Oberst Kirsch fordert raschen Abzug aus Afghanistan – Kameradschaft ERH feierte 25. Gründungstag
25 Jahre KamERH Veitshöchheim
von Dieter Gürz
Sie haben zwar schon längst ihr aktives Soldatenleben hinter sich. Gleichwohl war die von Verteidigungsminister Karl-Theodor zu Guttenberg angestoßene Debatte über eine grundlegende Reform der Bundeswehr beherrschendes Thema der Feier des 25jährigen Bestehens der Kameradschaft ehemaliger Soldaten, Reservisten und Hinterbliebenen am Standort Veitshöchheim (KamERH) im Unteroffiziersheim der Balthasar-Neumann-Kaserne.
Voller Spannung erwarteten die über 100 anwesenden Mitglieder die Festrede von Oberst Ulrich Kirsch. Der erste Vorsitzende des Deutschen Bundeswehrverbandes (DBwV), dem Dachverband der KamERH, war eigens mit dem Hubschrauber angereist, um aus erster Hand über aktuelle Fragen wie die Neuausrichtung der Bundeswehr, die Aussetzung der Wehrpflicht, die Attraktivitätsagenda, die vielen Auslandseinsätze und über Besoldungsforderungen seines Verbandes zu informieren. Dabei sprach sich Kirsch auch für einen raschen Abzug der Bundeswehr aus Afghanistan aus.
Zuvor nahm sich der Oberst noch gemeinsam mit dem Divisionskommandeur der DLO, Generalmajor Erhard Drews die Zeit für ein Pressegespräch zu diesen Themen
„Nur gemeinsam sind wir stark“ lautete die Erkenntnis, die im Oktober 1985 den damaligen Vorsitzenden der Standortkameradschaft Hauptmann Wilhelm Bohlen, heute Präsident des Traditionsverbandes der 12. Panzerdivision, veranlasste, die Gründung der Kameradschaft ERH zu initiieren. 25 Gründungsmitglieder waren es damals.
Der Vorsitzende der Kameradschaft Peter Wilpert konnte nun die stolze Zahl von 489 Mitgliedern vermelden, die im Raum von Rothenburg ob der Tauber bis Marktheidenfeld ansässig sind. Für diese bietet die Kameradschaft gesellige Treffen, interessante Ausflüge, Vorträge und Informationsveranstaltungen allgemeiner wie militärischer Thematik an. Sie sieht sich auch als Bindeglied zur aktiven Truppe und leistet kreative Hilfestellungen in besonderen Lebenslagen.
Bürgermeister Rainer Kinzkofer lobte in seinem Grußwort, dass sich die Kameradschaft auch im örtlichen Gemeindeleben wie etwa beim jährlichen Kirchgang einbringe.
Offenbar fühlt sich auch die Kameradschaft gut in Veitshöchheim aufgehoben, denn sie ernannte Kinzkofer, der schon bei der Gründung Bürgermeister war, zu ihrem Ehrenmitglied. Zusammen mit dem ERH-Landes-Vorsitzenden Willi Arens und dem Bezirksvorsitzenden Frank Gotthardt ehrte Wilpert langjährige Mitglieder. Ausgezeichnet wurden Ernst Stephan, Hans Hermann Marbach und Dieter Wetzel für 50-jährige Mitgliedschaft sowie Manfred Elseberg, Heinz Hörlin, Georg Lorenzen, Jürgen Müller, Ullrich Poppe und Gerhard Wellhöfer für 40jährige Treue
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Oberst Kirsch freute sich als Vorsitzender der mildtätigen Heinz-Volland-Stiftung des DBwV von Wilpert einen Betrag von 400 Euro aus der Sammelbüchse der Kameradschaft zu erhalten. Seit 1996 kamen so bislang schon 5.200 Euro zur Förderung von unverschuldet in Not geratener Soldaten zusammen.
Bildunterschrift:
Scheckübergabe an die mildtätige Heinz-Volland-Stiftung des DBwV v.l.n.r. Ekkehard Wiehn, DBwV-Vorsitzender Oberst Ulrich Kirsch, Peter Wilpert, Gerhard Marowsky, Bürgermeister Rainer Kinzkofer, DLO-Kommandeur Erhard Drews, ERH-Landesvorsitzender Willi Arens vom und ERH-Bezirksvorsitzender Frank Gotthardt.