Große Resonanz bei den Baustellenführungen in den Mainfrankensälen - Über 250 Veitshöchheimer zutiefst beeindruckt
Auf große Resonanz stießen die drei Führungen durch die Baustelle Mainfrankensäle, die Bürgermeister Rainer Kinzkofer am Samstag der Bevölkerung anbot. Nach seinen Worten bei der Begrüßung sind rund 70 Prozent der Aufträge für die mit rund 14 Millionen Euro bisher teuerste und schwierigste Baumaßnahme der Gemeinde vergeben und Großteils ausgeführt. Die Fertigstellung dauert aber noch bis Dezember.
Kinzkofer: "Wir haben jetzt auch die äußeren Voraussetzungen geschaffen, dass wir die Mainfrankensäle aus dem Haushalt herauslösen und demnächst die Gründung einer eigene Betreiber-GmbH erfolgt. " Die Geschäftsführung werde Kerstin Stang übernehmen, die dann die Ausschreibung für den einzustellenden Techniker und die Verpachtung des nach wie vor bestehenden Restaurants durchführt, für das noch eine Terrasse angebaut wird.
Die Baumaßnahme bringe einmal eine energetische Verbesserung des 1981 fertiggestellten Bestandsgebäudes. Insbesondere seien dessen Heizungs- und Lüftungsanlage veraltet gewesen und auch mit Strom sehr großzügig umgegangen worden sei. Zur Energieeinsparung und Energiegewinnung sei nun ein Blockheizkraftwerk eingebaut worden und es werde derzeit auf dem Dach des Erweiterungsbaus eine Photovoltaikanlage installiert.
Im Foyer sind laut Kinzkofer ästhetische Elemente zum "Aufpeppen" vorgesehen wie die Dauerausstellung "Barocke Bühnenwelten - Fastnacht in Franken".
Wie die Teilnehmer dann beim Rundgang sehen konnten, gibt es künftig erhebliche funktionale Verbesserungen, die sich im Laufe der Nutzerjahre ergeben haben und es werden auch Planungsfehler beseitigt.
Besonders augenscheinlich ist dies im Bereich der Bühne, deren Dach erhöht wurde. Wenn diese bisher hinten um drei Stufen hochgefahren wurde, sei man mit dem Kopf fast schon an die Decke gestoßen. Viel Platz zum Lagern und zum Aufenthalt bei Aufführungen gibt es nun auch seitlich und hinter der Bühne.
Durch den neu eingebauten Lastenaufzug, nun direkt von der Zufahrt zugänglich gelangt man nun sowohl auf das Niveau der Saal-, als auch auf das der Bühnenhöhe.
Ganz entscheidend sind jedoch laut Bürgermeister die durch den Erweiterungsbau geschaffenen erheblichen räumlichen Verbesserungen mit variablen Tagungsräumen und zwei Gruppenräumen, alle mit modernster Medientechnik.
Die Foyerfläche wurde um das Dreifache auf 750 Quadratmeter erweitert.
Besonders stolz ist der Bürgermeister, dass es trotz Baustelle gelungen ist, die Fernsehsitzung stattfinden zu lassen, ohne dass der Zuschauer etwas von der Baustellensituation merkte.
"Wir liegen in etwa im Kostenrahmen mit einer Verteuerung um die drei Prozent, hervorgerufen durch sinnvolle, nachhaltige Verbesserungen, die sich im nachhinein ergaben" so resümierte der Bürgermeister am Ende seines Einstiegs. So habe man sich entschlossen, für Hörgeschädigte in den Boden Induktionsschleifen einzubauen.
Die Räumlichkeiten und technischen Details erläuterten dann Architektin Manuela Jatz (links) und Projektleiter Holger Keß. Bei Letzterem laufen alle Fäden der Generalsanierung und Erweiterung zusammen und er ist auch für das Controlling verantwortlich (rechtes Bild).
Im Saal deutlich sichtbar ist neben der erhöhten Bühne die Veränderung der früher abgeschrägten, den Raum drückenden Decke. Nun hat man laut Holger Keß den Eindruck, dass der Saal durch die neu gestaltete Decke optisch höher geworden ist und sich trotz Wegfall der Schrägen auch die Akustik verbessert hat. Die Seitenwände werden im Saal wieder entsprechend mit Holz verkleidet und auch die Trennschiebewand wird wieder eingebaut. Komplett erneuert wird auch der Parkettboden und hierbei das tropische Holz durch ein Einheimisches ersetzt. Hier werden dann wie auch in den Seminarräumen Induktionsschleifen installiert, so dass dann die Mainfrankensäle bei Veranstaltungen für Hörgeschädigte barrierefrei sein werden.
