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Grünes Licht im Veitshöchheimer Gemeinderat für 25 Meter-Hochregallager der Firma Wegmann Automotive GmbH & Co.KG

Veröffentlicht am von Dieter Gürz

Die Veitshöchheimer Firma Automotive Wegmann plant nach dem Vortrag des Geschäftsführers Felix Bode in der Gemenderatssitzung am 5. Dezember 2017 ein Logistik-Zentrum mit einem 25 Meter hohen Hochregal-Lager nebst Bürogebäude zu errichten. Der Gemeinderat beschloss die zur Realisierung hierfür notwenige Bebauungsplanänderung. Bislang waren nämlich im Industrie- und Gewerbegebiet der Gemeinde nur maximal 13 Meter hohe Gebäude zulässig.

Die Veitshöchheimer Firma Automotive Wegmann plant nach dem Vortrag des Geschäftsführers Felix Bode in der Gemenderatssitzung am 5. Dezember 2017 ein Logistik-Zentrum mit einem 25 Meter hohen Hochregal-Lager nebst Bürogebäude zu errichten. Der Gemeinderat beschloss die zur Realisierung hierfür notwenige Bebauungsplanänderung. Bislang waren nämlich im Industrie- und Gewerbegebiet der Gemeinde nur maximal 13 Meter hohe Gebäude zulässig.

Vorstellung des Projektes

"Wir fühlen uns pudelwohl in Veitshöchheim, sind jedoch an unserem Standort sehr beengt und wollen uns deshalb erweitern", so stellte Felix Bode, einer von drei Geschäftsführern der Firma Wegmann Automotive GmbH & Co.KG,  im Gemeinderat das von seiner Firma geplante moderne Logistik-Zentrum mit einem 25 Meter hohen Hochregallager und vielen neuen Büroarbeitsflächen vor.

Die für die Expansion benötigten Flächen von rund 20.000 Quadratmeter  hatte sich die Firma direkt vom Grundstückseigentümer nur wenige Meter entfernt vom Firmengelände auf der gegenüberliegenden Straßenseite in zweiter Reihe im erweiterten Gewerbegebiet gesichert. Geplant ist eine Bauhöhe von 25 Meter, da darunter ein modernes Hochregallager wegen der notwendigen aufwändigen Regalbediengeräte nicht wirtschaftlich betrieben werden könnte.

Auf dem Erweiterungsgelände plant die Firma eine Durchfahrt für LKWs, um den erheblichen LKW-Verkehr der Firma besser steuern zu können. Durch die Einrichtung von LKW-Parkplätzen hofft Bode, das bestehende Gewerbegebiet deutlich entlasten zu können. Es könnten dann dort tagsüber und auch nachts alle LKWs parken, die zu Automative Wegmann kommen. Für die Fahrer werde auch ein WC geschaffen, in der Hoffnung, dass dann das Wildpinkeln im Gelände der Vergangenheit angehört.

Die Firma hat zur Zeit über 5.000 Paletten in Außenlagern liegen, was einen erheblichen Transportaufwand bedeute. Dieser falle mit täglich zwei bis sechs LKW künftig weg.

Bode ist sich deshalb sicher, dass die geplanen Maßnahmen zu einer Steigerung der Lebensqualität im Gewerbegebiet führen.

Bode stufte auf Nachfrage aus dem Gremium auch die zukünftige Entwicklung  seines Beriebes als sehr positiv ein. Im angestammten Geschäft seien zwar keine rieisigen Steigerungen, aber auch kein Verfall irgendwelcher Art zu erwarten.

Zur Zeit des Umzugs nach Veitshöchheim habe die Firma nur Auswuchtgewichte gemacht, 80 Millionen Stück jährlich, heute seien dies weltweit 1,0 Milliarden. Seine Firma beschäftige nur hochqualifizierte Mitarbeiter. Alle Maschinen seien selbst gebaut. So sei man in der Lage Neues zu beginnen, sich anspruchsvoll weiterzuentwickeln, wie dies bei der  Fertigung von Ventilen und Sensoren, Werkzeugen und Reifenauffüllgeräten schon der Fall sei.

