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Virtuose Interpretationen Neuer Musik in Veitshöchheim zum 65. Geburtstag des Komponisten Toni Völker

Veröffentlicht am von Dieter Gürz

Konzert entgrenzt 04 Aufbruch mit Alphorn und Subbass 2 Konzert entgrenzt 07 Schlussbild 00

Anlässlich des 65. Geburtstages des in Veitshöchheim wohnenden Komponisten und Hochschullehrers Toni Völker veranstaltete die Gemeinde Veitshöchheim im „Kulturherbst“ des Landkreises Würzburg unter dem Titel "...entgrenzt... " ein außergewöhnliches und einmaliges Konzert mit Kompositionen Völkers.

Konzert entgrenzt 02 Peter Wolf Violoncello 1 Konzert entgrenzt 02 Peter Wolf Violoncello 2 Konzert entgrenzt 03 Streicher 01  

Hervorragende Interpreten wie der Solocellist Peter Wolf vom Rundfunksymphonieorchester Frankfurt und Dozenten der Darmstädter Akademie für Tonkunst musizierten nach der Begrüßung durch Bürgermeister Rainer Kinzkofer die von starker rhythmischer Präsenz und der Ausnutzung aller nur denkbaren Klangfarben geprägte Musik Toni Völkers.

Der Bürgermeister charakterisierte sie als atonale Musik, in der es kein Dur und Moll gibt und mitunter anstelle der Harmonie die Dissonanz zu Tage tritt.

Konzert entgrenzt 01 Ensemble 1 Konzert entgrenzt 02 Kushtrim Gashi Dirigent 1

Die zum Teil sehr expressiven Werke erforderten von den Interpreten und dem Dirigenten  Kushtrim Gashi aus dem Kosovo hohes musikalisches und technisches Vermögen, das durch reichhaltigen Applaus der Zuhörer belohnt wurde.

Konzert entgrenzt 02 Johannes Fischer 02 Subbass 1 Konzert entgrenzt 02 Johannes Fischer 03 Bassdidgeridoo Konzert entgrenzt 02 Johannes Fischer 01 Blockfloete 2 Konzert entgrenzt 04 Aufbruch Duo Fischer Mandler 1 

Die außergewöhnliche Instrumentation, die neben den traditionellen Instrumenten auch  Schneckenhorn, Alphorn und Bassdidgeridoo verwendete, hatte ein besonderes Highlight in den von dem international bekannten Avantgardeblockflötisten Johannes Fischer mitentwickelten „Helderblockflöten“, die weit über die Möglichkeiten der Blockflöten hinausgehen.

Konzert entgrenzt 02 Lutz Mandler 01 Trompete 01 Konzert entgrenzt 02 Lutz Mandler 02 Schneckenhorn Konzert entgrenzt 04 Aufbruch mit Alphorn 1 Konzert entgrenzt 02 Lutz Mandler 03 Alphorn

Auch der Trompeter Lutz Mandler, unter anderem Mitglied des französischen Ensembles „Aleph“, ließ die Trompete mitsamt ihren Unterarten in bisher nie gehörter Brillanz und Virtuosität erstrahlen.

Konzert entgrenzt 02 Vera Voelker Sopran 2 Konzert entgrenzt 02 Vera Voelker Sopran 1 Konzert entgrenzt 03 Spheres Enesmble 01

Ein weiteres Glanzlicht war die junge Sopranistin Vera Völker, die den hochexpressiven Zyklus „Spères“ nach Texten von Georg Trakl mit hoher Ausdruckskraft und großer Stimme in einer hochdifferenzierten Interpretation darbot.

