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Beim Abbruch des Mainsteges soll laut Ferienausschuss auch auf Veitshöchheimer Seite kein Betonpfeiler-Relikt zur Erinnerung stehen bleiben

Veröffentlicht am von Dieter Gürz

Dieser durchaus idyllische Anblick an der Veitshöchheimer Mainuferpromenade wird sich wohl in zwei Jahren nicht mehr den Spaziergängern bieten. Bis dahin soll nämlich der alte Ludwig-Volk-Steg nach Neubau des Mainsteges an den Mainfrankensälen restlos abgebrochen und die Statue des Brückenheiligen Nepomuk an den neuen Standort verlegt sein.

Dieser durchaus idyllische Anblick an der Veitshöchheimer Mainuferpromenade wird sich wohl in zwei Jahren nicht mehr den Spaziergängern bieten. Bis dahin soll nämlich der alte Ludwig-Volk-Steg nach Neubau des Mainsteges an den Mainfrankensälen restlos abgebrochen und die Statue des Brückenheiligen Nepomuk an den neuen Standort verlegt sein.

Am 24. Juli 1967 wurde der durch Spendengelder finanzierte und nach dem damaligen Margetshöchheimer Bürgermeister Ludwig Volk benannte Mainsteg nach Veitshöchheim feierlich eingeweiht. Fast genau 50 Jahre später stand der Mainsteg wieder einmal auf der Tagesordnung eines Veitshöchheimer Gemeinderatsgremiums. Aber nicht um etwa des Jubiläums der für beide Gemeinden sehr segensreichen Fußgängerverbindung zu gedenken, sondern um darüber zu entscheiden, ob bei dem im zweiten Halbjahr 2019 anvisierten Abbruch des Steges noch ein Relikt, sprich der Betonpfeiler mit der Aufschrift "Ludwig-Volk-Steg - Erbaut 1967" zur Erinnerung stehen bleiben soll.

Der Ferienausschuss der Gemeinde Veitshöchheim revidierte nun den Beschluss des Hauptausschusses Ende Juli 2013 und beschloss die vollständige Beseitigung.

Beim Flohmarkt des Höchheimer EinigkeitsVerein e.V.  Mitte Juni 2013 hatte der Veitshöchheimer Dr. Amadeus Braunewell, der früher für die Grünen auch einmal dem Gemeinderat angehörte, dem damaligen Bürgermeister Rainer Kinzkofer den Vorschlag unterbreitet, nach Fertigstellung des neuen Steges an den Mainfrankensälen den 1967 errichteten Ludwig-Volk-Steg nicht vollständig abzureißen, sondern zur Erinnerung einen Teil der Rampe auf Veitshöchheimer Seite  stehen zu lassen, die dann bei Veranstaltungen als Aussichtskanzel dienen könnte.

Der Verein hatte daraufhin auch einen entsprechenden schriftlichen Antrag bei der Gemeinde ein eingereicht. Die Ratsmitglieder folgten damals aber nur zum Teil dem Ansinnen Braunewells. Sie entschieden, zum Gedenken an den alten Steg nur den Betonpfeiler mit der Aufschrift "Ludwig-Volk-Steg - Erbaut 1967“ stehen zu lassen und mit einer Erinnerungstafel zu versehen.

Gegen den Erhalt des Teils der Rampe ab dem Pfeiler machten sie dagegen nicht nur Sicherheitsbedenken geltend.  Der schlechte bauliche Zustand der Rampe erfordere hohe Instandsetzungs-Kosten, die in keinem Verhältnis zum Nutzen stehen würden, so hieß es damals.

Bürgermeister Jürgen Götz sprach nun in der Ferienausschuss-Sitzung von einem neuen Sachverhalt. Wie er ausführte, habe der Margetshöchheimer Gemeinderat am 19. Juli beschlossen, aufgrund städtebaulicher Planungen den Betonpfeiler auf Margetshöchheimer Seite zusammen mit dem LudwigVolkSteg abzubrechen. Dadurch sei nun auch eine Beschlussfassung durch die Gemeinde Veitshöchheim notwendig geworden, wie nun mit dem Pfeiler auf der Veitshöchheimer Seite umgegangen werden soll.

Das Tiefbaureferat der Gemeinde hatte dazu empfohlen, den Pfeiler ebenfalls zusammen mit dem Steg abzubrechen, da dieser sonst bei späterer Planung des Geländes eventuell hinderlich sei, die Kosten des Abbruchs jetzt in die Gesamtmaßnahme miteinfließen und durch den Bund gefördert werden. Außerdem seien die Folgekosten bei Erhalt des Pfeilers nur schwer darstellbar.

