20jähriges Partnerschaftsjubiläum der Gemeinde Veitshöchheim mit dem französischen Pays de Pont-l´Evêque - 3. Akt: Phänomenales Konzert B27 Bigband und Orchester Muncipale de Pont-l’Évêque
Ein grandioses Konzert von über 50 deutschen und französischen Musikern in der Aula der Eichendorffschule bildete den gelungenen Abschluss und dritten Akt der Jubiläumsfeierlichkeiten zum 20jährigen Bestehen der Partnerschaft zwischen Veitshöchheim und dem Pays de Pont-l'Evêque (Normandie).
Die seit acht Jahren miteinander befreundeten Bands, das Orchestre l‘Harmonie municipale de Pont-l’Eveque (HPML) und die Big Band B27 der Sing- und Musikschule Veitshöchheim verschmolzen zu einem brillant aufspielenden Klangkörper (die französischen Musiker erkennbar an ihren schwarzen, die Deutschen an ihren roten T-Shirts).
Das gesamte acht Stücke umfassende Programm wurde nämlich von beiden Bands gemeinsam gespielt.
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Musikschulleiterin Dorothea Völker begrüßte neben den Ehrengästen alle französischen Gäste, die deutschen Gastfamilien und natürlich die Musiker aus Frankreich und Deutschland. Musik sei die beste Verbindung für eine schöne gemeinsame Zukunft, zumal sich in beiden Bands sehr viele junge Musiker zusammengefunden hätten, betonte sie. Die Musik überwinde alle Sprachbarrieren, denn die Notenschrift sei international gleich.
Völker gedachte voller Dank des im Vorjahr verstorbenen B27-Bandleaders Dieter Leppich, der dies alles ermöglicht habe und zeigte sich froh, nun mit Waldemar Oberst einen adäquaten Nachfolger gefunden zu haben. Dieser war denn auch sofort Flamme, was die Fortführung der Freundschaft mit dem HPML anbelangt.
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Ein Qualitätssprung durch intensives Proben
So entschieden sich schon beim letzten Besuch der B27 Big Band in Frankreich vor einem Jahr im Mai 2014 die Leiterin des HPML Anne Fablet-Renaut und Waldemar Oberst für ein komplett gemeinsames Programm für das diesjährige 20-jährige Jubiläum.
Ihnen war schon klar, dass das sehr schwierig sein wird, denn neben dem „daily business“ wollten beide nun ein höheres Schwierigkeitsniveau mit ihren Orchestern erreichen, welches sich zum Jubiläum in der gehörten Leistung niederschlagen sollte.
Bereits am ersten Tag nach Ankunft der Franzosen fand eine gemeinsame Probe statt. Natürlich waren die 27 Musiker des HPML sehr müde, da sie die ganze Nacht im Bus verbracht und kaum geschlafen hatten, aber das sollte nicht aufhalten. Waldemar Oberst war schon bei der ersten Probe klar: "Mensch, da wurde Wort gehalten und die französischen Freunde haben sich sehr genau vorbereitet." Dies habe ihm die Arbeit mit beiden Orchestern sehr einfach gemacht, da es „nur“ noch galt, beide Herzschläge auf einen zu takten.
Am zweiten Tag fand eine dann ausgedehnte Probe statt, in der die vielen Feinheiten erarbeitet werden mussten. Oberst: "Durch ein genaues und konzentriertes Arbeiten war es uns möglich, die dritte Probe am Konzerttag ausfallen zu lassen, da sich alle Musiker sicher und gut aufgehoben fühlten." Diese Variante sei auch bei Profi-Bands sehr beliebt, da die Stücke noch etwas ruhen und „ziehen“ können und so an Qualität gewinnen.
Diese Arbeit schlug sich dann im gemeinsamen Konzert am Freitagabend nieder, welches nicht zu überhören war. Das Publikum lobte das Zusammenspiel und bat den Dirigenten beiden Orchestern auszurichten: „Es war mitreißend interpretierte Musik! Man merkte beiden Orchestern einen deutlichen Sprung an, was die Spielfreude und Qualität angeht.“
Was vor einem Jahr gesät, erarbeitet und gepflegt wurde, schlug sich denn nach dem Konzert auch in der Laune der Musiker nieder. Alle schienen sehr glücklich und mit sich selbst zufrieden. Oberst: "So sollte es von nun an weitergehen."
Die ersten vier von Waldemar Oberst ausgewählten Stücke dirigierte er denn auch. Als erstes präsentierte er Michael Jacksons populären Ohrenschmaus "Beat it" aus dem 1982 erschienenen Album "Thriller", der als einer der erfolgreichsten Titel der Pop Musik gilt.
Ein wunderbares Arrangement war dann durch die Einbeziehung von Vanessa Weber als Sängerin der zweite dargebotene Kuschel-Song "Don't know why", mit dem Nora Jones 2002 ein unerwarteter Chart-Erfolg und der Durchbruch mit acht Grammys gelang.
Tosenden Applaus ernteten Orchester und Sängerin auch beim dritten von beiden zusammen hervorragend interpretierten Musical-Song "Big Spender", der Erkennungsmelodie von Shirley Bassey aus "Sweet Charity" von Cy Colemann und Dorothy Fields, 1966 in New York uraufgeführt.
Seinen Part schloss Waldemar Oberst rein instrumental mit dem erst zweieinhalb Jahre alten Erfolgshit "Locked out of Heaven" des Hawaiianers Bruno Mars, mit seiner rhythmischen Mischung aus Reggae und Rock bereits einer der weltweit meistverkauften Singles.
Vor dem Stabwechsel am Dirigentenpult sagte HPML-Musiker Sylvere Cassé zweisprachig:"Musik ist das Fundament der Freundschaft zwischen beiden Kommunen". Er bedankte sich für die wunderbaren, gemeinsamen Stunden und brachte die Hoffnung zum Ausdruck, die B27 Bigband schon alsbald im Calvados begrüßen zu können.
Im zweiten Teil hatte sich die französische HPML-Dirigentin Anne Fablet-Renaut zum Teil gewaltig klingende Stücke der Filmmusik ausgesucht.
Los ging es noch ziemlich gemäßigt mit "The Avengers" von Alan Silvestri, einer der gefragtesten Filmkomponisten in Hollywood, zum Super-Hero-Film der Walt-Disney-Studios von 2012.
Bravorous meisterte dann das große Orchester die von Howard Shore komponierte Musik "The Riders of Rohan" aus Teil zwei - "Die Türme" des Erfolgsfilms "Herr der Ringe".
Von John Williams stammt das vorletzte vom Orchester einstudierte Stück "Die Abenteuer von Tim und Struppi" aus der computeranimierten 3D-Verfilmung von Steven Spielberg aus dem Jahr 2011.
Zum krönenden Abschluss kamen dann die über 150 Zuhörer noch in den Genuss von "Up is down" aus Teil drei - "Am Ende der Welt" des Films "Fluch der Karibik" mit Kinostart 2007 und als Zugabe gab es noch zwei Wiederholungen.
Die Zuhörer waren von dem zweisprachig durch Bruno und Marc Winter moderierten Konzert restlos begeistert und drückten dies mit nicht enden wollendem Beifall aus. „Grandios“, „einmalig“, „wunderbar“ – so hörte man immer wieder aus dem Publikum, auf das die herzliche und freundschaftliche Atmosphäre der vergangenen Tage übergesprungen war.
Kurz vor Mitternacht traten die französischen Musiker nach einem gemeinsamen Büffet – organisiert vom Förderkreis der Musikschule – den Rückweg per Bus in die Normandie an.