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Veitshöchheimer Gemeindewald zeigt sich im Wandel bisher robust: SPD-Ortsverein hatte zum Spaziergang mit Forstwirt Jürgen Taupp

Veröffentlicht am von Dieter Gürz

Wie steht es um den Veitshöchheimer Gemeindewald? Dieser Frage gingen rund 20 Interessierte bei einem Waldspaziergang nach, zu dem der SPD-Ortsverein am Sonntag vor einer Woche eingeladen hatte. Wie dessen Pressemitteilung zu entnehmen ist, führte Forstwirt Jürgen Taupp (vorne) trotz unbeständigen Wetters die Gruppe sachkundig durch das Gelände hinter dem Naturfreundehaus. Taupp war 34 Jahre bei der Gemeinde beschäftigt, bis er Ende September 2023 die Freistellungsphase seiner Altersteilzeit antrat.

„Wir wollten sehen, was sich seit unserem letzten Besuch im Jahr 2019 verändert hat“, erklärte der Forstwirt, der von Januar 2008 bis März 2016 auch kommunalpolitisch tätig war und für die SPD im Gemeinderat saß.  

Schon zu Beginn wurde deutlich, dass der Gemeindewald stark auf Laubbäume setzt. Besonders die Eichen prägen das Bild: Mit rund 54 Prozent stellen sie den größten Anteil am Bestand. „Die Eiche ist anpassungsfähig und kommt mit Trockenheit vergleichsweise gut zurecht“, erläuterte Taupp. Ergänzt wird der Bestand durch andere Laubbaumarten wie Erlen und Eschen, die für ein vielfältiges und widerstandsfähiges Waldbild sorgen.

Ganz anders sieht es bei den Nadelbäumen aus. Fichten, früher vielerorts dominierend, sind im Veitshöchheimer Wald inzwischen nur noch vereinzelt zu finden. „Als Flachwurzler leidet die Fichte besonders unter Trockenheit“, sagte Taupp. „Langfristig wird sie in unserer Region wohl kaum noch eine Rolle spielen.“

Trotz des extrem trockenen Sommers 2022 hält sich der Schaden insgesamt in Grenzen. Zwar zeigen einzelne Bäume Anzeichen von Vitalitätsverlust – etwa durch Wassermangel oder Schädlingsbefall –, doch von großflächigen Ausfällen könne keine Rede sein. „Man sieht, dass der Wald in seiner Mischung recht stabil ist“, so Taupp.

Doch der Klimawandel ist nicht die einzige Herausforderung. Mit der Globalisierung gelangen auch neue Schädlinge nach Europa. Besonders betroffen ist die heimische Esche, die unter einem aus Japan eingeschleppten Pilz leidet. „Zuerst sterben die Äste ab, dann die Wurzeln – irgendwann fällt der ganze Baum um“, beschrieb Taupp das Krankheitsbild.

Trotz solcher Bedrohungen zog der Forstwirt eine vorsichtig positive Bilanz: „Der Veitshöchheimer Gemeindewald hat sich zu einem gut durchmischten, artenreichen Bestand entwickelt. Das ist eine solide Grundlage für die kommenden Jahre.“ Wichtig sei nun, die Entwicklung aufmerksam zu begleiten und regelmäßig zu pflegen. Nur so könne die Widerstandskraft des Waldes erhalten bleiben.

So endete der Spaziergang mit einem hoffnungsvollen Blick in die Zukunft. Der Wald im Wandel zeigt sich bislang robust – doch er fordert auch Verantwortung und umsichtiges Handeln, um kommenden Generationen erhalten zu bleiben.

Foto SPD-Ortsverein

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