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Herbstausstellung in der renovierten Veitshöchheimer Galerie im Pfeufferhof: Mode und Kunst zu Beginn 20. Jh.

Veröffentlicht am von Dieter Gürz

ingawiekmitWurthBild-01.jpg"Mode meets Kunst".

Zur Wiedereröffnung der nach einem Wasserschaden renovierten Galerie im Pfeufferhof präsentiert Inga Wiek im Rahmen ihrer Herbstausstellung klassische Motive und Maltechniken aus dem Beginn des 20. Jahrhundert, die auf Mode treffen, die ihre Anregungen ebenfalls aus den klassischen Vorbildern dieser Zeit schöpft.

Aus dem Nachlass der Familie Braun können exclusiv drei wertvolle Original-Gemälde der Veitshöchheimer Künstler Peter Würth und Bruno Braun mit Motiven aus unserer Heimat - nach dem Motto "Aufgetaucht" bewundert werden (Beschreibung weiter unten).

TMcollection-.jpg TMcollection-0-.jpg TMcollection-1.jpg

TMcollection ist eine portugiesische Mode Marke und eigenem Design House. Das Projekt begann in Portugal im Jahr 2003, und wird heute auf fünf Kontinenten bei exklusiven Partnern vertrieben.

Die Kollektionen werden ausschließlich vom TM Design-Team erstellt, unter der kreativen Leitung von Teresa Martins. Edle Stoffe wie Seide, Baumwolle, Leinen oder Wolle werden mit Eindrücken und Texturen, ganz besonderen und feinen Stickereien angereichert. Diese Kollektionen wurden zum ersten Mal in der Portugal Fashion, die zwei Mal pro Jahr stattfindet, in der Stadt Porto präsentiert.

Während in Concept Stores auf der ganzen Welt das gesamte Programm vorfinden, zeigt Inga Wiek in ihrer Galerie im Pfeufferhof eine  ausgewählte TMcollektion.

 

 


Galerie im Pfeufferhof Inga Wiek

 

Untere Maingasse 21, D-97209 Veitshöchheim / Würzburg

TEL: 0049(0)931 960075, FAX 0049(0)931 960086

MAIL: bernd.wiek@t-online.de - Homepage: www.galerie-w.de

 

Ausgestellte Gemälde

Die ausgestellten Originale sind etwas Besonderes, da nur selten Bilder von diesen beiden Veitshöchheimer Künstlern auf den Markt kommen. Für Liebhaber, Sammler, Museen und nicht zuletzt auch für die Gemeinde sind es laut Inga Wiek Zeugnisse früherer Glanzzeiten zeitgemäßer avantgardistischer Maler.

So werde Peter Würth in einem Atemzug zusammen genannt mit einigen berühmten Malern, wie Lufwig Hohlbein und Fritz Klee, wie andere Preisträger eines Wettbewerbs aus dem Jahre 1905.


Peter Würth, Würzburg / Veitshöchheim (1873-1945) - Maler und Grafiker, Kirchenmalereien, Landschaften, Bildnisse

 

Peter Wuerth Koppesland Peter Wuerth Koppesland Detail Peter Wuerth Koppesland Signierung 

Koppesland - Veitshöchheim, Öl auf Leinwand, doppelt gerahmt, ORIGINAL Sichtmaß 78 cm x 64 cm, 795 € (daneben Detail und Signierung)


 

Bruno Braun, Veitshöchheim (1920-1991) - Expressiver Impressionist

Braun Bruno Mainpartie Bruno Braun Detail Mainpartie  Braun Bruno Signierung

Mainpartie - Veitshöchheim, Aquarell , Hinter Glas mit Passepartout gerahmt, ORIGINAL Xaver Müller, Würzburg - Sichtmaß 65 cm x 50 cm,  450 € (daneben Detail und Signierung)

