Vernissage des letzten Kunst-Leistungskurses am Gymnasium Veitshöchheim
LKKunstVernissage
von Dieter Gürz
Wenn in diesem Jahr am Gymnasium Veitshöchheim letztmals G 9-Schüler ihr Abitur machen, dann heißt dies für die Oberstudienrätin Britta Habersack Abschied nehmen von ihrem Leistungskurs Kunst.
Anlässlich dieser Zäsur freute sich Schulleiter Dieter Brückner bei der groß angelegten Vernissage in der Aula, dass die zwölf Mitglieder des letzten Leistungskurses Kunst am Gymnasium Veitshöchheim in einer Ausstellung noch einmal die Höhepunkte aus ihrer zweijährigen Schaffensphase zur Schau stellten.
Kurssprecherin Theresa Gütling begrüßte die Gäste und stellte die Mitschülerinnen und Mitschüler des Kurses vor.
Die Besucher, davon besonders viele Schülerinnen und Schüler der Oberstufe, wandelten in einer Spirale das Treppenhaus nach oben und betrachteten die Werke entlang der Galerie. Lohnenswert war der Blick in die Aula hinunter, deren großzügiger Raum durch die Installation von wehenden Stoffbahnen sichtbar wurde, die einen ruhigen Hintergrund für feine Torsi aus Ton bildeten.
Naturstudien „Kastanien“ bildeten die Grundlage im ersten Halbjahr, dazu Kompositions- und Farbstudien wie zum Beispiel die schwarz-weißen „Sturm-Bilder“ oder die kleinformatigen Aquarelle „Farbflimmern“ im Eingangsbereich.
„Wir wissen die Dinge kaum mehr richtig anzuschauen, wir haben dafür keine Zeit. Unsere Sinne entgleiten uns vor dem Übermaß an Belastungen aller Art, an Buntheit, Verwirrung, Lärm. Wir müssen das Ursprüngliche zurückerobern: Die Fähigkeit zur Kontemplation.“ Mit diesem Zitat des katalanischen Künstlers Antoni Tàpies klang für sechs Schülerinnen und Schüler des Leistungskurses Kunst die Gymnasialzeit aus. Sie wählten für ihre Facharbeit die Aufgabe mit bildnerisch-praktischem Schwerpunkt im Kunst-Abitur und gestalteten Malereien zum Thema „Stille“.
Viel Aufmerksamkeit fanden die Architekturmodelle von Melissa Wolf (re.) und Sarah Gmeiner die nach Auseinandersetzung mit den Architekten Antoni Gaudi und Frank-Lloyd Wright eigene Architekturmodelle ausstellten, die im Rahmen der Facharbeit entstanden.
Genau hinschauen musste man auch bei den sehr spannungsvoll komponierten Farbfotografien von Jakob Schreiber, den der „Moment der Bewegung“ fasziniert, und der sich der Unendlichkeit von für das menschliche Auge unsichtbaren Bildern bewusst wird, indem er die treffende Situation auswählt. Sein Auge schulte er an Werken von Henri Cartier-Bresson.
Cornelia Nass nutzte das Mittel der Digitalfotografie, um sich in verschiedenen Rollen festzuhalten und dabei Augenblicke aus verschiedenen Lebensentwürfen zu zeigen.
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Leonie Roth liebt den Himmel über Thüngersheim und vertiefte sich in das Farbspektrum von Abendröte und Cumuluswolken. Es entstanden dadurch vollfarbige Leinwände in Acryl, die Gruppen von Gästen anzogen.
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Gleich daneben die technisch ausgereiften Bleistiftzeichnungen im Format DinA2 von Franziska Härtlein, die sich nach dem Abitur an der Akademie der Bildenden Künste in Nürnberg bewerben will.
Marius Fellner aus der Klasse 5c zeigte sich begeistert von den Modellen für Überdachungen im Pausenhofbereich. Hier arbeiteten die Kursmitglieder zusammen mit den fünf Schülerinnen aus dem Additum der Q12, deren Abschlussprüfungen am 8. Mai beginnen.
Daniel Issing und Angelika Waigand trugen mit ihrer musikalischen Darbietung wesentlich zur angenehmen Atmosphäre des Abends bei.
Schulleiter Brückner hofft, dass die Qualität der künstlerischen Arbeiten nach Wegfall des Leistungskurses durch die P- und W- Seminare im G8 nicht verloren geht.