch formell nicht zuletzt wegen Artikel 1 des Grundgesetzes dazu verpflichtet sei, Migranten und Flüchtlinge bei deren Suche nach Frieden direkt und indirekt zu unterstützen.
Unter Hinweis auf biblische Flüchtlinge wie Abraham, Jakob und Mose stellte Schütt fest, dass die Flüchtlingsthematik so alt sei wie die Menschheit. Es gelte für jeden, als Individuum, aber auch als Teil der Gesellschaft und der Weltgemeinschaft, Verantwortung zu übernehmen bei der Bewältigung der humanitären Folgen von Fluchtbewegungen und deren Prävention, „um dem übergeordneten Ziel ‚Frieden auf Erden‘ eine Chance zu geben“.
Dieser Verantwortung habe sich seine Division bei Einsätzen in Afghanistan, Mali, dem Irak, dem Kosovo und dem Baltikum gestellt, ebenso bei der Flüchtlingsaufnahme im Inland, wo bis zu 2000 Soldaten, Infrastruktur und Gerät eingebracht worden seien. Das Bibelzitat „Was ihr für einen meiner geringsten Brüder getan habt, das habt ihr mir getan“ sei auch in der Flüchtlings- und Migrantenfrage der Maßstab, an dem sich alle orientieren sollten.
Viel Applaus bekamen das Bläserensemble des Heeresmusikkorps aus Veitshöchheim und Domorganist Professor Stefan Schmidt für die musikalische Gestaltung des Gottesdiensts.
Foto und Text: Markus Hauck (POW)