Sportliche Erfolge, Geselligkeit und Traditionspflege - Veitshöchheimer Sportschützen feierten 50jähriges Jubiläum
Ehrungen standen im Mittelpunkt des in ein Menü eingebundenen Festkommerses der Sportschützengesellschaft Veitshöchheim, mit dem die SSGV im Ratskeller-Saal ihr 50jähriges Jubiläum feierte - auf dem Ehrungsgruppenfoto v.l.n.r. vorne 1. Schützenmeisterin Gabriele Quast, Marianne Karl, Werner Karl (Gründungsmitglied), Hubert Erdle (Gründungsmitglied), Inge Mayer, hinten Cornelia Leberfinger, Peter Schubert, Roland Wegner, Matthias Görlich, 1. Gauschützenmeister Wolfgang Kraft, Stefan Mader, Roman Pfeuffer, Edgar Schmitt, Marius Stach, Inge Röhm, 2. Bezirksschützenmeister Norbert Schinzler, Marlise Mader, Gerd Backmund, Christiane Schubert, 2. Gauschützenmeister Hubert Backmund (Gründungsmitglied), 3. Bezirksschützenmeister Mathias Dörrie, Wilfried Mader und Egon Eyrich.
Sportliche Erfolge, Geselligkeit und die Traditionspflege waren stets das Markenzeichen, der Sportschützengesellschaft Veitshöchheim (SSGV), so auch am Freitagabend, als die Schützenfamilie mit einem Ehrenabend im Ratskellersaal ihr 50jähriges Bestehen feierte. Die SSGV steht im Jubiläumsjahr in voller Blüte. Sie ist in all den Jahren ihres Bestehens zu einem festen Bestandteil innerhalb der Gemeinde Veitshöchheim geworden, ist modern geworden und ist fit wie eh und jeh.
Es war ein stilvoller, genussreicher, aber auch sehr langer Abend, durch den humorvoll das Moderatorenteam, die amtierende Schützenkönigin Sabine Köbler zusammen mit ihrem Mann, dem langjährigen Schützenmeister Bernhard Köbler, führte.
Neben Gaumenfreuden gab es immer wieder auch einen Ohrenschmaus durch das örtliche Duo Clarino mit Matthias Ernst (Klarinette) und Bernhard von der Goltz (Gitarre).
Der rege Smalltalk beim Stehempfang zu Beginn war trotz der hohen Temperaturen im Nebenraum ein gelungener Einstieg, bei dem vor allem die "Altgedienten" auf frühere Zeiten anstießen und so manche Begebenheit in Erinnerung riefen.
Es gab dazu auch eine kleine Fotoausstellung.
Stolz präsentiert Roman Pfeuffer dem "Jungspund" Marius Stach seine große Erfolgs- und Ehrennadelsammlung, die beim Festabend noch um einige erweitert wurde.
Mit Pfarrer Frank Sommerhoff war auch ein langjähriger Schützenbruder gekommen, der vor 20 Jahren, damals noch als Diakon in Veitshöchheim weilend, den Königsschuss abgab.Mit ihm wurde 1994 erstmals in der Diözese Würzburg ein Mann der Kirche Schützenkönig.
1. Schützenmeisterin Gabriele Quast freute sich, neben Sommerhoff auch den der SSGV wohlgesonnenen katholischen Ortspfarrer Robert Borawski auch die evangelische Ortspfarrerin Silke Wofrum begrüßen zu können. Letztere ist selbst aktives Mitglied in der Abteilung Bogenschießen.
Am Ehrentisch hieß Quast besonders Bürgermeister Rainer Kinzkofer, die 2. und 3. Bezirksschützenmeister Norbert Schinzler und Wolfgang Derrie und den 1. Gauschützenmeister Wolfgang Kraft herzlich willkomen.
Rückblick
Auf die ersten 35 Jahre des Vereinsgeschehens blickte Ehrenschützenmeister Hubert Backmund zurück, während die 1. Schützenmeisterin Gabriele Quast die letzten 15 Jahre der SSGV würdigte.
