Konzert mit „Café de la mer“ begeisterte in der Veitshöchheimer Bücherei im Bahnhof die 100 Gäste
Mit einer bunten Mischung aus französischen Chansons, italienischen Canzoni, südamerikanischenTangos und deutschen Liedern wie "Die Nacht ist nicht zum schlafen da" von Theo Mackleben begeisterte das Café de la mer in ungewöhnlicher Besetzung die 100 Besucher im überfüllten Lesecafé der Bücherei im Bahnhof.
Es war dies zweifellos der glanzvolle Höhepunkt der Veranstaltungen, mit denen sich die Gemeinde Veitshöchheim an den Französischen Kultur- und Genusswochen anlässlich des Jubiläums „25 Jahre Partnerschaft Unterfranken – Calvados“ des Bezirks Unterfranken beteiligte. Veitshöchheim unterhält schließlich seit 1995 selbst eine Partnerschaft mit Pont-l'Evêque im Calvados.
Die Opernsängerin Nicole Schömig, die seit März 2012 als "Königin der Nacht" in der Produktion "Die kleine Zauberflöte" am Theater Erfurt gastiert, stach mit ihrer klaren, klassischen Sopranstimme heraus. Sie interpretierte mit ihrer ausdrucksstarken, glockenhellen Stimme grandios alle Gesangstücke und legte besonders bei den melancholischen, mitunter sehr traurigen Songs viel Herz in ihre Stimme. Zu hören waren neben schwungvollen südamerikanischen Tangoweisen auch Frank Sinatras süßer Song "Volare" (Flieg), ebenso der Broadway-Jazzstandard "It’s Only a Paper Moon" wie zum Schluss der schönste Song des argentinischen Nationalhelden Carlos Gardel "El día que me quieras ..." (An dem Tag, an dem du mich lieben wirst, wird die Rose zur vollen Schönheit).
Die drei Instrumentalisten erwiesen sich als virtuose Meister, die phantastisch harmonierten und im Zusammenspiel außergewöhnliche Klangbilder zauberten.
Gerd Semle, der durch sein Studium am Hermann-Zilcher-Konservatorium Würzburg die stilistische Vielfalt des Akkordeons in ihrer ganzen Bandbreite und auch das kleine Bandoneon, das Klavier der kleinen Leute beherrscht, führte zugleich höchst informativ durch das Programm.
Werner Küspert, ein virtuoser Jazz-Gitarrist, bestach mit vielen Soloeinlagen seines verstärkten Instruments.
Der Jüngste im Ensemble, der Diplom-Musiklehrer und Jazz-Basist Dirk Schade, der der Band von Petra Prinz angehört und zusammen mit Küspert bereits zahlreiche Stummfilme vertonte, sorgte mit seinem Kontrabass für die wohltuend tiefen Töne.
Begeisternder Applaus belohnte das Quartett für einen höchst unterhaltsamen, über zwei Stunden gehenden Konzertabend. Das Ensemble bedankte sich mit Zugaben wie "Quando, Quando" oder "Lalelu - der Mann im Mond schaut zu".