Overblog
Edit post Folge diesem Blog Administration + Create my blog

Eine Liebeserklärung für das Buch trotz neuer Medien - Gymnasium Veitshöchheim schließt Kooperationsvertrag mit Arena-Verlag

Veröffentlicht am von Dieter Gürz

KooperationsvertragArenaverlag-Unterzeichnung-2.jpg KooperationsvertragArenaverlag-Unterzeichnung.jpg

Einen zukunftsweisenden und für beide Seiten innovativen und gewinnbringenden Vertrag über eine enge Zusammenarbeit (nach dem Modell des Arbeitskreises Schule Wirtschaft Bayern) unterzeichnen Albrecht Oldenbourg, Geschäftsführer des Arena Verlags (links)  und Oberstudiendirektor Dieter Brückner, Schulleiter des Gymnasiums Veitshöchheim (rechts) in Anwesenheit (hinten v.l.n.r.) der Studiendirektorin Jutta Merwald, Projektleiterin des Lokal-regionalen Lesenetzwerks, den  Lesescouts-Newcomern aus der sechsten Klasse Nicole Jirku, Lilli Vogel und  Lara Fritz, Susanne Baumann, Pressesprecherin des Arena Verlags und den verdienten Lesescouts und angehenden Abiturientinnen Jasmin Steiper und  Kira von Bosse. Auf der einen Seite liefert der Arenaverlag den Lesescouts des Gymnasiums die Riesenchance,  einen wunderbaren Einblick in den Lebensalltag eines Verlages, in die Entstehung und die Welt von Büchern zu erhalten. Andererseits möchte der Verlag die Chance nutzen, im direkten Austausch mit den Schülerinnen als Zielpublikum zu agieren, wenn es um die Gestaltung der Umschläge und die Rezession von Texten geht.

KooperationsvertragArenaverlag-Kataloguebergabe.jpg

Dazu überreicht Oldenbourg symbolisch an Brückner den aktuellen Verlagskatalog.


"Ich war erstaunt, wie lange unsere Partnerschaft mit dem Arena-Verlag jetzt schon läuft, nämlich gute sieben Jahre!" freute sich Schulleiter Dieter Brückner bei der kleinen Feier in seinem Büro anlässlich der Unterzeichnung des Deals mit dem Arena-Verlag. Der Verlag war nach seinen Worten einer der ersten kontinuierlichen Partner, den er für die Schule gewinnen konnte. Er habe seitdem die Schule bei unzähligen Veranstaltungen und Aktionen mit Büchern versorgt, auf der nächsten Stufe hochkarätige Autoren vermittelt und schon bald in der dritten Säule ab 2007 Schüler in den Verlag eingeladen, sich dessen Produktions- und Wirtschaftsfeld anzugucken. Ein paar Jahre später sei dies alles dann wunderbar zusammengeflossen in der etwas höheren Ebene der Lesescouts der Schule, die zusammen mit dem Lesenetzwerk zu einem Aushängeschild der Schule geworden sind. Der Kooperationsvertrag fasse diese Zusammenarbeit nun unter einem Dach nachhaltig zusammen.

Brückner: "Ich freue mich gerade als Deutschlehrer sehr über dieses Projekt, weil ich sehe, wie begeistert, die Schülerinnen und Schüler als Lesescouts dabei sind und sich dieser Sache annehmen." Es sei auch phantastisch, wie die Partner außerhalb des Gymnasiums, also Grundschule, Förderschule und Altenheime dieses Projekt annehmen. Es sei dies nicht nur kulturelles Lernen, also sich mit Büchern vertraut machen, sondern auch soziales Lernen. Für das Gymnasium, das eine vertiefte Allgemeinbildung vermitteln will, sei es ein ganz wesentlicher Punkt, dass es nicht nur eine Lernfabrik ist, sondern auch ein Element des kulturellen und sozialen Lebens vor Ort.

