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Sudetendeutsche Landsmannschaft Bayern zeichnet Veitshöchheims Altbürgermeister Rainer Kinzkofer mit silberner Verdienstmedaille aus

Veröffentlicht am von Dieter Gürz

Sudetendeutsche Landsmannschaft Bayern zeichnet Veitshöchheims Altbürgermeister Rainer Kinzkofer mit silberner Verdienstmedaille aus

Eine hohe Auszeichnung wurde Veitshöchheims Altbürgermeister Rainer Kinzkofer durch die Landesgruppe Bayern der Sudetendeutschen Landsmannschaft (SL) zuteil. Für seine Aufgeschlossenheit gegenüber den Belangen der SL während seiner 27jährigen Amtszeit als Bürgermeister und seine langjährige treue Mitgliedschaft in der Ortsgruppe Veitshöchheim seit Januar 1988 verlieh ihm der SL-Landesvorstand die silberne Verdienstmedaille. Im Auftrag des SL-Landesobmannes Steffen Hörtler überreichte ihm SL-Ortsobmann Karl Nausch in der SL-Dokumentationsecke im Rathaus die Medaille mit Urkunde und Anstecknadel. Dabei assistierten ihm seine Stellvertreterin Marianne Bessler (links) und die Kassiererin Christine Göbel (rechts). Nausch zu Kinzkofer: "Die Ortsgruppe der SL Veitshöchhheim freut sich sehr über die große Ehre, die Dir zuteilwurde. Schließlich bist Du einer von uns, denn in Deinen Adern fließt auch ein Tropfen Egerländer Blut".

(Anmerkung: Kinzkofers Elternhaus stand in Markttredwitz. Seine Oma stammte aus dem Wallfahrtsort Altkinsberg - heute  Starý Hrozňatov - nahe Eger - heute Cheb)

Wie Nausch in seiner Laudatio sagte, habe sich der Ausgezeichnete in all den Jahren stets für die SL eingesetzt. So habe er es ermöglicht, dass  die Ortsgruppe in einer Nische des Rathausobergeschosses eine Dauerausstellung einrichten konnte, die eindrucksvoll über die ehemals blühende Heimat der Sudetendeutschen in Böhmen und Mähren, besonders aber über die leidvolle Vertreibung der Sudetendeutschen aufklärt. Auch in Veitshöchheim wurden viele 1945 nach ihrer Vertreibung aus der böhmischen Heimat sesshaft und bildeten eine starke Gemeinschaft. Mit der Dokumentation im Rathaus erinnere die SL-Ortsgruppe künftige Generationen an diese Schicksale und mahne alle, darauf hinzuwirken, dass solches in Europa niemals mehr geschehen darf.

Der Alt-Bürgermeister habe weiter das Vorhaben des Sudetendeutschen Verbandes studentischer Korporationen Veitshöchheim unterstützt, Veitshöchheim zu seinem Hauptkonvent zu erklären. Dank KinzkofersUnterstützung sei es auch möglich gewesen, dass die Ortsgruppe am Ehrenmal eine Vertriebenen-Gedenktafel und hinter dem Rathaus installierte. Auch habe er sich mit Nachdruck für die von Nausch vorgeschlagene und 2006 unterzeichnete  Partnerstadt mit seinem Geburtsort Rothau (Rotava) im Egerland eingesetzt, ebenso für die Anbringung einer Gedenktafel an der Kirche in Rotava.

Kinzkofer war so öfters bei den Busreisen der Veitshöchheimer ins Egerland dabei, so auch zur SL nach Klingenthal, bei deren Gründung kurz nach der Wende die hiesige SL die Patenschaft übernahm. Gemeinsam mit den Klingenthalern hat die SL im Beisein des Geehrten am Danziger Platz und am Jahresbaumweg der Gemeinde Mährische Ebereschen gepflanzt. Auch die Straßenwidmungen Gablonzer Weg und Karlsbader Weg  in der erweiterten Gartensiedlung seien ihm zu verdanken.   

Rainer Kinzkofer zeigte sich sichtlich gerührt und voller Freude über die Anerkennung aus drei Gründen, so zum ersten durch seine Einbringung aufgrund seiner Bürgermeistertätigkeit. Die hohe Auszeichnung komme deshalb auch der Gemeinde zugute. Die Gemeinde habe immer hinter den genannten Maßnahmen gestanden. Denn die Sudetendeutschen hätten schon immer eine gewichtige Funktion im Ort gehabt und sich eingebracht auf allen Ebenen.

Zudem sei Veitshöchheim mehrfach Versammlungsort überregionaler Veranstaltungen der SL gewesen wie zuletzt heuer der Tag des Selbstbestimmungsrechts oder die Abhaltung der Landesversammlung.

Schließlich gehöre er persönlich der Gedächtnisgeneration an. Er sei deshalb nicht nur wegen seiner verwandschaftlichen Beziehung Mitglied der SL geworden, sondern auch, weil die Sudetendeutschen schon 1950 ein Beispiel politischer Reife gegeben haben, in dem sie in ihrer Charta auf Gewalt und Revanchismus verzichtet haben und auf friedlichen Ausgleich bedacht sind. Man sei hier auf diesem Weg ein gutes Stück verangekommen. Unrecht verjähre nicht. Es sei deshalb legitim an das Unrecht der Vertreibung zu erinnern. Dies sollte wachgehalten werden, damit solche Zustände nicht mehr passieren.

 

 

Sudetendeutsche Landsmannschaft Bayern zeichnet Veitshöchheims Altbürgermeister Rainer Kinzkofer mit silberner Verdienstmedaille aus
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