Veitshöchheim kann sich glücklich schätzen, diesen Bildhauer zu den Söhnen dieser Gemeinde zählen zu dürfen
Mit einem Bocksbeutel bedankte sich Bürgermeister Jürgen Götz bei dem Kunsthistoriker Dr. Benno Gantner für seinen profunden Vortrag, im Bild mit der gemeindlichen Kulturreferentin Karen Heußner, die den Vortrag organisiert hatte.
Die Gemeinde Veitshöchheim würdigte gestern Abend im Minverva-Raum der Mainfrankensäle mit dem Bildhauer Johann Michael Fischer einen großen Sohn des Ortes, der in der Stadtrandgemeinde vor 300 Jahren am 23. September 1717 das Licht der Welt erblickte und hier wohl bis zu seinem 27. Lebensjahr lebte (laut Taufmatrikel Veitshöchheim ist er 25jährig am 12. November 1742 als Taufpate seines Neffen Johann Michael Pfeuffer vermerkt) und dann ab 1744 als fränkischer Barockbildhauer in Schwaben für Furore sorgte.

"Veitshöchheim kann sich glücklich schätzen, diesen Bildhauer zu den Söhnen dieser Gemeinde zählen zu dürfen" betonte der Kunsthistoriker Dr. Benno C. Gantner, Starnberg, in seinem Vortrag "300 Jahre Johann Michael Fischer (1717-1801).

Der Kunsthistoriker hat 2001 anlässlich des 200. Todestages eine Monographie zu Werk und Schaffen Fischers verfasst und ist einer der besten Kenner von Fischers Arbeiten.
Die Gemeinde hatte deshalb Gantner eingeladen, mit einem Vortrag Johann Michael Fischer anlässlich dessen 300. Geburtstag auch in seinem Geburtsort besser bekannt zu machen.
Nur wenige wie der kunstbeflissene ehemalige Gemeinderat Kurt Adelmann hatten zuvor im Ort etwas über das Wirken des Bildhauers gewusst, der 1744 in Dillingen an der Donau sesshaft wurde und im Laufe des 18. Jahrhunderts zu einem der bedeutendsten Bildhauer Bayerisch-Schwabens aufstieg.
Die in seinem Vortrag gezeigten Fotos seines Mitautors Friedrich Kaeß hat Gantner seinem Buch entnommen.
(Kaeß hat telefonisch einer Veröffentlichung seiner Fotos hier auf Veitshöchheim News zugestimmt).
Bürgermeister Jürgen Götz freute sich bei der Begrüßung, dass der Einladung der Gemeinde 40 interessierte Bürger gefolgt waren, die bei Gantners Präsentation staunten, welch großformatige sakrale Werke der Künstler überwiegend aus Holz, gelegentlich aber auch aus Stein und Stuck geschaffen hat, die sich noch heute in 53 Kirchen am ursprünglichen Ort befinden und von denen nur einzelne in Museen gelangten.
In dieser Rezension bestätigt Peter Volk, Bayerisches Nationalmuseum, München den Autoren des Bildbandes Gantner und Kaeß, dass sie Fischers Wirken kompetent und verlässlich dargestellt und mit den vielen Abbildungen vorzüglich dokumentiert haben und einen wichtigen Beitrag zur Vervollständigung und Präzisierung unseres Bildes von der süddeutschen Rokokoplastik geleistet haben.
Verlässliches Team
Obwohl die Werke des Bildhauers sehr gut honoriert wurden, wie diese Aufstellung zeigt, verarmte er im hohen Alter, da er laut Gantner offenbar seine Einnahmen zur Alterssicherung nicht wie sein Schreiner Harthmut in Immobilien anlegte.
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