Der Kooperationsvertrag verdeutliche, dass auch im digitalen Zeitalter das Buch ein ganz wesentlicher Kulturträger, ein Leitmedium bleiben wird, auch wenn die Beteiligten über E-Books und ganz andere Dinge auch in diesem Projekt nachdenken, also über neue Kanäle der Kommunikation zwischen Autoren, Verleger, Verlag und künftigen Konsumenten.

Brückner: "Jeder weiß, dass ich ein Computerfan bin und sehr gerne mit neuen Medien arbeite. Aber das Buch werde ich trotzdem nicht zur Seite legen, da es etwas ganz Wichtiges ist."

Große Erwartungen setzt der Schulleiter aber auch deshalb in das Projekt, weil seinen Schülern eine Möglichkeit geboten wird, in einen Bereich der Wirtschaft oder auch ihres künftigen Berufslebens hinein zu schauen. Umgekehrt werde auch deutlich, was Schüler schon leisten können, was sie schon drauf haben, dass sie ihre Kompetenzen in ein solches Projekt einbringen und gleichzeitig wachsen lassen können. Der Oberstudiendirektor sprach von einer Winwin-Situation für alle, für Schüler, Schule als Institution, der Fachschaft der Deutschlehrer und auch für den Verlag.

"Es ist ein Riesen-Act, sieben Jahre ein solches Projekt am Leben gehalten zu haben" dankte der Schulleiter der Initiatorin Jutta Merwald. Stellvertretend dankte Brückner auch den fünf ausgewählten Lesescouts der Gruppe, die schon mehrere Schülergenerationen umfasst und dem Verlag für das entgegengebrachte Vertrauen und die vielfältige Unterstützung.


Jutta Merwald, Projektleiterin des Lokal-regionalen Lesenetzwerks stellte fest: "Als wir sie, lieber Herr Oldenbourg im Jahr 2006 zur Installation unserer Offenen Bibliothek eingeladen haben, hätte ich mir nie träumen lassen, dass wir gut acht Jahre später hier stehen, um eine Kooperation öffentlich zu besiegeln." Die Deutschlehrerin rief in Erinnerung, dass in all den Jahren sehr viel passiert sei:

  • So sponserte der Verlag 2007 40 Neuerscheinungen der erzählenden Literatur und Sachliteratur.
  • Im November 2008 war Arena bei der Gründung des „Lokal-regionalen Lesenetzwerks“ am Gymnasium Veitshöchheim neben 17 weiteren Erziehungs- und Bildungseinrichtungen und der Gemeinde dabei.
  • Im Oktober 2009 schaffte Arena eine erste segensreiche Verbindung zum Lesescout-Projekt der Schule, in dem der Verlag eine eigene Bibliothek für die Lesescouts mit mehr als 100 Titeln sponserte.
  • Arena ermöglichte, dass Merwald die jeweiligen Welttage des Buches personell mit hochkarätigen Autoren verschiedener Genres füllen konnte wie Krystina Kuhn, Gerd Schneider, Nicole Vossler, Antje Babendererde, Susanne CIay, Andreas Venzke, Alexander Rößler, Torsten Siche, Volkmar Röhrig und dem Projektpaten Professor Michael Pfrommer die nicht nur lasen, sondern sich auf der Bühne dem Dialog mit Schülern stellten und anschließend Schreibworkshops leitete.
  • Die Schule war dank vieler Buchspenden in der Lage, die Inhalte dieser Veranstaltungen flächendeckend unterrichtlich vor- und aufzubereiten. Auf diese Weise konnten Schüler als auch Kollegen von Projekten überzeugt und zu gewonnen werden.
  • Merwald: "Es war etwas ganz Besonderes, dass nach einer Verlagsführung mit den Lesescouts im November 2012 ein halbes Jahr später Arena in Aussicht stellte, die Expertise der Lesescouts als jugendliche Testleser zu nutzen,auch in Sachen attraktiver Covergestaltung und sie aus dem reinen Verlagsprogramm Titel auswählen und rezensieren dürfen."