Deshalb steige auch der Bedarf im Bürobereich durch mehr Mitarbeiter in der Entwicklung, für das Internet und die Bedienung der Kunden.

Grünes Licht im Veitshöchheimer Gemeinderat für 25 Meter-Hochregallager der Firma Wegmann Automotive GmbH & Co.KG

In der Diskussion sprach Dieter Leimkötter (SPD) von einem gewaltigen Klotz und seine Fraktionssprecherin Marlene Goßmann von einem sehr großen Leuchtturm ("sie kämpfe noch mit den Dimensionen").

Auch CSU-Sprecher Mark Zenner meinte, er habe zunächst ein bißchen geschluckt, als er die die Bauhöhe von 25 Meter gesehen habe. Seine Fraktion könne aber dem Vorhaben zustimmen, denn bei genauer Betrachtung liege das Vorhaben ganz am Rand  im Gewerbegebiet und sei nicht umringt von Wohngebieten. Beim Bebauungsplan habe man die Höhe von 13 Meter einfach aus den anderen Gebieten übernommen und sich keine Gedanken gemacht, dass eine Firma auch einmal höher als 13 Meter bauen möchte. Es überwiege die Freude darüber, dass die Firma sehr viel Geld investiere, um wohnortnahe Arbeitsplätze zu schaffen und dass auch eine echte Wertschöpfung stattfinde. Positiv sei auch die Verbesserung der schwierigen Parksituation in diesem Gebiet beim Kundenverkehr.

UWG-Sprecher Stefan Oppmann meinte, der Betrieb sei ein Gewinn für Veitshöchheim und es spreche nichts dagegen, in die Höhe zu gehen. Holger Kess (Grüne) vertrat die Ansicht, wenn nicht in einem Gewerbegebiet, wo soll man sonst ein solches Hochlager bauen können.

Grünensprecherin Christina Feiler argumentierte, der Hochlagerbau sei sehr wuchtig und verändere das Landschaftsbild. Gleichwohl sah sie es als besser an, in die Höhe zu gehen, als noch mehr Flächen zu versiegeln. Ihr Vorschlag, die Höhe von 25 Meter nur im mittleren Bereich des Bebauungsplanes festzusetzen, fand bei einer großen Mehrheit des Gremiums keine Befürworter. Auch Leimkötter hatte eine Differenzierung mit Höhenstaffelung angesprochen. Zenner hatte dafür plädiert, auch anderen Firmen Entwicklungsmöglichkeiten zu geben und einen Stock drauf setzen zu können. Dies sei sinnvoller, als in Fläche zu gehen.

Dr. Andreas Cramer regte eine  Kontaktaufnahme der Firma mit der im Ort ansässigen Geschäftsstelle des Landesbundes für Vogelschutz zwecks Anbringung von Nisthilfen auf dem Dach des Hochlagers an. Der mit 25 Meter alles überragende Bau im Umfeld naturnaher Erholungsgebiete sei geradezu dafür prädestiniert, ein magischer Anziehungspunkt für viele Greifvögel wie Turm- und Wanderfalken zu werden. Diese würden sehr gerne auf hohen Gebäuden brüten.

Grünes Licht im Veitshöchheimer Gemeinderat für 25 Meter-Hochregallager der Firma Wegmann Automotive GmbH & Co.KG

Beschlussfassung

Bürgermeister Jürgen Götz erklärte, ein Vorgespräch mit dem Landratsamt sei positiv verlaufen und auch die wegen der Bauhöhe tangierten Träger öffentlicher Belange wie das Luftfahrtamt Nordbayern und die Bundeswehr hätten hinsichtlich Flugsicherheit und Funkverbindung keine Bedenken geäußert.     
Der Gemeinderat beschloss daher mit 20 Ja- bei drei Nein-Stimmen den rechtsverbindlichen Bebauungsplan Gewerbegebiet Ost, Teil 2 in der Fassung der 1. Änderung vom 13.7.2013 auf die neue maximal zulässige Gebäudehöhe von 25 Meter zu ändern. Die Änderung beinhaltet auch die Zulässigkeit des Baus von Lagerhallen und die Anbindung des Gewerbegebietes über einen Kreisverkehr an die Kreuzung WÜ 3/WÜ 21 (laut Bürgermeister ist im Bauprogramm des Landkreises für 2020 der Ausbau der Wü 3 von Veitshöchheim bis zum Ortsteil Gadheim mit Umbau der Kreuzung vorgesehen).

