Musikverein begeisterte beim Serenadenkonzert im Pfarrhof
Musik bringt beim Musikverein Veitshöchheim Jung und Alt zusammen, so wie auf dem Foto links die 14jährige Julia Wagner, die Tochter des Dirigenten und daneben der 73jährige Peter Bunzel, das älteste Orchestermitglied. Dominik Lurz am Schlagzeug ist gar erst zwölf Jahre alt. Es ist eine verschworene Gemeinschaft.
Seit Pfingsten studierte Dirigent Stefan Wagner mit seinen 36 Musikern ein neues Programm mit zehn neuen Stücken ein.
In den Wochen vor dem Konzertauftritt im Pfarrhof traf man sich gar zwei mal wöchentlich und unterzog sich auch Registerproben durch externe Dozenten. Beim ihrem Serenadenkonzert nun schon im vierten Jahr im idyllischen Pfarrgarten kamen an die 150 Blasmusikfans voll auf ihre Kosten. Daran änderten zu Beginn auch die Regentropfen nichts, die von den brillanten Klängen der Musiker im wahrsten Sinne des Wortes vertrieben wurden.
Der musikalische Reigen des anspruchsvollen Programms spannte sich ganz nach dem Geschmack des begeisterten Publikums von der volkstümlichen Musik über konzertante Blas-, Pop- und Filmmusik bis hin zu einem Happyend der besonderen Art am Schluss, nämlich einem Medley von Golden Hits von James Last wie Happy Music, Happy Heart, "Morgens um Sieben" und „Wochenend und Sonnenschein“, gesungen von den Comedian Harmonists.
Die beiden Moderatorinnen Conny Leberfinger und Lisa Heckl führten fachkundig durch das Programm und machten die einzelnen Stücke dem Publikum durch sorgfältig recherchiertes Hintergrundwissen schmackhaft.
Das Konzert-Highlight war zweifellos das höchst melodiöse Lied "Hallelujah" von Leonard Cohen, interpretiert von Theresa Englert (links) und ihrer Schwester, der Bürgermeistergattin Julia Götz, die die Zuhörer mit ihren wunderschönen Stimmen verzauberten.
Nach dem Jubiläumsmarsch des Nordbayerischen Musikbundes gleich zu Beginn entführte das Blasorchester seine Zuhörer zu Franz von Suppé mit der langsamen Operette Dichter und Bauer, um dann den Rhythmus zur leichten Kavallerie wechseln. Über die komische Oper Boccaccio ging es zur Pique Dame, um dann mit den fröhlich klingenden Banditenstreichen das Portrait der Werke von Suppé abzuschließen.
Im ¾-Takt in Wallung brachte dann der große Popularität erlangende und mehrfach in Filmen aufgegriffene Donauwellen-Walzer des rumänischen Militärkapellmeisters Iosif Ivanovici. Er wurde erstmals 1889 in einer Orchestrierung von Emile Waldteufel bei der Weltausstellung in Paris aufgeführt.
So richtig ins Ohr ging die schöne Pusztazauber-Polka von Rolf Schneebiegl, dem Leiter der Original Schwarzwaldmusikanten.
So ganz nach dem Geschmuck des Publikums waren dann die schönsten Melodien wie "Think of me" und "The music of the night" des 1986 zum ersten Mal aufgeführten Phantoms der Oper, dem weltbekannten Musical von Andrew Lloyd Webber.
Im letzten Stück vor der Pause nahm das Orchester noch seine Zuhörer mit " Music from Brave" auf eine Reise durch die schottischen Hihglands im 10. Jahrhundert und bestach mit der gefühlvollen und heroischen Musik von Prinzessin Merida.
Mit dem wunderschönen "Marsch der Soldaten des Robert Bruce" , mit dem der furchtlose Schottenkönig zusammen mit seinen Dudelsackpfeifern den englischen König Edward II. bei der Schlacht von Bannockburn im Jahre 1314 schlug und die Unabhängigkeit Schottlands sicherte, erklang einer der ältesten Märsche der Welt.
Als Kontrast dazu erklang mit Mundharmonik-Klängen "Moment for Morricone". Die Filmmusiken des begnadeten Komponisten für Filmmusik Ennio Morricone zu bekannten Italo-Western wie „Zwei glorreiche Halunken“ und „Spiel mir das Lied vom Tod“ erlangten besondere Berühmtheit.
"Pur in Concert " erleben können die restlos begeisterten Zuhörer mit den drei Pur-Klassikern "Indianer", "Prinzessin" und " Lena" in einem Arrangement von Kurt Gäble.
Nach den Golden Hits von James Last war es keine Frage, dass Stefan Wagner und seine Truppe auch noch als Zugaben "Preußens Gloria", den Steigermarsch und "Wir Musikanten" bliesen.
Nachdem erster Bürgermeister Jürgen Götz das Konzert mit seinem Saxophon selbst mitprägte, ergriff am Ende vor den drei Zugaben zweiter Bürgermeister Winfried Knötgen zum Mikrofon, um den Musikverein im Namen der Gemeinde für das grandiose Konzert zu danken. Er hob die Persönlichkeitsbildung hervor, die der Verein gerade bei den jungen Musikern leistet.