Nicht nur die Wettrundenkämpfe, sondern auch der Wettstreit um Königswürden, Preis- und Pokalschießen und die Vereinsmeisterschaften stehen bei den knapp 140 Mitgliedern hoch im Kurs. Auf 16 Zehn-Meter-Schießständen im Dachgeschoss des Bauhofgeländes findet der sportliche Wettstreit der Luftgewehr- und Pistolenschützen statt. Seit Frühjahr 2002 gibt es auch Bogenschießen mit unterschiedlich langen Übungsständen von zehn bis 50 Meter im Dach über dem Vereinsheim, in der Turnhalle der Vitusschule und auf dem Bundeswehrgelände. Für die Bayerischen Meisterschaften hatten sich mehrmals Veitshöchheimer Schützen qualifizieren können. Den Titel der Gauschützenkönigin holte Birgit Schmidt 1993 in den Ort.
Die ersten Schießstände befanden sich im Saal des Gasthauses „Zum Goldenen Stern“. Jedoch der ständige Auf- und Abbau der Stände mit Rücksichtnahme auf andere Vereine, bereitete immer neue Komplikationen. Es wurde dann das Gasthaus „Blaue Traube“ im Juni 1967 das neue Vereinslokal und dazu ein Nebengebäude umgebaut. Nach Ablauf des 5-Jahres-Vertrages wurde dann im August 1972 das Dachgeschoss des Bauhofes in der Thüngersheimer Straße bis heute zum Domizil der Schützenfamilie. In dreijähriger Bauzeit machte sich der Verein später das gesamte Obergeschoss des Bauhofes nutzbar, das teilweise ungenutzt und in sehr schlechtem Zustand war. Die neuen Schießstände und ein Aufenthaltsraum wurde im September 1988 eingeweiht. Die letzte Erweiterung erfolgte dann im Mai 1999 mit Einweihung des neuen Schießraumes im östlichen Bauhoftrakt mit Einrichtung eines Blindenschießstandes.
Die Brauchtumspflege hatte bei der SSGV stets einen großen Stellenwert. Seit 1968 wird jährlich der Schützenkönig mit Musik und Fackelzug von zu Hause abgeholt und zum Schützenball begleitet. Aus Spaß an der Freud bildeten 1969 junge Mitglieder eine Plattlergruppe. Im Jahre 1971 wurde das Vitusfest, zu Ehren des Veitshöchheimer Schutzpatrons, am 20. Juni aus der Taufe gehoben, mit Kirchgang und anschließendem Frühschoppen. Die örtlichen Vereine lädt die SSGV seit 1978 jährlich zu einem Pokalschießen ein. Unter Leitung von Rudi Lober entsprang innerhalb der SSGV das „Veitsbachtal-Quintett“, das beim Vitusfest 1981 erstmals seinen Auftritt hatte. Dieses gestaltete 1984 den „Ersten Fränkischen Abend“ in der Kuratie und auch eine „Fränkische Weihnacht.
Seit 1979 führt der Verein jedes Jahr im Rahmen des Ferienprogramms ein Schießen für Jugendliche durch.
Im August 1988 beteiligte sich die SSGV erstmals mit einem eigenen Essen- und Getränkestand am „Veitshöchheimer Altort-Fest“.
Ein Höhepunkt in den Vereinsannalen war zum 25jährigen Jubiläum der 39. Bezirksschützentag 1989, den der Gau Würzburg in Veitshöchheim abhielt mit 2000-Mann-Festzelt am Main und großem Festumzug. Aber auch die die Teilnahme am größten „Trachten- und Schützenzug der Welt“ beim Oktoberfest 1997 in München war als ein großer Erfolg für die Sportschützen und Veitshöchheim zu werten.
Eine Böllergruppe sorgt seit mehr als einem Jahrzehnt für unüberhörbare Akzente bei Vereins- und auch bei gemeindlichen Veranstaltungen. Nach dem Vogelkönigschießen im Jahr 2007 wurde 2009 auch ein internes Drei-Waffen-Turnier ins Leben gerufen. Beides sind sportliche Ereignisse, die die Gemeinschaft und Zusammengehörigkeit der Schützen aller Disziplinen unterstützen und auch passiven Mitgliedern die Teilnahme am Wettbewerb ermöglichen.