Keß: "Im Vergleich zu 1980 hatten wir nun absolut veränderte Brandschutz-Auflagen zu beachten. So haben wir uns entschieden zur Rauchableitung in den Decken Schlitze einzubauen (siehe linkes Foto) und einer ganz anderen Art der Lüftung gleich zwei Fliegen mit einer Klappe. " Durch eine phantastische Dämmung auch im Fensterbereich habe man die Werte eines Passivhauses erreicht. Der Projektmanager zeigte sich begeistert, dass bei der Besichtigung ein tolles Raumklima herrscht, die Temperaturwerte um die 20 Grad lagen, obwohl die ganze Zeit über im Saal nicht geheizt wurde.
Eine Funktionsverbesserung erfolgte auch beim Regieraum, von dem man nun durch neue Öffnungen besser den Saalbereich einsehen kann. Beseitigt wurde dahinter das Labyrinth, das man bisher vom Foyer aus durchschreiten musste, um zu den Umkleiden im Bühnenbereich zu gelangen. Diese wurden durch die Einbeziehung der früheren Hausmeisterwohnung wesentlich erweitert.
Neue Möglichkeiten bei der Saalbewirtung eröffnet der von der Küche abgetrennte Cateringbereich, der direkt von außen über eine Scherenbühne unter einem kleinen Dach von LKWs aus andienbar ist (rechtes Foto).
Verkleinert aber dennoch ausreichend dimensioniert für die gleichzeitige Bewirtung von Restaurant und Saalbereich ist der Küchenraum, der ebenso vollkommen neu ausgestattet wird wie die Gaststube. Diese erhält noch eine Außenterrasse mit Blick auf den Main. Das Restaurant ist dann über einen separaten Zugang von der Mainlände aus zugänglich.
Im Norden des Neubaus gelegen, kann dieser durch einen Flur vom Restaurant getrennte Raum von der Betreiber-GmbH sowohl für Veranstaltungen und Tagung als auch vom neuen Wirt für die Bewirtung genutzt werden, beispielsweise bei Familienfeiern oder von Busgruppen.
Dieser direkt am neuen Treppenaufgang liegende Raum, der noch durch eine Querwand abgeteilt wird, zieht die Touristik-GmbH Würzburger Land und im Raum daneben befindet sich das Verwaltungsbüro der neuen Betreiber-GmbH. Beide sollen nach dem Willen des Gemeinderates künftig eng zusammen arbeiten. Es sind für beide zusammen fünf Arbeitsplätze vorgesehen. Mitgenutzt werden kann von beiden GmbHs künftig auch die gleich gegenüber liegende ehemalige Weinstube, die nun direkt vom Foyer aus zugänglich ist.
Erhalten bleibt im Bereich des Treppenabgangs vom Foyer zum Untergeschoss der den Main symbolisierende Glasschmuck in der Backsteinwand, die auf der anderen Seite zum Foyer hin verblendet aber beleuchtet wird. Aus Brandschutzgründen flächendeckend im 750 Quadratmeter großen Foyer eingebaut werden musste eine Sprinkleranlage (rote Rohre an der Decke). Dadurch ist das Foyer nun ohne Einschränkungen nutzbar. So kann hier bei Tanzveranstaltungen künftig in einer Ecke des riesigen Foyers auch eine Bar betrieben werden, was zuletzt bei den Interims-Prunksitzung von VCC und TSGV noch nicht erlaubt war.
Im bereits weitgehend im Boden- und Deckenbereich fertiggestellten Foyer des Untergeschosses und in den hier im südlichen Bereich beheimateten WC-Anlagen bekamen Teilnehmer an der Führung bereits einen Eindruck vom modernen, alle sehr ansprechenden Design der neugestalteten Mainfrankensäle.
Kurz vor den Toiletten abgetrennt wurde ein fester Garderobenraum. Bei kleineren Veranstaltungen sind aber auch oben mobile Garderobenelemente vorgesehen. Auf der nördlichen Foyerseite im UG ermöglicht eine Rampe einen barrierefreien Zugang von der Straße aus. Nach oben gelangt man von hier über einen Personenaufzug.
Die aufgelassene Kegelbahn bietet nun ausreichend Lagerflächen. Imposant ist die Technik nebenan im Heizungsraum, in dem auch ein Blockheizkraftwerk installiert werde.