Braun Bruno Weinbergslandschaft Braun Bruno Detail Weinbergslandschaft

Weinbergslandschaft, Aquarell, Hinter Glas mit Passepartout gerahmt, ORIGINAL Xaver Müller, Würzburg - Sichtmaß 63 cm x 50 cm, 450 € (daneben Detail)



 

An das Wirken dieser beiden über Veitshöchheim hinaus bekannten Kunst-Maler erinnerte die Gemeinde in zwei Ausstellungen


Peter Würth

 

 WuerthSelbstportraitFotoDGuerz1995Ausstellung „Peter Würth (1873 - 1945) - ein Veitshöchheimer Maler“ im April 1995

(Bericht + Fotos von Dieter Gürz)
Anläßlich des 50. Todestages des Veitshöchheimer Malers Peter Würth am 10. April 1995 zeigte die Gemeinde Veitshöchheim in einer Ausstellung im Seminargebäude des Jüdischen Kulturmuseums in der Thüngersheimer Straße 70 Werke aus seinem umfangreichen künstlerischen Nachlass. Es war nur eine kleine Auswahl, aber die aus Privatbesitz und als Leihgabe von der Städtischen Galerie Würzburg  zusammengestellten Ölgemälde, Aquarelle, Bleistift und Federzeichnungen offenbarten das vielfältige Schaffen des Künstlers.

WuerthAusstellungGemeindeVHFotoDGuerz1995.jpg

Mit der von der gemeindlichen Kulturreferentin Dr. Martina Edelmann organisierten Ausstellung, so sagte Bürgermeister Rainer Kinzkofer damals zur Eröffnung, hielt die Gemeinde die Erinnerung an einen Künstler wach, der in der Region als Meister der landschaftlichen Stimmungen viele Liebhaber fand.

Wuerth-1.jpg(dieses Gemälde hängt im Rathaus)

Ausgestellt waren auch viele Bilder vom alten Veitshöchheim , die besonders der jüngeren Generation Einblicke in den damals nur an die 1500 Einwohner zählenden Ort, die ursprüngliche Mainlandschaft und die einst typische Umgebung verschafften.

Vor etwa 60 geladenen Gästen beleuchtete Dr. Edelmann die Person, den Lebensweg und das vielfältige Wirken des Malers näher.

 

Veitshöchheim-Chronik von Thomas Struchholz:

Der Autor nimmt mehrmals Bezug auf den Maler und beschreibt mit dessen Gemälden den Ort, wie er sich vor etwa 100 Jahren darstellte.

 


Bruno Braun

braunselbstportrait1988.jpg

Eindrucksvolle Ausstellung von Bruno Braun (Selbstportrait) im Veitshöchheimer Rathaus im Mai 2002
(Bericht + Fotos  von Dieter Gürz)

„Daheim in der Landschaft – Freising und das Moos, Veitshöchheim und das Maintal“, so lautete der Arbeitstitel einer höchst ansehnlichen Ausstellung, die damals im Sitzungssaal des Rathauses zu bestaunen war.

Sie gab einen umfassenden Einblick über das künstlerische Wirken des 1991 verstorbenen Malers  der in Veitshöchheim und auch 17 Jahre in Freising gelebt und gearbeitet hatte. Es war die erste repräsentative Ausstellung über Brauns Wirken, denn die ausgestellten 40 Ölbilder, Gouachen und Aquarelle stammten ausschließlich von privaten und öffentlichen Leihgebern.

Sie zeigten sowohl fränkische Landschaften, darunter auch viele Motive aus dem alten Veitshöchheim, wie auch Motive rund um Freising.