In den letzten Jahren waren die Schützen auch wieder viel auf Reisen, so nach Quedlinburg im Harz, nach Bremen, ins Erzgebirge, nach Berlin, Hamburg und Prag.
Seit 2011 sorgt Vergnügungswartin Martina Spielbauer wieder für Schwung im Schützenhaus. Von der Dachbodenübernachtung mit der Jugend über die Nachtwächterwanderungen mit den „Alten“, von der Kanufahrt in der Mainschleife bis zum Casino Royale im Schützenhaus – es wird nie langweilig.
Gabriele Quasts Jubiläumswunsch
"Wir wünschen uns, dass sich Tradition und Fortschritt weiter gut verstehen, dass sich auch in Zukunft viele Aktive und Passive Schützenschwestern und Schützenbrüder finden, die sich hier zuhause fühlen, die sich durch den gemeinsamen Sport und Erfolg zusammengehörig fühlen und es genießen ihre Freizeit miteinander zu verbringen und den Alltag etwas hinter sich zu lassen."
Grußworte
So lobte denn auch Bürgermeister Rainer Kinzkofer in seinem Grußwort die tolle Kameradschaft und den Zusammenhalt des familiären Vereins und dankte für die Bereicherung des Gemeindelebens durch ihre eigenen Veranstaltungen und ihre stets im Ortsleben gezeigte Solidarität. Als kleine Anerkennung überreichte er der 1. Schützenmeisterin 250 Euro zugunsten der Jugendarbeit des Vereins.
3. Bezirksschützenmeister Wolfgang Derrie stellte heraus, dass es ohne die vielen Idealisten im Verein das schöne Schützenheim nicht gebe, um das die SSGV beneidet werde.
Der 1. Gauschützenmeister Wolfgang Kraft betonte, dass die SSGV trotz ihres noch relativ jungen Alters zu den "Großen" im Schützengau zähle und ihre Stellung in den letzten Jahren weiter ausgebaut habe.
Damit dies auch künftig so bleibe, so betonten beide Redner, sei die Jugendarbeit im Verein sehr wichtig.
Ehrungen
Im Laufe des Abends ehrte die SSGV zahlreiche langjährige und verdiente Mitglieder.
Ehrenmitglieder dürfen sich nun v.l. Hubert Backmund, Hubert Erdle, Inge Mayer, Marianne Karl und Wilfried Mader nennen.
Das Ehrenkreuz der SSGV für über 20jährige aktive Mitarbeit verdienten sich v.l. Edgar Schmitt, Inge Röhm, Marlise Mader und Peter Schubert.
Das Protektor-Abzeichen des Herzog Franz von Bayern in Silber erhielten v.r. Roman Pfeuffer und Christiane Schubert, Die Verdienstnadel des Bayerischen Sportschützenbundes (BSSB) ging an Gerd Backmund.
Für ihre Verdienste und Leistungen zum Wohl des Vereins ausgezeichnet wurden mit Verdienstnadeln v.l. Marius Stach (SSGV in Silber), Gabriele Quast und Egon Eyrich (Ehrenzeichen Schützengau in Bronze) sowie Stefan Mader (SSGV in Gold) und Roland Wegner (Ehrenzeichen Schützengau in Silber).
Für ihre 30 Jahre aktive Teilnahme am Sportschießen erhielten Roman Pfeuffer und Roland Wegner die Sebastianus-Ehrennadel des DSB.
Ehrenzeichen für 50jährige Mitgliedschaft in der SSGV bekamen v.l. Werner Karl, Hubert Backmund und Hubert Erdle.
40 Jahre treu sind der SSGV v.r. Werner Braun, Fridemar Köbler und Franz Bauer sowie 25 Jahre Inga Mayer, Renate Schneyer, Stefan Mader, Cornelia Leberfinger und Matthias Görlich.