Ratsmitglied Oswald Bamberger verwies darauf, dass der Pfeiler Risse und ein dermaßen tiefgründiges Fundament aufweise, so dass ein nachträgliches Entfernen oder eine Instandsetzung enorme Kosten verursachen würde. Der Bürgermeister ergänzte diesbezüglich, dass im Jahre 2007 allein für die Sanierung der Rampe mit dem Pfeiler auf Veitshöchheimer Seite Kosten von 62.000 Euro geschätzt wurden.

Das Gremium folgte deshalb einstimmig der Empfehlung der Verwaltung, den Steg restlos abzubrechen mit der Auflage, eine Erinnerungstafel im Rahmen des Umgestaltungskonzeptes an einer Stelle zu errichten, wo sie nicht störe. Die NepomukStatue soll an den neuen Steg verlagert werden.

In dem Konzept soll dargestellt werden, wie das Gelände nach Abbruch des Mainsteges genutzt werden kann. Gegebenenfalls könnten, so der Bürgermeister, mehr Parkraum für PKWs und Standplätze für Wohnmobile geschaffen werden, wenn der alte Steg weg sei.

 

Gegenwärtig sind am Mainsteg fünf Standplätze für Wohnmobile ausgewiesen, die auch ohne Stromanschluss häufig, besonders an den Wochenenden, häufig belegt sind.

Gegenwärtig sind am Mainsteg fünf Standplätze für Wohnmobile ausgewiesen, die auch ohne Stromanschluss häufig, besonders an den Wochenenden, häufig belegt sind.

50 Jahre Ludwig-Volk-Steg

 

Nicht zuletzt die Fußgängerverbindung ermöglichte in den letzten fünf Jahrzehnten eine gute nachbarschaftliche Zusammenarbeit. Der Steg nützt den Bürgern beider Gemeinden gleichermaßen. Hier hochzurechnen, wem er mehr nützt, wäre eine Milchmädchenrechnung. Wenn gesagt wird, dass die Veitshöchheimer Fachärzte von den Patienten aus Margetshöchheim profitieren, dann ist es umgekehrt wohl auch, dass die Margetshöchheimer Bürger aufgrund der kurzen Wege von der ausgezeichneten Infrastruktur Veitshöchheims profitieren.

 

Dazu zählen auch der in Veitshöchheim untergebrachte M-Zweig und das Gymnasium, die beide Schüler aus Margetshöchheim über den Steg auch mit dem Fahrrad erreichen können. Im Herbst 2010 hatten beide Ortsoberhäupter mit ihren Schulleitern einen gemeinsamen Mittelschulverbund vereinbart.

 

Schon seit 1964 sind die beiden Gemeinden im Zweckverband für Abwasserbeseitigung „Maintal Würzburg“ mit einander vereint, realisierten 2001 nach dem Ausscheiden von Zell für 8,5 Millionen Euro gemeinsam eine hochmoderne Klär-Anlage mit innovativer Technik, optimaler Wasserreinigung und Energienutzung sowie äußerst wirtschaftlichen Betriebsabläufen.

 

Ein Zeichen der nachbarschaftlichen Verbundenheit ist auch, dass im Mai 2010 die Handballer der TG Veitshöchheim (TGV) und der SG Margetshöchheim (SGM) zur Verbesserung der Qualität ihres Sportes für die Saison 2010/11 die Spielgemeinschaft „HG Maintal“ gründeten, und das auf allen Ebenen, sowohl im Aktiven-, als auch im Jugendbereich.

 

Und seit 2011 besteht der HöchheimerEinigkeitsVerein. Es ist dies ein Zusammenschluss von Freunden aus Veits- und Margetshöchheim. Das Ziel des Vereins ist es, die Verbindung und Verständigung zwischen den Ortschaften zu fördern, z.B. durch gemeinsame kulturelle Veranstaltungen, häufig unter Einbeziehung des Mainstegs.

 

Letztendlich einvernehmlich einigten sich beide Gemeinden über den lange umstrittenen Standort und die Kostentragung für den neuen Mainsteg in Höhe der Mainfrankensäle.

 

Flohmarkt des HöchheimerEinigkeitsvereins am 2. Juli 2017, links im Bild Vorstandsmitglied Dr. Amadeus Braunewell.

Flohmarkt des HöchheimerEinigkeitsvereins am 2. Juli 2017, links im Bild Vorstandsmitglied Dr. Amadeus Braunewell.

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