Konzert entgrenzt 02 Masahiro Nishio Querfloete 1 Konzert entgrenzt 05 Ensemble Konzert entgrenzt 05 Duo masahiro nishio Lutz Mandler 1 Konzert entgrenzt 02 Sabine Simon Klavier 01 Konzert entgrenzt 02 Sabine Simon Klavier 03 

Den neun Musikern, Sopran, Querflöte (Masahiro Nishio aus Japan), Blockflöten, Trompete, Klavier (Sabine Simon) ,

Konzert entgrenzt 02 Marcel Sartor Percussion 02 Konzert entgrenzt 02 Marcel Sartor Percussion 03 Konzert entgrenzt 02 Marcel Sartor Percussion 01

reichhaltiges Percussionsinstrumentarium (Marcel Sartor),

Konzert entgrenzt 02 Babette Andruk Violine 1 Konzert entgrenzt 02 Babette Andruk Violine 2  Konzert entgrenzt 01 01bb

Violine (Babette Andruk), Violoncello und Dirigent, gelang eine überzeugende Darstellung der fünf großangelegten Werke Toni Völkers, die nur einen Ausschnitt aus dessen Schaffen sind.

Es waren dies einige seiner spannendsten Klangschöpfungen

  • ‚Saturnalia' I für Quartett
  • ‚Aufbruch' I incipit vita nova für 3 Spieler
  • "… entgrenzt …" I Paraphrasen über Schumanns ‚Kinderszenen' für Sextett
  • ‚Sphères' I für Sopran und Quartett nach Texten von Georg Trakl
  • ‚Mars Gradivus' I für Sextett

Konzert entgrenzt 00 Toni Voelker 1  Konzert entgrenzt 07 Schlussbild 02 Konzert entgrenzt 07 Schlussbild 01

Der Hochschullehrer und Dozent Toni Völker hat auch im Ort als Komponist seine Spuren hinterließen, als er 1999 mit der Märchenoper "Klein Zach" nach den Worten des Bürgermeisters für ein Highlight in der dreißigjährigen Geschichte der Bayerischen Kammeroper  Veitshöchheim sorgte.

 


Biographie Toni Völker

 

  • Geboren am 13. September 1948, aufgewachsen im mittelfränkischen Dinkelsbühl, studierte von 1971 bis 1978 an der Musikhochschule Würzburg unter anderem bei Bertold Hummel und Klaus Hinrich Stahmer (Komposition, Musiktheorie, Klavier).
  • Ab 1977 Unterricht bei Eugen Werner Velte und Roland Weber an der Staatlichen Hochschule für Musik Karlsruhe (Komposition, Musiktheorie).
  • 1982 Konzertexamen II in Komposition und Diplom in Musiktheorie.
  • Seit 1983 ist er Theorielehrer an der Karlsruher Musikhochschule; zusätzlich erfolgte 1984 die Berufung als Kompositionslehrer und Leiter des Seminars für Neue Musik an die Akademie für Tonkunst Darmstadt; seither ist er auch Leiter der "TAGE FÜR NEUE MUSIK" Darmstadt. Sein vielseitiger Werkkatalog umfasst neben kammermusikalischen und solistischen Arbeiten Chor-, Orchester-, Oratorien- und Bühnenwerke.
  • Auftragswerke entstanden für das Badische Staatstheater Karlsruhe, für die Bayerische Kammeroper, das Ensemble United Berlin und viele andere. Zahlreiche Aufführungen und Rundfunkproduktionen sowie Portrait- und Gesprächskonzerte im BR, HR und SWR. 

 

Vom 8. Februar bis zum 2. März 2013 fanden die nach 29 Jahren letztmals von ihm geleiteten DARMSTÄDTER TAGE FÜR NEUE MUSIK statt.

In den 29 Jahren seiner Leitung gelang es Toni Völker durch die vollständige Neukonzeption neben der Darstellung der kompositorischen und interpretatorischen Vielfalt zeitgenössischer Musik im Darmstädter und Frankfurter Raum auch die Vermittlung von Kunst-Konzeptionen der unterschiedlichsten Art in internationalen BezÜgen aufzuweisen:

Komponistenportaits und Gesprächskonzerte, Workshops, Dokumentationen und Ausstellungen, experimentelles Musiktheater, neue multimediale Musikformen in Verbindung von Klangobjekten und Film/Video sowie Klanginstallationen unter Einsatz von Live-Elektronik und Videotechnik waren neben den Konzerten mit herkömmlichem Instrumentarium Gegenstand des 3 - 4 wöchigen Festivals.

Text seiner Homepage entnommen

 

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