Am Faschingsdienstag sind in Veitshöchheim die Schlappsäu von Haus zu Haus unterwegs – Von diesem Brauch zeigte sich auch der Landrat im Hause des Bürgermeisters beeindruckt
Wer als Narr in der Faschingshochburg Veitshöchheim etwas auf sich hält, verkleidet sich am Faschingsdienstag als Schlappsau mit einem Lampenschirm als Kopfbedeckung und einen Vorhang als Umhang. Damit man sie nicht erkennt, trägt die Schlappsau eine Maske und verstellt ihre Stimme. Es ist dies ein alter Brauch, der sonst nirgendwo noch zu finden ist. Während früher die Schlappsäu noch auf der Straße ihr Unwesen trieben, sind die heute in Gruppen auftretenden Gestalten bei vielen Veitshöchheimern gern gesehene Gäste.
So pflegt diesen Brauch seit vielen Jahren auch Bürgermeister Rainer Kinzkofer, der dafür nur allzu gerne seinen Partykeller öffnet. Tolle Stimmung bringt natürlich eine Gruppe mit, wenn sie auch noch ihre Instrumente dabei hat, wie im Bild die Schlappsäu vom Musikverein darunter auch Vereinsvorsitzender Johannes Röhm (li.), Musikverbands-Kreisvorsitzender und örtlicher Bürgermeisterkandidat Jürgen Götz (2.v.r.) und Dirigent Stefan Wagner (re.). Dieses Veitshöchheimer Brauchtum wollte sich denn auch Landrat Eberhard Nuß nicht entgehen lassen.
Keine Frage, dass die Schlappsäu auf ihrer stundenlangen Tour von Haus zu Haus schon allerhand Stehvermögen haben müssen. Überall wartet nämlich auf sie reichlich Speis und Trank. Neben dem Bürgermeisterhaus suchten die Schlappsäu des Musikvereins noch das Pfarrhaus und sechs weitere der insgesamt um die 20 geöffneten privaten Häuser in Veitshöchheim auf.
Heute um Mitternacht treffen sich dann wohl wieder über 50 örtliche Schlappsäu im Rathausinnenhof, um mit lautem Wehklagen zeremoniell mit VCC-Sitzungspräsident Erhard Sungl den Fasching zu beerdigen (Fotos vom letzten Jahr).