Dies alles habe nun in der unterzeichneten Kooperationsvereinbarung ihren Niederschlag gefunden, die laut Merwald ihre Erwartungen sogar noch übertrifft. Schule und Unternehmen gingen darin eine Verbindung ein, von der beide Seiten profitieren würden.

  • So gewinne der Verlag, da er daran interessiert sein sei, zu erfahren, wie Bücher gestrickt sein sollten, wenn sie unter den rund 8000 Titel der jährlich erscheinenden Kinder- und Jugendbücher ihre Leser finden wollen. Die Schul-Lese-Scouts seien hierzu die ideale Adresse.
  • Die Gymnasiasten wiederum würden durch den engen Bezug zu dem Unternehmen profitieren. Lange bevor sie ein Projektseminar zur Studien- und Berufsorientierung in der Oberstufe besuchen, dürfen sie laut Merwald ins Leben hineinschmecken, Berufsrealität erfahren. Sie würden aber auch konkret in puncto Vertiefung von Unterrichtsinhalten profitieren, indem sie sich mit Texten auseinandersetzen, Rezensionen schreiben, wie dies einem Gymnasiasten offiziell seit der Einführung des G8-Lehrplans abverlangt werde.

Ganz neue Erfahrungen mit Blick auf die Vermarktung von Büchern in der digitalen Welt durften die Scouts bei der ersten Social-Media-Kampagne des Verlags machen, zu der sie zu Beginn des Schuljahres eingeladen wurden. Die bei der Unterzeichnung des Vertrags anwesenden Schul-Scouts Jasmin Steiper und Kira von Bosse traten auf der Frankfurter Buchmesse mit der Autorin Manuela Martin in Dialog über ihr Buch "Die Insel", das noch im Werden war und bedienten dann die Facebook-Profile der Protagonistinnen des Romans. Damit betrat auch der Verlag Neuland und der Brückenschlag ins digitale Zeitalter der virtuellen Medien gelang.


Arena-Geschäftsführer Albrecht Oldenbourg stellte besonders die Energie, Geduld und Ausdauer von Studiendirektorin Jutta Merwald in all den Jahren heraus. Auch er betonte, dass die im Vertrag vereinbarte über Zusammenarbeit zwischen Verlag und Lesescouts für beide Parteien von großem Nutzen sei und für beiden Seiten Riesenchancen liefere, die auch richtig Spaß machen können und auch einen inhaltlichen Sinn haben über den Spaßfaktor hinaus.

Der Vertrag gewährleiste, dass die Lesescouts einen wunderbaren Einblick in den Lebensalltag eines Verlages, in die Entstehung und die Welt von Büchern erhalten. Andererseits möchte auch der Verlag die Chance ergreifen, im direkten Austausch mit den Lesescouts als Zielpublikum zu agieren, wenn es um die Gestaltung der Umschläge und um Texte geht. Dieses Zusammenspiel im Vorfeld einer Bucherscheinung sei auch für die Verlage hochinteressant, vor allem wie die Reaktion vor allem auch der jungen Leser ist.


Konkrete Umsetzung des Kooperationsvertrages

Neben den seit 2013 bestehenden Betätigungsfeldern der Lesescouts in Zusammenhang mit dem externen Partner wie

  • den Auftritt der Lesescouts auf der Verlagshomepage
  • Rezensionen zu Verlagstiteln nach freier Auswahl aus dem Verlagsprogramm
  • Verlagsführungen für die Lesescouts
  • die Unterstützung von PR-Aktionen des Verlags

eröffnet die Kooperationsvereinbarung weitere Angebote:

  • Einladung der Lesescouts zu Covergesprächen:
  • Einladung der Lesescouts zu Evaluationsrunden (2x jährlich) in den Verlag für die Coverfestlegung der Novitäten
  • Einladung der Lesescouts zu Manuskriptgesprächen:
  • Einzelne Lesescouts bekommen die Möglichkeit, Manuskripte als „Testleser“ zu lesen, und werden eingeladen ihre Meinung zu äußern.

Kommentiere diesen Post