Die Kosten des Änderungsverfahrens und eventuell erforderlicher Gutachten trägt der Antragsteller Firma Wegmann Automotive. Hierfür wird ein entsprechender Städtebaulicher Vertrag beschlossen. Es wird empfohlen zur Durchführung des Änderungsverfahrens das ursprüngliche Ingenieurbüro zu beauftragen.

Historie

Die Franken Industrie an der Schweinfurter Straße in Würzburg war 1904 von Ernst Stenz gegründet worden. Vor dem Krieg wurden vor allem Ofen- und Abgasrohre und Bleiplomben produziert. Nach dem Krieg entwickelte sich das Unternehmen in Zusammenarbeit mit Mercedes Benz zu einem führenden Hersteller von Auswuchtgewichten

2006 zog die Firma, die inzwischen zu Wegmann automotive gehörte, nach Veitshöchheim.

Der Deal der Gemeinde Veitshöchheim mit der FRANKEN-INDUSTRIE war im März 2005 perfekt. Bei einem Würzburger Notar waren sich damals Bürgermeister Rainer Kinzkofer und Geschäftsführer Walter Lemmer handelseinig. Ein 17.000 Quadratmeter großes Grundstück der Gemeinde im Veitshöchheimer Gewerbegebiet wechselte den Besitzer mit Option für eine 8.500 Quadratmeter große Erweiterungsfläche.

In den elf Jahren seit ihrem Umzug nach Veitshöchheim ist die Firma deutlich gewachsen. Sie ist hier nun der der größte ansässige Gewerbebetrieb.

WEGMANN automotive ist Weltmarktführer für Auswuchtgewichte im Bereich PKW, LKW, Busse sowie der zweitgrößte Hersteller von Batteriepolhülsen und beliefert alle namhaften Automobilhersteller sowie die führenden Ersatzteilhandelsorganisationen weltweit.  

Das Unternehmen gehört zu Deutschlands Innovationselite, zu den Mittelständlern mit Pioniergeist und dem Mut, ihre Visionen zu verwirklichen.

Im Jahr 2014 wurde deshalb der Mittelstandsbetrieb für sein vorbildliches Innovationsverhalten beim Unternehmenswettbewerb TOP 100 von dessen Mentor  Ranga Yogeshwar ausgezeichnet.

Seit der Umsiedlung der Firma 2006 nach Veitshöchheim stieg die Zahl der Mitarbeiter von 250 auf 1.000 mit neun weiteren Standorten in Europa, vier in Amerika und zwei in Asien. 

In Veitshöchheim steht das modernste und weltweit größte Werk des Champions für Auswuchtgewichte. Hier hat die Firma ihre Zentrale und ihr technisches Knowhow. Um den Standort im Gewerbegebiet in Veitshöchheim weiter auszubauen plant nun WEGMANN automotive ein Logistikzentrum mit Hochregallager. 

WEGMANN automotive produziert weltweit mehr als 1 Mrd. Teile pro Jahr. Hierbei kann WEGMANN automotive – als Erfinder des Auswuchtgewichts – auf einen über 100-jährigen Erfahrungsschatz als Industrieunternehmen zurückgreifen. Der Marktführer glänzt vor allem durch das moderne Werk mit einem hohen Automatisierungsgrad und neuester Produktionstechnik.  

WEGMANN automotive gehört zur WEGMANN Gruppe. Die WEGMANN Gruppe ist seit 1882 ein Familienunternehmen und beschäftigt weltweit mehr als 5.000 Mitarbeiter.

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