Mittelschule Veitshöchheim zu Gast in der Toskana
Gemeinsames Spiel, neue Freundschaften: Beim Volleyballturnier an der Scuola Media di Chianti in Greve lernten sich die deutschen und italienischen Schülerinnen und Schüler schnell kennen. Das sportliche Miteinander war der gelungene Auftakt zum Erasmus-Projekt „Main und Arno – zwei Flüsse im Vergleich“ der Mittelschule Veitshöchheim.
„Hoffentlich kann ich mich in meiner Gastfamilie verständigen“, meinte Lisa etwas nervös, bevor sie mit 20 Mitschülerinnen und Mitschülern der 8. Klassen der Mittelschule Veitshöchheim in Richtung Italien aufbrach. Ziel war die Partnerschule im toskanischen Greve in Chianti – im Rahmen des Erasmus-Projekts „Main und Arno – zwei Flüsse im Vergleich“. Begleitet wurde die Gruppe von den Erasmus-Koordinatoren der Mittelschule, den Lehrkräften Sabine Steinbrenner und Bernhard Möller, sowie von der Partnerschaftsbeauftragten der Gemeinde Veitshöchheim, Sieglinde Winter-Denk.
Nach zwölf Stunden Busfahrt wurden die Jugendlichen von ihren Gastfamilien aufgenommen und erlebten italienische Gastfreundschaft hautnah.
An der Scuola Media di Chianti empfingen Schulleitung, Lehrkräfte und Mitschüler die Gäste mit offenen Armen. Beim gemeinsamen Volleyballspiel entstanden schnell erste Freundschaften. Anschließend lud Bürgermeister Paolo Sottani die Gruppe zu einem italienischen Mittagessen ein und hob die Bedeutung des seit über zehn Jahren bestehenden Schüleraustauschs hervor. Das Projekt, sagte er, stärke die Partnerschaft zwischen Greve und Veitshöchheim und fördere das Verständnis zwischen jungen Europäern.
Im Mittelpunkt der Woche stand der Vergleich der Flüsse Main und Arno. Gemeinsam mit ihren italienischen Partnern unternahmen die Jugendlichen eine rund sechs Kilometer lange Bootsfahrt auf dem Arno entlang des Naturschutzparks San Rossore bis nach Pisa.
Besonders begeistert waren die Schüler vom anschließenden Aufenthalt an der toskanischen Küste nahe der Arnomündung.
Auch wirtschaftliche und ökologische Aspekte der Wassernutzung standen auf dem Programm. In Greves Ortsteil San Polo besuchte die Gruppe das Familienunternehmen Pruneti, das seit dem 19. Jahrhundert preisgekrönte Olivenöle produziert.
In Florenz erhielten die Jugendlichen in der Wasseraufbereitungsanlage Anconella Einblicke, wie aus Flusswasser Trinkwasser wird – und welche Herausforderungen der Klimawandel mit sich bringt.
Ein Workshop der Umweltorganisation „flumina“ zum Thema „Gefahren durch Hochwasser, Starkregen und Sturzfluten“ regte die Schüler zum Nachdenken an. Mit Hilfe eines Landschaftsmodells diskutierten sie über Risiken von Siedlungen in Überschwemmungsgebieten und simulierten verschiedene Hochwasserszenarien.
/image%2F1394268%2F20251031%2Fob_d1c0a5_ponte-vecchio-in-florenz.jpg)
Neben der Projektarbeit stand auch Kultur auf dem Programm: Besichtigungen in Pisa und Florenz (Foto: auf der Ponte Vecchio) sowie der Besuch des italienischen Schulunterrichts sorgten für bleibende Eindrücke.
„Der mittlerweile neunte Schüleraustausch zwischen der Mittelschule Veitshöchheim und der Scuola Media di Greve war nicht nur ein eindrucksvolles und nachhaltiges Erlebnis, sondern auch ein gelebtes Zeichen gegen Nationalismus und Populismus“, bilanzierte Lehrer Bernhard Möller.
Zum Abschluss feierten die deutschen und italienischen Jugendlichen gemeinsam im Ortsteil Panzano.
In einer bewegenden Rede bedankte sich Noah aus der Klasse 8b bei den Gasteltern für die außergewöhnliche Herzlichkeit, mit der die Jugendlichen aufgenommen wurden.
Der Abschied fiel allen schwer – doch schon im März steht das Wiedersehen an: Dann werden die italienischen Schüler zum Gegenbesuch nach Veitshöchheim kommen, um das gemeinsame Erasmus-Projekt fortzusetzen. Bis dahin wollen sie über soziale Medien und Videokonferenzen in Kontakt bleiben.
Quelle: Reisebericht und Fotos Bernhard Möller, Sabine Steinbrenner