Institut für Bienenkunde und Imkerei der LWG in Veitshöchheim lädt am 3. Februar 2018 zum Imkerforum ein
"Wissenschaft und Praxis im Dialog" – das ist das Motto des diesjährigen Veitshöchheimer Imkerforums am Samstag, den 03. Februar 2018 (Beginn: 12:30 Uhr, Aula), an der Bayerischen Landesanstalt für Weinbau und Gartenbau (LWG).
Das Institut für Bienenkunde und Imkerei bietet dabei nicht nur spannende Einblicke in laufende Forschungsprojekte, sondern informiert auch über aktuelle Themen und Entwicklungen. Dabei versetzt derzeit das Thema Lithiumchlorid die Imker weltweit in Aufruhr. Denn nach Jahren voller Sorgenfalten und Bangen könnte der vielversprechende Wirkstoff für einen Hoffnungsschimmer im Kampf gegen die Varroa Milbe (Varroa destructor) sorgen, dessen Anwendungsmöglichkeiten aber noch genauer erforscht werden müssen. Ausgelöst wurden die Forschungsarbeiten durch das bayerische Biotechnologie-Unternehmen SiTools und Forscher der Uni Hohenheim. Mit finanzieller Unterstützung durch die Bayerische Forschungsstiftung und dem Institut für Bienenkunde und Imkerei als zusätzlichen Partner konnte in mehreren Testreihen das vielversprechende Potenzial des Wirkstoffes festgestellt werden.
Gefahr vor der bayerischen Haustür
Aber es gilt nicht nur, die Varroamilbe im Bienenbestand klein zu halten, denn mit dem ´Kleinen Beutenkäfer´ und der ´Asiatischen Hornisse´ lauern bereits weitere Bienenschädlinge vor der bayerischen Haustür. Schon seit einigen Jahren breiten sich diese exotischen Parasiten in Europa aus und können ebenfalls große Schäden bei Honigbienen verursachen. Dr. Nicole Höcherl stellt dazu den aktuellen Sachstand vor und erläutert das engmaschige Beobachtungsnetz, das eine frühzeitige Feststellung eines Erstbefalls ermöglichen soll.

Kein Grund mehr länger den Kopf in den Sand bzw. in die Wabe zu stecken: Denn mit Lithiumchlorid könnte ein neuer, vielversprechender Wirkstoff im Kampf gegen die Varroa-Milbe gefunden worden sein und für einen Hoffnungsschimmer bei den Imkern sorgen.
Mehr als "nur Honig"
Was haben Gummibärchen, Pflegelotionen, Lippenbalsam oder Kerzen gemeinsam? Das Bienenwachs! In diesem Jahr liegt der Schwerpunkt des Imkerforums auf Bienenwachs, dem Lebensraum für Bienen und wichtigen Roh- und Werkstoff für Imker. Damit das Wachs entsteht, müssen die Arbeiterinnen im Bienenvolk regelrechte Höchstleistungen vollbringen: Denn für ein Kilogramm selbst produziertes Bienenwachs benötigt das Bienenvolk 5-10 Kilogramm Honig als zusätzliche Nahrung. In den letzten beiden Jahren taucht jedoch vermehrt Bienenwachs mit Anteilen von synthetischen Fetten/Ölen wie Stearin und Paraffin im Handel auf. Mittelwände aus diesem Wachs bereiten den Bienen beim Ausbau der Waben Probleme, denn die Waben brechen und die Brut kann sich nicht vollständig entwickeln.

Die Waben stellen die Lebensgrundlage in einem Bienenvolk dar, denn alle Abläufe im Volk finden darauf bzw. darin statt. So dienen die Waben, die aus dem von Arbeiterinnen produzierten Wachs gebaut werden, nicht nur als Speicher für Honig und Blütenpollen, sondern auch zur Aufzucht der Bienenbrut.
Dialog zwischen Wissenschaft & Praxis
Dr. Stefan Berg, Leiter des Instituts, stellt die aktuelle Entwicklung zur Prüfung der Wachsqualitäten dar. Die Fachberater Gerhard Müller-Engler und Johann Fischer zeigen auf, wie Imker ihr Eigenwachs gewinnen und aufbereiten können. Josef Muhr, Wachsverarbeiter und Bio-Imker aus Niederbayern berichtet aus der Sicht des Händlers über Möglichkeiten die Wachsqualität zu sichern. Neben den Fachvorträgen stehen die Experten des Institutes sowie die Referenten in einer einstündigen Pause für Diskussionen und Fragen zur Verfügung – ein echter Dialog zwischen Wissenschaft und Praxis!
(Bilder: © Bayerische Landesanstalt für Weinbau und Gartenbau, Veitshöchheim)