Wie anerkannt und beliebt der Künstler auch zehn Jahre nach seinem Tod noch war, zeigte die Resonanz bei der Vernissage, zu der über 60 Kunstfreunde aus nah und fern gekommen waren. Der Kunsterzieher Oberstudienrat Axel Grebhahn würdigte Brauns Lebenswerk:

Bruno Braun war 21 Jahre alt, als es ihn nach einer Ausbildung als Schildermaler, Gebrauchsgraphiker 1941 zum Wehrdienst nach Freising verschlug, wo er ohne Kriegseinsatz bis 1958 verblieb, ehe es den gebürtigen Veitshöchheimer wieder in seine Heimat zurückzog.

Lebens- und unternehmungslustig, aufgeschlossen, leger, umgänglich sind die löblichen Attribute, mit denen Bruno Braun  binnen kurzer Zeit zu einer geschätzten Persönlichkeit heranreifte, die im Stadtbild von Freising schon bald optische und menschliche Akzente setzte, etwa wenn er gelassen in den malerischen Altstadt-Gassen Freisings sitzend seine Motive mit Pinsel und Farbe einfing.

„Leben und leben lassen“ war seine Devise, „Ich lebe gern“, sein Wahlspruch. In Gesellschaft seiner Freunde und Bekannten wurde sein Charme, seine Heiterkeit, sein Sinn fürs Groteske, seine fränkische Gewitztheit und amüsante, genussfreudige Art sehr geschätzt. Er beeindruckte durch seine markanten Gesichtszüge, seinen wachen Blick und seine Verschmitztheit in den Augen. Gleichwohl war Braun laut Grebhahn in Wahrheit eher zurückhaltend, höflich, hilfsbereit, einfühlsam, ausgleichend.

Geschätzt wurde der Künstler aber nicht nur wegen seiner reich facettierten Wesensart, sondern mehr noch wegen seiner künstlerischen Begabung, Überzeugungskraft und Ausstrahlung. Seine sinnenfrohe Offenheit, Lockerheit und Leichtigkeit, die Beweglichkeit des Geistes spiegeln sich auch in Brauns Werken wider.

Die entscheidende Weichenstellung fand in den siebzehn Jahren seines Aufenthaltes in Freising statt. Führte er für seinen Lebensunterhalt zunächst hauptsächlich gebrauchsgraphische Aufträge aus, so fand er doch Zeit, seinen freien künstlerischen Ambitionen nachzugehen. Ende der 40er Jahre überwand er sein gebrauchsgraphisches Gestaltungsinstrumentarium und fand künstlerisch zu sich selbst, führte seine ureigene Handschrift zu weitgehender Reife und lief mit den adäquaten Techniken der Gouache- und Aquarellmalerei zu großer Form auf. Seine Werke spiegeln seine schon seit frühester Kindheit existierende Zuneigung und Liebe zur Natur wider, in die er einen höchst lebendigen, sich stets wandelnden Organismus sah, nicht wie viele andere als theatralische Kulisse zu einer inszenierten Handlung. So hielt der Impressionist in spontan flüssiger Malweise mit stark gestischem Pinselduktus denn auch die wahre, lautlose Schönheit und sakrale Würde der Natur in ihren atmosphärischen Zustand im Stimmungswechsel der Jahres- und Tageszeiten und Lichteinwirkungen fest, alles im Fluss haltend mit einem unglaublichen Reichtum an Farbnuancen und immer wieder neu erfundenen Farbklängen.

braunAusstellung2002

Ab 1958 lebte und wirkte Braun dann wieder in Veitshöchheim in der Idylle des Sendelbachtales.

Braun2-Kopie-1.JPG  braun1-.JPG (diese Gemälde befinden sich in Gemeindebesitz)

Es entwickelte sich hier laut Bürgermeister Rainer Kinzkofer insbesondere der Main mit seinen sich stetig veränderten Stimmung zum Lieblingsmotiv des Künstlers . Viele Jahre habe Braun sein Wissen und Können aber auch in Kursen der Volkshochschule weitergeben, durch seine umgängliche, menschliche Art viele Freizeitkünstler motiviert und inspiriert, von denen dann einige zu bemerkenswerten Leistungen gefunden hätten.

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