Mischung aus sinfonischer Militärmusik, Klassik und Pop begeisterte beim BRK-Frühjahrs-Benefizkonzert des Heeresmusikkorps Veitshöchheim in den Mainfrankensälen 650 Zuhörer - 4.000 Euro Reinerlös
Im Vorjahr feierte die Balthasar-Neumann-Kaserne in Veitshöchheim ihr 50. Jubiläum. Genauso lange ist auch das Heeresmusikkorps hier beheimatet, auf dem Programmflyer noch mit der Zahl "12", doch seit dem Vorjahr mit "Veitshöchheim" umbenannt. Und jedes Jahr bestritten die Profimusiker aus der Kaserne zugunsten des Kreisverbandes Würzburg Stadt und Land im Bayerischen Roten Kreuz ein Frühjahrskonzert, heuer erstmals in den Mainfrankensälen. Im Kreisverband sind rund 1.900 Aktive ehrenamtlich im Rettungsdienst, beim Jugendrotkreuz und bei der Wasserwacht tätig, um dort zu schützen und zu helfen, wo menschliches Leiden zu verhüten und zu lindern ist. Der Reinerlös des nun schon 50. Benefizkonzertes der Musikkorps in Höhe von 4.000 Euro will Kreisgeschäftsführer Reinhold Weißenseel für die Anschaffung neuer Übungspuppen zu Ausbildungszwecken verwenden.
Die 650 begeisterten Besucher erlebten einen musikalischen Ohrenschmaus auf höchstem Niveau. Das Repertoire des Tourneeprogramms, das Oberstleutnant Roland Kahle seit seinem Dienstantritt im Juli letzten Jahres mit den über 50 Profi-Musikerinnen und Musiker des großen Heeresmusik-Orchesters einstudiert hatte, reichte von der klassischen Ouvertüre über trommelnde Infanteriemärsche bis hin zu orchestralen Neuschöpfungen von Popsongs und sorgte für so manche musikalische Überraschung. Kurzweilig und leger führte der Dirigent durchs Programm mit interessanten Anekdoten zu den Musikstücken.
Nach der Begrüßung durch den Kreis-Vorsitzenden Peter Wesselowsky begann das Konzert mit den krachenden „Unity Fanfaren“ von Otto M. Schwarz. Den BRKlern widmete Kahle zum Jubiläums-Konzert den Rot-Kreuz-Marsch. So richtig zum Genießen erklang die spritzige und quirlige Musik aus Gioacchino Rossinis Oper "Die diebische Elster".
Solisten
Kahles Musikauswahl stellte zugleich auch eine Art musikalische Zeitreise durch die Entstehungsgeschichte Deutschlands dar. So spielte das Orchester mit dem "Dessauer Marsch" außergewöhnliche, über 300 Jahre alte Militärmusik, garniert mit Instrumental-Solos von drei im Saal verteilten Musikern. Bedeutungsschwer folgte das „Waidmannsheil“ von August Reckling über das Litzowsche Freikorps, das in die Befreiungskriege gegen Napoleon eintrat. Es war dies quasi das Vorspiel zum Hauptwerk des ersten Teils, das der zeitgenössische österreichische Komponist Otto M. Schwarz 2008 als sinfonische Dichtung musikalisch dem Leben von "Bonaparte" widmete, einem der brillantesten Figuren Europas, von seiner Krönung zum Kaiser, seiner Heirat mit Josefine, seinen Kriegszügen bis zu seiner Abdankung.
In der zweiten Hälfte des Konzerts verwöhnte der Oberstleutnant Kahle seine Gäste mit moderner Unterhaltungsmusik, von der Filmmusik der "Star Wars Saga" bis hin zu Medleys von James Last und des kürzlich verstorbenen Udo Jürgens, das sich aus Liedern „Ich war noch niemals in New York“ oder auch „Mit 66 Jahren“ zusammensetzte, dazwischen garniert durch den pfeifenden britischen „Colonel Bogey March“ von Kenneth J. Alford und dem Deutschmeister-Regimentsmarsch. Jedes Musikstück löste immer wieder Bravorufe aus.
Danach folgten zwei Zugaben und abschließend noch die Nationalhymne, bevor sich das Heeresmusikkorps Veitshöchheim unter stehenden Ovationen endgültig verabschiedete und ein überaus begeistertes Publikum zurückließ.