Nur noch halber Lichterglanz - Endgültig: keine Weihnachtsbeleuchtung in Thüngersheimer- und Bahnhofsstraße
Leuchtende Romantik zur Weihnachtszeit gibt es in Veitshöchheim heuer nur noch in der Kirchstraße (Foto) und im Rathaus-Innenhof. In der Thüngersheimer und Bahnhofsstraße fällt die Weihnachtsbeleuchtung künftig aus. Das bestätigte der Hauptausschuss mehrheitlich in seiner Sitzung am13.11.2012, der sich auf Antrag der Veitshöchheimer Mitte nochmals mit diesem Thema beschäftigte.
Darüber berichtet auch Mainpost-Redakteuer Günther Hillawoth im Mainpost-Artikel vom 27.11.2012 (Link auf pdf.Datei), wobei allerdings entgegen der darin ausführlich dargestellten Presseerklärung von Bündnis 90/Die Grünen bei der Abstimmung deren Fraktionssprecherin für die Beibehaltung der Weihnachtsbeleuchtung stimmte, wie nachfolgend zur Versachlichung dargestellt:
Link auf bisherige Artikel in Veitshöchheim News
Die Beschlüsse in der Hauptausschuss-Sitzung vom 13.11.2012 lauteten:
Weihnachtsbeleuchtung
Dem in der Gemeinderatssitzung am 30.10.2012 von Gemeinderat Jürgen Götz gestellten Antrag auf nochmalige Beratung des Umfangs der Weihnachtsbeleuchtung wird zugestimmt. Der Antrag der SPD-Fraktion vom 10.11.2012, die Entscheidung ausschließlich im Gemeinderat zu behandeln, ist damit abgelehnt.
Abstimmung 6 : 5
Weihnachtsbeleuchtung
Der vom Bürgermeister gestellte Antrag, die Weihnachtsbeleuchtung im bisherigen Umfang zu belassen (mit der Ergänzung, in der Thüngersheimer Straße ein Parkverbot auszusprechen), wird abgelehnt. Es bleibt deshalb beim Gemeinderatsbeschluss vom 24.1.2012, die Weihnachtsbeleuchtung künftig auf den Rathausinnenhof und die Kirchstraße zu beschränken.
Abstimmung 5 : 6
Diskussionsbeiträge in der Sitzung:
Bürgermeister Rainer Kinzkofer:
"Ich bin nach wie vor dafür, dieses Ambiente beizubehalten, das wir schon seit über 20 Jahren haben. Gewisse Behinderungen sind nicht von der Hand zu weisen. Aber nachdem es nur fünf Wochen sind, ist dies im verkehrsberuhigten Bereich hinzunehmen. Durch die Pfosten der Weihnachtsbeleuchtung parken weniger Autos. Von den Kosten war es nie eine Frage. Selbstverständlich sind die Bauhofkosten durchzubuchen. Dies sind aber keine Kosten, die bezahlt werden müssen, da die Bauhofleute sowieso da sind. Hinsichtlich der Strom-Kosten ist es bei 600 Euro unwesentlich, was bei einer Reduzierung eingespart wird. Wenn die Sicherheit wie vorgebracht im Vordergrund steht, dann müsste auch in der Kirchstraße im Bereich der Schrammborde die Weihnachtsbeleuchtung wegfallen."
Marlene Goßmann (SPD):
"Wir als Fraktion stehen nach wie vor aus Kostengründen zu unserem Antrag auf reduzierte Beleuchtung. Von den vom Verkehrs- und Verkehrsverein gesammelten gut 300 Unterschriften sind 90, die hier nicht wohnen. Leute, die für die Beibehaltung unterschrieben haben, hätten ihr erklärt, sie hätten dies nicht so gerafft, dass es nur die Bahnhof- und die Thüngersheimer Straße betrifft. Sie hätten gedacht, durch den Beschluss ist alles weg. Man sollte dieses Jahr die Reduzierung mal als Testphase abwarten, dann könnte man im nächsten Jahr nochmals über die Verkehrssicherheit diskutieren."
