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Neun Veitshöchheimer Künstler/innen gaben Einblicke in ihre Ateliers

Veröffentlicht am von Dieter Gürz

Neun Veitshöchheimer Künstler/innen gaben Einblicke in ihre Ateliers

In Veitshöchheim sind laut Flyer der Gemeinde 19 namhafte Künstler und Künstlerinnen beheimatet. So wie Elisabeth Maseizik in ihrem neuen Atelier in der Oberen Maingasse öffneten an diesem Wochenende bereits zum vierzehnten Mal auf Einladung der Gemeinde neun von ihnen ihre Ateliertüren. Insgesamt gaben so zehn Kunstschaffende einen Einblick über ihre neuesten Arbeiten, ihre Techniken und aktuelle Weiterentwicklungen. Acht von ihnen waren schon am Samstag anzutreffen, die sich alle über das rege Interesse an dieser vom gemeindlichen Kulturamt organisierten Veranstaltung freuen konnten. Auch für die Besucher war es höchst interessant, was für Geschichten sie in den Ateliers zu hören bekamen.

Elisabeth Maseizik, Würzburger Straße1/Obere Maingasse

Neun Veitshöchheimer Künstler/innen gaben Einblicke in ihre Ateliers

Die Künstlerin versprühte in ihrem im Vorjahr eröffnetem Atelier mit Ausstellungsraum Schaffenskraft und Kreativität, als sie mit dem Breitpinsel die letzten Spritzer weißer Farbe auf ihr neuestes Kunstwerk aufbrachte, das sie "Emotionen" taufte. Das Schwarz im Hintergrund neben den noch sichtbaren Collagen ist von einem zweiten Blatt abgeklatscht. In diesem Zustand muss die Arbeit nun eine Woche trocknen, ehe dann viele bunte Ölfarben auf Wasserbasis draufkommen, um damit ihre Gefühle auszudrücken.

Neun Veitshöchheimer Künstler/innen gaben Einblicke in ihre Ateliers

Nicht aus dem Kopf ging der Künstlerin dieses Motiv "Pellworm", als sie zu Silvester/Neujahr an der Nordsee auf einem Fischkutter ein Metallteil entdeckte, das von einem abgeschossenen Flugzeug aus dem zweiten Weltkrieg stammte. Zuhause mit dem Teil angekommen, setzte sie sogleich ihre Idee künstlerisch um, baute selbst eine Leinwand, auf der sie das Metallteil als Collage drapierte, um das sie Poller aufmalte, an denen die Fährschiffe auf Pellworm anlegen.

Neun Veitshöchheimer Künstler/innen gaben Einblicke in ihre Ateliers

Aus dem Jahr 1910 stammen diese Buchenwürfel eines beim Abbruch eines alten Hauses in Karlstadt ausgebauten Parkettbodens, die Maseizik bis auf die alten Trittstellen bunt bemalte und als Mobile gestaltete.

Neun Veitshöchheimer Künstler/innen gaben Einblicke in ihre Ateliers

Zu den vielen Gästen zählte auch Annemarie I. Weinprinzessin aus Traustadt, die sich mit den Worten „Ihre Kunst und ihr Verständnis von Kunst hat mich sehr begeistert" im Gästebuch der Künstlerin verewigte (Foto hier: Gmeiner).

José F. Sánchez, Thüngersheimer Straße 84

Neun Veitshöchheimer Künstler/innen gaben Einblicke in ihre Ateliers
Neun Veitshöchheimer Künstler/innen gaben Einblicke in ihre Ateliers

Das in New York City geborene Multitalent, das in seinem Schaffen Musik, Tanz und visuelle Kunst vereint, experimentierte zuletzt bei seinen Arbeiten über aktähnliche Frauengestalten, bei denen der Hintergrund sehr harmonisch wirkt, obwohl der Künstler mittels Airbrush und der alten "Gouache-Technik" arbeitete und dabei auch mal mit den Händen rumrieb.

Neun Veitshöchheimer Künstler/innen gaben Einblicke in ihre Ateliers
Neun Veitshöchheimer Künstler/innen gaben Einblicke in ihre Ateliers

"Psst" sagt auf diesem Gemälde mit aufgeblasenen Backen. Dizzy Gellespie. Diese sind das Markenzeichen des berühmten New Yorker Jazzmusikers, den Sánchez 1987 in den USA bei einem Festival kennen gelernt hatte, als er selbst mit Pete Seeger eine Session spielte. Erst kürzlich hat der 61jährige in alten Erinnerungen schwelgend, eine Zeichnung von damals hervorgeholt und sie nun malerisch umgesetzt.

