Ltd. Regierungsschuldirektor a.D. Arnold Langer ist mit 95 noch recht fidel
"Ich hatte die Schulaufsicht über die land- und hauswirtschaftlichen Schulen des Bezirks“, erzählt Arnold Langer voller Stolz. Am Dienstag, 22. September, feiert er im Kreise seiner fünf Kinder und acht Enkel in Veitshöchheim seinen 95. Geburtstag. Er ist noch recht fidel, wenn auch etwas vergesslich, vor allem was Namen anbelangt. An die einzelnen Stationen seines erfüllten Lebens erinnert er sich aber noch sehr genau. Der Bezug zur Landwirtschaft wurde im quasi in die Wiege gelegt, denn er wuchs in seiner böhmischen Heimat Binai bei Hirschberg am See im elterlichen Bauernhof auf. So war das Reiten in jungen Jahren sein Lieblingssport. So gelangte er nach seiner Einberufung zur Reichswehr zur „bespannten“ Artillerie nach Würzburg und als militärischer Reiter bis sieben Kilometer vor Moskau.
Nach einer zehnmonatigen Gefangenschaft in Amerika führte ihn sein Lebensweg nach München, wo er Lehramt für Berufsschulen studierte. Vom landwirtschaftlichen Berufschullehrer schaffte er es bis zum leitenden Regierungsschuldirektor aufzusteigen. Von 1968 bis zu seiner Pensionierung Ende 1985 leitete er das bei der Regierung von Unterfranken für Agrarwirtschaft, Hauswirtschaft, Erziehungs-, Gesundheits- und Sozialwesen zuständige Referat.
In seine zweite Heimat Veitshöchheim kam der Jubilar erstmals als 28-Jähriger beim Maitanz im Würzburger Hof. Hier baute er mit seiner vor 13 Jahren verstorbenen Frau Lore ein Haus. Als CSU-Mitglied vertrat er 18 Jahre lang bis 1978 im Veitshöchheimer Gemeinderat die Belange der Gartensiedlung. Als Mitglied des Siedlerbundes und der Kirchenverwaltung machte er sich verdient, ebenso bei der Landsmannschaft der Sudetendeutschen als Kulturreferent und Heimatkreisbetreuer. Überörtlich engagierte er sich beim Berufsverband der Landwirtschaftslehrer in Bayern.
Heute hat er sich zwar aus dem öffentlichen Leben zurückgezogen, ist aber noch voller Lebensfreude. Auch wenn seine drei Söhne und zwei Töchter in alle Winde verstreut sind, besuchen diese abwechselnd regelmäßig jede Woche einmal ihren Vater, gehen mit ihm in eine Gaststätte am Main, wo er jedes Mal sein Lieblingsgericht, Bratwürste mit Sauerkraut, serviert bekommt. Und schließlich ist da auch noch seine Enkelin Annika aus Weißenborn, die während ihrer Studienzeit in Würzburg bei ihm untergeschlüpft ist.