Winfried Knötgen (UWG):
"Ich finde es positiv, dass auf LED umgestellt wird, was weitere Einsparungen bei den Stromkosten bringt. Ich habe im Januar noch anders gestimmt. Ich bin jedoch nun anderer Meinung, weil es sehr viele Leute im Ort gibt, die sagen, dass durch die Reduzierung Veitshöchheim in der Weihnachtszeit an Flair verliert. Das erfährt man erst, wenn so ein Beschluss mal steht. Zu den Behinderungen ist zu sagen, dass man im verkehrsberuhigten Bereich jederzeit auch die Straße benutzen kann."
Jürgen Götz (Veitshöchheimer Mitte):
"In der Thüngersheimer Straße sind die Einschränkungen durch die Pfosten auf dem Gehweg nicht von der Hand zu weisen. Dort würden aber das ganze Jahr über hohe Metallpfosten stehen, die Behinderten oder Kinderwagen es erschweren, den Gehsteig zu benutzen. Deshalb ist die ganze Argumention der Behinderung durch die Weihnachtsbeleuchtung nicht schlüssig."
Robert Röhm (CSU) - (nicht abstimmungsberechtigt, da kein Ausschuss-Mitglied)
"In der Thüngersheimer Straße steht im Bereich der Pflasterung durch die dort ausgewiesenen Parkplätze oft nur eine Fahrbahn von maximal drei Meter zur Verfügung. Durch die Pfosten der Weihnachtsbeleuchtung kann der westliche Gehsteig nicht mehr zum Ausweichen überfahren werden. Dadurch werden auch die Belange der ausreichenden Feuerwehrzufahrt beeinträchtigt. Was mich am meisten ärgert, dass Anwohner dies gar nicht wünschen und Leute aus den anderen Wohngebieten über den Altort bestimmen. Dies ist für mich nicht nachvollziehbar. Was ich als Feuerwehrkommandant empfehle, sofern keine Reduzierung erfolgt, ist ein komplettes Parkverbot in der Thüngersheimer Straße während der fünf Wochen auszusprechen."
Amely Bauch (Bündnis90/Die Grünen):
"Den Vorschlag eines Parkverbotes in der Thüngersheimer Straße während der Zeit der Weihnachtsbeleuchtung finde ich sehr interessant, weil dadurch die Sicherheit wieder hergestellt werden könnte."
Bei der Abstimmung sprachen sich für die Beibehaltung der bisherigen Weihnachtsbeleutung mit Parkverbot in der Thüngersheimer entsprechend dem Vorschlag von Bürgermeister Rainer Kinzkofer (SPD) aus: Jürgen Götz (Veitshöchheimer Mitte), Winfried Knötgen (UWG), Marc Zenner (CSU) und Amely Bauch (Bündnis 90/Die Grünen).
Für die nun geltende, mehrheitlich beschlossene Reduzierung stimmten: Marlene Goßmann, Ute Schnapp, Jürgen Taupp und Werner Götz (alle SPD) sowie Gabriele Konrad und Inge Geisel (beide CSU).
- Zu diesem Bericht hat unter Kommentar (Leiste unten) die JU Veitshöchheim eine Presseerklärung abgegeben
- ebenso Günter Thein zum Mainpostbericht auf Facebook: "Lichterglanz oder Barrierefreiheit, so könnte man es auf den Punkt bringen. Der Auftrag der UN - Behindertenrechtskonvention, für Barrierefreiheit zu sorgen, wurde alljährlich durch die Weihnachtsbeleuchtung bzw. durch die verwendeten Pfosten im Gehweg ins Gegenteil verkehrt, Barrieren wurden aufgebaut statt abgebaut. Dieser Gesichtspunkt hätte im Artikel noch deutlicher benannt werden können. Durch die Verringerung der Weihnachtsbeleuchtung wurden die schwierigsten Stellen entfernt, aber natürlich muss auch für den Rest Barrierefreiheit noch hergestellt werden."