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Telekom forciert in Veitshöchheim bis Ende 2015 flächendeckend den Breitbandausbau bis 100 MBit/s

Veröffentlicht am von Dieter Gürz

Breitband Markert Foerst 2

"Schnelles Internet ist ein wichtiges Standortkriterium für unsere Gemeinde", betont bei jeder Gelegenheit Bürgermeister Jürgen Götz. Deshalb ließ er sich von Telekom-Projektleiter Klaus Markert Details der von der Telekom im Jahr 2015 für 1,5 Millionen Euro vorgesehenen Ertüchtigung des gesamten Veitshöchheimer Breitbandnetzes erläutern. Der von Markert vorgestellte Zeitplan der Telekom sieht den Abschluss der Ausbauplanung im ersten Quartal 2015 vor. Gebaut werden soll dann im zweiten und dritten Quartal 2015, das Netz im vierten Quartal 2015 in Betrieb genommen werden.

Der Bürgermeister Götz freut sich sehr über dieses Engagement der Telekom, kann doch die Gemeinde dadurch erhebliche Eigenmittel einsparen. Veitshöchheim war nämlich nach seinen Worten eine der ersten Kommunen in der Region, die zum Aufbau eines Hochgeschwindigkeitsnetzes bereits im Dezember 2012 das Büro Dr. Först Consult aus Würzburg mit der Planung und der Ausschreibung beauftragte. Die hierfür entstehenden Kosten wurden vorab auf ca. 1,1 Mio Euro geschätzt. Vorausgesetzt, die Gemeinde hätte den staatlichen Förderhöchstbetrag von 500.000 Euro bekommen, hätte die Gemeinde noch 600.000 Euro drauflegen müssen.

"Die Telekom setzt beim Ausbau im gesamten Vorwahlbereich 0931 modernste Technik ein", kündigte der Projektleiter an. Dadurch sei die Telekom in der Lage, Vectoring, den Daten-Turbo für das Kupferkabel, einzuschalten. Dadurch seien in Veitshöchheim im Internet Geschwindigkeiten von bis zu 100 MBit/s beim Herunterladen möglich. Beim Heraufladen werde sich die Geschwindigkeit sogar von zehn auf 40 MBit/s vervierfachen..

Dafür müssen laut Markert im Ort flächendeckend bis zu 40 Multifunktionsgehäuse mit modernster Technik installiert werden. Jeder dieser Kabelverteilerkästen ist zwei Meter breit, 1,5 Meter tief und 1,40 Meter hoch. Er benötigt einen Anschluss an die Stromversorgung. Der Stromverbrauch entspricht dem eines Einfamilienhauses entspricht. Bei der Standortwahl der Gehäuse müsse man berücksichtigen, dass diese, ähnlich wie ein Lüftungsgerät, einen gewissen Lärm verursachen.

Bei Hausanschlüssen, die bis zu 400 Meter Kabellänge vom Verteilerkasten entfernt ist, betrage der Download-Wert noch 80 Mbit/s, bei 600 Meter an die 50Mbit/s Download.

Auch nach dem Selbstausbau der Telekom, der der Gemeinde keinen Cent kostet, bleibt nach Markerts Worten der Wettbewerb erhalten, sind die Anschlussnehmer nicht an die Telekom gebunden.

Der Telekom-Experte weist jedoch darauf hin, dass Kabel Deutschland mit bis zu 10Mbit/s eine deutlich geringere Upload-Rate und ein Shared Medium (geteilte Übertragung) habe.

Im bestehenden Gewerbegebiet ist jetzt schon ein Glasfaseranschluss möglich. Hier liegen bereits die Leerrohre der Telekom. Für das erweiterte Gewerbegebiet, mit dessen Erschließung laut Bürgermeister im Frühjahr begonnen werden soll, verlegt die Telekom sowohl Kupfer- als auch Glasfaserleitung, so dass Betriebe auch den wesentlich kostengünstigeren Kupfer-Anschluss wählen können. Da die Grundstücksgrenzen bereits feststehen, werden hier die Grundstücke einzeln angefahren. In neuen Wohnbaugebieten verlegt dagegen die Telekom nur noch Glasfaser.

Wie derzeit bei der Generalsanierung der Friedenstraße, lässt die Gemeinde nach Angaben von Tiefbauingenieur Jürgen Hardecker auch Leerrohre für Glasfaser einbauen. Es sei vorstellbar, dass die Gemeinde diese an Versorgungsträger veräußert. So will auch Telekom-Vertreter Markert prüfen, ob hier eine Vereinbarung erzielt werden kann, auch für künftige Ausbaumaßnahmen.


Begriffserklärungen:

Vectoring ist eine Erweiterung des in Deutschland eingeführten VDSL2-Standards, die das unerwünschte Übersprechen zwischen benachbarten Teilnehmeranschlussleitungen verringere. Dadurch würde die Übertragungsrate, insbesondere in ungeschirmten Kabelbündeln üblicher Telefonnetze und mit vielen VDSL-Teilnehmern deutlich gesteigert.

VDSL ist die Abkürzung von Very High Speed Digital Subscriber Line. Es ist dies eine DSL-Technik, die wesentlich höhere Datenübertragungsraten über gebräuchliche Telefonleitungen liefert als beispielsweise ADSL oder ADSL2+. Wie alle DSL-Techniken benutzt auch VDSL für das letzte Stück der Übertragungsstrecke zum Kunden die (verdrillte) Kupferleitung.

 

 

 

 

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