Tag der Offenen Tür der Veitshöchheimer Obstbrennerei Pabst stieß auf reges Interesse
„Williams Christ vom Pabst – das ist die Vorstufe zum Paradies“ so schwärmte Marc Zenner. So wie der CSU-Fraktionssprecher im Veitshöchheimer Gemeinderat nahmen beim Tag der Offenen Tür der örtlichen Schnapsbrennerei Pabst über 200 Besucher die Gelegenheit war, einen Einblick in die Kunst des Destillierens zu erhalten und ausgewählte Geiste, Brände und Liköre aus den alten Obstsorten der Streuobstbestände der Familie Pabst zu verkosten. Seit 1900 wird die Destillationskunst in der Familie Pabst vertrauensvoll von Generation zu Generation weitergegeben. "Mit Geduld und Feingespür ist es uns gelungen, die Aromen des Sommers zu bewahren" sagt Edmund Pabst, der die Brennerei seit 21 Jahren in vierter Generation betreibt. Er freute sich, zusammen mit seiner Frau Ilse sonntags auch Bürgermeister Jürgen Götz begrüßen zu können. Tags zuvor war, wie Edmund voller Stolz erzählte, auch Landrat Eberhard von seinen köstlichen Bränden begeistert.
Der Urveitshöchheimer, der beruflich 35 Jahre ein eingefleischter Eisenbahner war, zählt zu den besten Fränkischen Destillateuren, ein Job den er nebenberuflich voller Leidenschaft ausführt. Die Qualität der Brände, beispielsweise der Quitte und Mispel, begeistern absolut. Vier Stunden dauert ein Brand.
Sein Streben nach höchster Quailtät dokumentieren die vielen Auszeichnungen. Der gesamte Verkostungsraum hängt voll mit Urkunden der verschiedensten Prämierungen. So erhielt die Brennerei erst im Juni dieses Jahres bei der Bayerischen Prämierungsfeier in der Würzburger Residenz eine Goldmedaille für Mispelbrand und je eine Silbermedaille für Birnenbrand und Schlehenbrand. Bei der Prämierungsfeier des Fränkischen Klein- und Obstbrennerverbandes wurde er belohnt mit Gold für Birnenbrand (Welsche Bratbirne) und Williams-Christ-Birnenbrand (im Limousin-Eichenfass gelagert) sowie Bronze für Apfelbrand (Bohnapfel). Den Prämierungen voraus gehen analytische Untersuchungen der Brände und Geiste im Labor der Bayerischen Landesanstalt für Wein- und Gartenbau (LWG) in Veitshöchheim. Die sensorische Beurteilung wird von staatlich geprüften Brennern, Edelbrandsommeliers, Brennereifachkräften und geschultem Prüfungspersonal des Verbandes durchgeführt.
„Das Herz am rechten Fleck“ und "Die Familie Pabst ist bekannt für ihre Freundlichkeit und Liebenswürdigkeit" so wird die Veitshöchheimer Brennerei in einem Fachjournal der DB gewürdigt.
Beim Tag der Offenen Tür konnte man die riesige Auswahl von 44 Stein-, Kernobst- und Trauben-Bränden, Frucht-Geiste und Liköre bestaunen. Die Familie Pabst verwendet dazu zu 99 Prozent Eigenerzeugnisse. Mit der Pflege ihrer insgesamt 10.000 Quadratmeter großen Streuobstwiesen am Haus und in der Veitshöchheimer Flur leistet die Familie auch einen großen Beitrag zum Erhalt von Kulturlandschaft und Artenvielfalt. Wie Edmund Pabst erzählt, war heuer ein schlechtes Erntejahr, weil es zur Blütezeit seiner Obstbäume zu kalt war und so die Bienenbefruchtung darunter extrem liegt. Statt in guten Jahren für 15 Hektoliter Maische, habe so die Ernte nur für die Hälfte gereicht.
Edmunds Sohn Thomas (Bildmitte) kümmert sich schon fleißig neben seinem Beruf um Obstbäume und Brennerei und in sechster Generation hilft auch dessen Sohn Felix schon fleißig mit, so dass es Edmund um den Fortbestand der Familientradition seiner Brennerei nicht bange ist.
Beim Tag der offenen Tür halfen beim Ausschenken Edmunds Enkel Felix und die in München wohnende Tochter Marion.