Overblog
Edit post Folge diesem Blog Administration + Create my blog

Richtfest für 20 Millionen-Neubau in Veitshöchheim – LWG auf dem Weg zu einer der leistungsfähigsten Forschungs- und Bildungseinrichtungen in Deutschland

Veröffentlicht am von Dieter Gürz

Richtfest
Richtfest
von Dieter Gürz

 

Konkrete Formen nimmt der 20,3 Millionen teure Neubau eines modernen Laborgebäudes mit Unterrichtsräumen und des Versuchsbetriebs Zierpflanzenbau der Bayerischen Landesanstalt für Weinbau und Gartenbau (LWG) an. Nach dem ersten Spatenstich durch Landwirtschaftsminister Helmut Brunner genau vor einem Jahr war nun Innen-Staatssekretär Gerhard Eck nach Veitshöchheim gekommen um mit Planern, Bauleuten, Nutzern und zahlreichen Ehrengästen das Richtfest zu feiern.

Wie der Staatssekretär in seiner Festrede ankündigte, wird diese gewaltige Investition für die mit ihren 280 Mitarbeitern dem Landwirtschafts-Ministerium unterstellte LWG trotz knapper staatlicher Finanzen noch nicht das Ende der Fahnenstange sein.

Bereits eingefädelt sind laut Eck im Rahmen eines Umstrukturierungs- und Modernisierungskonzepts weitere Baumaßnahmen in gleicher Größenordnung wie notwendige Neubauten für das Fachzentrum Bienen- und Gartenbau und den Versuchsbetrieb Obstbau und Baumschulen am Stutel in Thüngersheim. Grundlegend saniert und zum Weinkompetenz-Zentrum ausgebaut werden soll vor allem aber auch der historische Altbau in der Herrnstraße. Hier müssen derzeit noch die Labors des Fachzentrums Analytik unter erheblichen baulichen und prekären arbeitssicherheitstechnischen Mängeln arbeiten.

Von 1992 bis 2002 war bereits die Südhälfte des Geländes der LWG an der Steige in zwei Bauabschnitten für 30 Millionen Euro auf den neuesten Stand der Technik gebracht worden.

Der erste Teil umfasste dabei ein neues Schul- und Verwaltungsgebäude und die Modernisierung von Mensa und Internat.

6,4 Millionen Euro kostete im zweiten Teil die Sanierung der Küche sowie der Neubau der Landespflege westlich der Birkentalstraße.

Mit den bis Ende 2011 nach den Plänen der Münchener Planungsgemeinschaft Professor Krug & Partner und plan/4architekten fertig werdenden Neubauten erhält die LWG zusätzlich insgesamt 5400 Quadratmeter Hautnutzfläche bei einem umbauten Raum von 37.000 Kubikmeter. 1.900 Quadratmeter entfallen auf das 35 mal 30 Meter große Laborgebäude des Fachzentrums Analytik. Die bisherigen 30 Jahre alten Labors in der Herrnstraße entsprechen weder arbeitswirtschaftlich noch unter dem Aspekt der Arbeitssicherheit den heute geltenden Maßstäben.

Die momentan genutzten völlig veralteten Gewächshäuser des Zierpflanzenbaus stammen aus dem Jahr 1968. Auf rund 3500 Quadratmeter entsteht nun Deutschlands modernster Versuchsbetrieb unter Glas im Bereich Zierpflanzenbau. Der 85 mal 50 Meter große Versuchsbetrieb für Zierpflanzen enthält 2.400 Quadratmeter Gewächshausflächen. Die Neubauten sollen die qualitätsvolle und praxisorientierte Arbeit an der LWG auf Dauer sicher stellen.

Wie Landwirtschafts-Ministerialdirektor Friedrich Mayer erklärte, tragen sich auch dazu bei, dass die LWG eine der leistungsfähigsten Forschungs- und Bildungseinrichtungen in Deutschland wird.

Dass das Geld gut angelegt ist und davon Bayerns Winzer, Gärtner und Imker profitieren, belegen nach den Worten von Staatssekretär Eck beeindruckende Zahlen: So ist das Fachzentrum Analytik mit etwa 22.000 Wein-, Boden-, Pflanzen-, Samen- oder Honigproben im Wert von nahezu einer Million Euro jährlich wichtiger Dienstleister für die fränkische Weinwirtschaft, die nordbayerischen Saatgutproduzenten sowie für die Imker und Honigerzeugergemeinschaften in ganz Bayern. Die Forschungs- und Versuchsvorhaben zur Erprobung neuer Arten und Sorten an der LWG würden vor allem die Wettbewerbsfähigkeit der fast 1500 Zierpflanzenbaubetriebe in Bayern sichern.

Die Ergebnisse ihrer Arbeit geben die Forscher an Erwerbs- und Freizeitgärtner, an Medien, Verbraucher und natürlich im Rahmen des Unterrichts an die derzeit 221 Studierenden der Fach- und Technikerschule an der LWG weiter.

Die Neubauten setzen auch in ökologischer Sicht Maßstäbe. So werden mit verschiedenen Photovoltaik-Anlagen jährlich über 25.000 Kilowattstunden Strom, was den CO²-Ausstoß jährlich um knapp 10.000 Kilogramm reduziert. Weiter sind eine durch Mainwasser betriebene Wärmepumpe zur Heizung und Kühlung des Laborgebäudes, eine Solaranlage zur Wassererwärmung, eine 700 Kubikmeter fassende Regenwasser-Zisterne auch zur Toilettenspülung sowie ein zweiter Energieschirm in den Gewächshäusern geplant, der 40 Prozent zusätzliche Energie einspart. Der Anteil an versiegelter Fläche wird durch variantenreiche Schaugärten, Dachbegrünungen und bepflanzte Versickerungsmulden so gering wie möglich gehalten.

Der Staatssekretär und Landwirtsschafts-Ministerialdirektor Friedrich Mayer dankten besonders dem Projektteam des Staatlichen Bauamtes Würzburg, das bisher die Baumaßnahme unter der Führung des Leitenden Baudirektors Joachim Fuchs gemeinsam mit der LWG-Baubeauftragten Agraringenieurin Andrea Kubick im zeitlichen Rahmen abwickelte. Beide Ministeriumsvertreter äußerten sich deshalb optimistisch, dass der für Ende 2011 vorgesehene Übergabetermin eingehalten werden kann.

Kommentiere diesen Post