Petra Söder, Würzburger Straße 91

Neun Veitshöchheimer Künstler/innen gaben Einblicke in ihre Ateliers
Neun Veitshöchheimer Künstler/innen gaben Einblicke in ihre Ateliers

Der Veitshöchheimer Kunstparcour führte am Sonntagnachmittag auch zu Petra Söder. Die Malerin lässt auf ihrem Gemälde die vor 70 Jahren durch eine Bombe zerstörte Kaskade im Veitshöchheimer Hofgarten wieder erstehen. Vor einem nebligen Hintergrund thront Neptun über den Quellgöttern zu seinen Füßen und der Pangruppe rechts und Aphrodite mit ihren Gespielinnen links. Eingeschlichen hat sich beim Pan ein kleiner Faun.

Neun Veitshöchheimer Künstler/innen gaben Einblicke in ihre Ateliers
Neun Veitshöchheimer Künstler/innen gaben Einblicke in ihre Ateliers
Neun Veitshöchheimer Künstler/innen gaben Einblicke in ihre Ateliers

"Alles fließt" - Dieses Motto der "Promenadenmischung" am 14. Mai macht sich Petra Söder in ihren neuesten Arbeiten zu eigen, bei denen sie sich weniger gegenständlich wie früher mit Tusche und Acryl-Fließfarben beschäftigt. Sie experimentiert dabei auch wie im rechten Foto zu sehen, mit Leuchtfarben, mit denen sie den Hintergrund zu strahlen beginnt.

Neun Veitshöchheimer Künstler/innen gaben Einblicke in ihre Ateliers
Neun Veitshöchheimer Künstler/innen gaben Einblicke in ihre Ateliers
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Nach wie vor sind jedoch wie schon seit Jahren tibetische Mädchen auf der Flucht nach Nepal und die 63 Selbstverbrennungen tibetanischer Mönche ein beherrschendes Thema der Malerin, ebenso auch die Natur. Sichtbar wird dies auch in ihren neusten Arbeiten in Öl-Acryl-Mischtechnik.

Ulrike Zimmermann, Sendelbachstraße 76

Neun Veitshöchheimer Künstler/innen gaben Einblicke in ihre Ateliers
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Etwas außerhalb im Sendelbachtal gelegen, lohnte sich auch der Abstecher zu Ulrike Zimmermanns Atelier. Ihr Markenzeichen ist nach wie vor das „Ziegenmotiv" für ihre Collagen auf Furnierholz, wo sie zuletzt mit Blattgold experimentierte.

Neun Veitshöchheimer Künstler/innen gaben Einblicke in ihre Ateliers

Ihren Ursprung hat diese Zeichnung auf Leinwand in der Toskana. Bei einem Workshop auf einem Weingut bestand die Aufgabe darin, das gesehene Objekt blind mit einer Linie zu zeichnen, ohne abzusetzen. Die dabei entstandene Arbeitszeichnung mit den vielen Details wie Antennen, Wetterhähnen oder Laternen gefiel der Künstlerin so gut, dass sie diese nun auf eine große Leinwand bannte und mit einem roten Punkt für Spannung sorgt.

Helmut Wieden, Wolfstalstraße 16

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Trotz seiner 75 Jahre noch sehr aktiv und kreativ ist Helmut Wieden, der sich in seinem Atelier beim Tag der Offenen Tür gerade mit seinem Werk "Wasserspiele" beschäftigte,das er bei der "Promenadenmischung" der Gemeinde an Christi Himmelfahrt, 14. Mai in der Mainlände präsentieren will.

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Bei der "Promenadenmischung" 2011 machte Wieden mit dem Haupt der "Medusa" von sich reden, die nun seinen Eingang zierte. Der Torso (rechts abgebildet) stammt von einem in seinem Garten gefällten Baum.

Neun Veitshöchheimer Künstler/innen gaben Einblicke in ihre Ateliers
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In Erinnerung kam dem Senior erst kürzlich, dass er einst in jungen Jahren in einer Mondnacht nach einer Betriebsfeier in Würzburg so angeheitert war, dass er sich nur noch an einer Laterne festhalten konnte. Diesen Moment hat er nun in einem seiner letzten Aquarelle verewigt. Daneben zu sehen sind Landschaftsgemälde, die er so sehr liebt, auf dem Foto mit Motiven aus der fränkischen Heimat, hier bei Sommerhausen.

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Verbunden mit langjährigen Urlaubserinnerungen hat der Maler in vielen Gemälden mit dem Pinsel auch die wunderschöne, reizvolle Landschaft des Veneé am Atlantik südlich von Nantes in Frankreich erfasst.

In mehreren Räumen präsentierte er so dem überraschten Neulingsbesucher über 100 gerahmte und daneben noch eine Vielzahl weiterer Bilder seiner Aquarell- und Ölmaleree.i. Viele seiner Bilder zeigen Motive aus dem Hofgarten und aus der Umgebung seines Heimatortes Veitshöchheim, in dem er seit 1954 wohnt. In der Galerie des Orchideenliebhabers konnte man aber auch moderne Bilder, Träumereien und gemalte Blumenarrangements bewundern, so auch Wiedens aktuelles Werk, eine in Öl gemalte Orchide.

