Segnung von Kuppel und Kreuz der Veitshöchheimer Martinskapelle
Knapp 50 Personen versammelten sich in der Sankt Martinskapelle, der ältesten Kapelle des Landkreises Würzburg. Sie folgten der Einladung von Pfarrer Robert Borawski, um den Abschluss des ersten Bauabschnittes zu feiern und der Segnung der neu vergoldeten Kuppel und des restaurierten Caravaca Kreuzes beizuwohnen. Das Wetter spielte mit. Das Gewitter hatte sich gerade verzogen, als um zehn Uhr die beiden Glocken der Kapelle den kleinen Festakt einläuteten.
Nach der Begrüßung und den einleitenden Worten von Pfarrer Robert Borawski erläuterte Kurator Thomas Struchholz den Werdegang der Kapelle und ihren Standort als Friedhofskapelle. In ihrer ersten Erwähnung 1202 in einem Testament war sie als Pfarrkirchlein erwähnt, die dem Heiligen Martin geweiht ist. Sie durchlief eine sehr wechselvolle Geschichte, bis Dompropst Reichard von der Kehre sie großzügig bedachte und für eine komplette Sanierung und großzügige Erweiterung sorgte und so die Kapelle vor dem Verfall im Mittelalter bewahrte. Struchholz erinnerte an viele Vorgänger, die mit Mühe, Fleiß und Liebe zu dieser Kapelle sie Jahrhunderte hindurch erhielten und immer wieder renovierten.
( v.l. Bürgermeister Rainer Kinzkofer,Pfarrrer Robert Borawski, Thomas Struchholz, Architekt Thorsten Götz)
Der Kurator schloss mit der Verlesung des Textes der neuesten „Flaschenpost“, die in die Kuppel mit eingegeben wurde.
Nun ruhen eingeschlossen in der neu vergoldeten Kuppel die erste Flaschenpost von 1892, die zweite aus dem Jahr 1976 und schließlich die dritte vom 28. Juli 2012. Schließlich wurden Kuppel und Kreuz in luftiger Höhe mittels Seilaufzug von den Arbeitern der Firma Hammer emporgehoben.
Neben Pfarrer Borawski waren auch Kurator Struchholz sowie Architekt Götz und der Vertreter der Diözese, Otmar Finger von der Bischöflichen Finanzkammer auf dem Hochplateau in luftiger Höhe versammelt, um die Montage zu verfolgen.
Bürgermeister Rainer Kinzkofer wies in seinem Grußwort darauf hin, dass die Kapelle lange Jahre für die evangelische Kirchengemeinde als Gotteshaus diente. Er wünschte dem Team und Pfarrer Borawski noch ein gutes Gelingen und den hoffentlich baldigen Abschluss der 160.000 Euro teuren Sanierungsarbeiten im Oktober dieses Jahres.
Neben der aufwändigen Dachsanierung von Turm und Kirchenschiff sind viele zahlreiche tragende Holzteile mit der Zeit angegriffen. Die Empore ist neu abzustützen und eine Holzwurmbegasung musste durchgeführt werden. Maler- und Tünchnerarbeiten sind noch zu erledigen. Um die Kirche vor Feuchtigkeitsschäden zu bewahren, sind Dachrinnen und Regenwasserableitungen vorgesehen. Eine neue Türe sowie eine weitere Türenrestauration runden dann das umfangreiche Aufgabenpensum ab, das im Rahmen der Gesamtrenovierung zu erledigen ist.
An den Renovierungskosten beteiligen sich die Gemeinde Veitshöchheim als auch die Diözese Würzburg mit jeweils 25 Prozent. Weitere Zuschüsse erhält die Kirchenstiftung Sankt Vitus, deren Verwaltung fast vollständig zugegen war, von der Bayerischen Landesstiftung und dem Landesamt für Denkmalpflege. Es entschlossen sich bereits auch viele Bürger, die Arbeiten finanziell zu unterstützen. Thomas Struchholz, der schon seit 37 Jahren als Kurator vor Ort wirkt, hofft darauf, dass dieses Engagement noch viele andere anspornt und sie diesem Beispiel folgen.