Birgit Grundner-Rostek, Friedensstraße 20

Neun Veitshöchheimer Künstler/innen gaben Einblicke in ihre Ateliers

Erstmals gewährte Birgit Grundner-Rostek einen Einblick in ihr großzügiges Atelier im Erdgeschoss ihres Wohnhauses in der Gartensiedlung. Was sie zu zeigen hatte, verblüffte viele Besucher, denn die Künstlerin entpuppte sich als künstlerisches Multitalent.

Neun Veitshöchheimer Künstler/innen gaben Einblicke in ihre Ateliers
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Künstlerisch kreativ ist sie eigentlich schon seit ihrem 16. Lebensjahr, bekam damals von ihren Eltern einen Webrahmen und ein Spinnrad. So präsentierte sie dem Publikum Gitterschals, Fils- und Buchbindearbeiten, Lichterketten, allerlei Schmuck und Drahtarbeiten, so wie rechts auf dem Foto einen Steinbock, ihr Sternzeichen.

Neun Veitshöchheimer Künstler/innen gaben Einblicke in ihre Ateliers
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In jüngster Zeit erweiterte sie ihr Spektrum, nahm wie Ulrike Zimmermann an einem Künstler-Workshop in der Partnerstadt Greve in Chianti teil und nahm später dann auch monatlich Zeichenunterricht bei Katrin Feser. Dabei entstanden auch diese beiden Motive oben in Acryl und Kohle.

In der Toskana betätigte sich die Künstlerin auch bildhauerisch und schuf dabei den auf dem Foto abgebildeten Vogel.

Barbara Grimm, Hofellernstraße 28 mit Gast Ursula Peterson

Neun Veitshöchheimer Künstler/innen gaben Einblicke in ihre Ateliers
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Neun Veitshöchheimer Künstler/innen gaben Einblicke in ihre Ateliers
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Der Routenplan führte auch in die ansehnliche Töpfer-Werkstatt von Barbara Grimm. Sie ist seit über drei Jahrzehnten für ihre herrliche winterfeste Gartenkeramik wie neu einen Hund als Sitzbank für Kinder, Hühner und Gockel, Raben, Eulen, Katzen, Frösche und Fabelfiguren, Kugelbäumen und Skulpturen verschiedenster Art wie Quellkugeln bekannt. Im Bild links stellt die Keramikerin, die ihr Können seit mehr als einem Jahrzehnt auch in zahlreichen Töpferkursen vermittelt, als Novum ihr gigantisches "Hundertwasser-Werk" vor, an dem sie vier Wochen lang arbeitet. Neu ist auch, dass sie nach vielen weiblichen Figuren nun erstmals auch einen Mann töpferte.

Ursula Peterson
Ursula Peterson

Ursula Peterson

Bekannt ist Ursula Petersen im Ort durch ihren Schmuck aus selbst gewickelten Glasperlen, den sie nun bei Barbara Grimm zur Schau stellte. Nicht von ungefähr, denn sie hat dort in einem Töpferkurs selbst eine Keramik-Lampe kreiert, versehen mit einem Octopus, Seesternen und Fischgesichtern, die sie nun bemalte.

Katharina Schwerd, Würzburger Straße 30

Neun Veitshöchheimer Künstler/innen gaben Einblicke in ihre Ateliers
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In ihrer 2012 in der Würzburger Straße 30 eröffneten Galerie mit Atelier präsentierte die Mode- und Schmuckdesignerin ihre mit viel Phantasie, Witz und Charme gefertigten, höchst individuellen Einzelanfertigungen. Ob Mode, Schmuck, Accessoires oder Taschen, ihr Umgang mit Materialien und Formen scheint grenzenlos zu sein.

Claus Orgzall, Kirchstraße 13

Neun Veitshöchheimer Künstler/innen gaben Einblicke in ihre Ateliers
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Claus Orgzall hat vor eineinhalb Jahren Elisabeths Maseiziks Atelier im Veitshöchheimer Altort im Rückgebäude des Anwesens Kirchstraße 13 übernommen. Er verarbeitet dort das Driftwood (Treibholz), das er an den Ständen in Asien und Afrika sammelt und zu Skulpturen und Objekten verarbeitet. Hier in der Ortsmitte neben der Vitusschule ist er nun näher an den Menschen und hat genug Raum, seine vielen Skulpturen, Artefakte und Raumobjekte aus Stein, Driftwood und Muscheln zu präsentieren. Teilweise mit Licht in Szene gesetzt, ergeben sie besondere Effekte im Raum.

Am Tag der Offenen Tür am Sonntag war er wieder in Thailand unterwegs, sodass die Besucher mit Monika Orgzall vorlieb nehmen mussten.

Besonders die Kombinationen Holz mit echten Nautilus-Perlbooten in Natur oder Perlmutt, geschliffen, eine Kombination von Phantasie und realen Artefakten finden ihre Liebhaber, Nicht nur weil sie interessant und attraktiv aussehen, es sind auch Unikate, die Wind, Wellen und die Weite unseres Planeten dokumentieren.

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