Veitshöchheim setzte beim 18. Repair-Café erneut ein Zeichen gegen die Wegwerfgesellschaft
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Getreu dem Motto „Reparieren statt wegwerfen“ wurden am Samstag, den 12. April 2025 von 13 bis 18 Uhr in der Veitshöchheimer Eichendorffschule in der Günterslebener Straße wieder defekte Gegenstände vor der Mülltonne bewahrt. Etwa ein Dutzend ehrenamtliche Helfer unterstützten die Besucher bei den gemeinsamen Reparaturen. Mit dem Ziel, ein Zeichen gegen die Wegwerfgesellschaft zu setzen, fand die Selbsthilfewerkstatt in Veitshöchheim bereits zum 18. Mal statt.
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44 Personen brachten 54 Gegenstände zum Reparieren. Mit absoluter Mehrheit waren auch diesmal die erfolgreichen Reparaturen führend, wenn auch nur knapp mit 52 Prozent. Bei den zu 13 Prozent teilweise erfolgreichen Reparaturen war der Hauptgrund, dass Ersatzteile fehlten. Auffallend war dieses Mal mit 35 Prozent die relativ hohe Zahl der erfolglosen Reparaturversuche wegen Totalschaden oder keine Ersatzteile erhältlich.
Dies tat aber der guten Stimmung überhaupt keinen Abbruch, im Gegenteil: die Rückmeldungen waren fast ausnahmslos sehr positiv, die allermeisten Besucher waren sehr angetan von der Kompetenz der Reparateure und der freundlichen Stimmung. Auch das Kaffee- und Kuchenangebot wurde diesmal extrem gut angenommen, es blieb hiervon auch kein erwähnenswerter Rest mehr übrig.
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Einen Großteil der Reparaturen machten elektrische und elektronische Geräte aus. Insgesamt lag deren Anteil bei 82 Prozent.
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Weiter entfielen auf Kleidung 7 Prozent, Fahrrad 4 Prozent und Sonstige: 7 Prozent.
Erkennbar war, dass die ältere Generation sehr an alten Geräten hängt. Die zu zwei Drittel über 60 Jahre alten Besucher wurden in die Reparatur einbezogen und konnten den Technikern zuschauen. Sie kamen zu 64 Prozent aus Veitshöchheim, 18 Prozent aus Würzburg und 18 Prozent aus anderen Nachbarorten. Fast zwei Drittel der Gäste war über 60 Jahre alt.
"Es hat wieder Spass gemacht mit allen Helfern, die vielen kaputten Sachen zu reparieren," resümierten die Organisatoren Daniel Schiel und Jan Speth.
Ihnen fiel allerdings auf, dass vermehrt einige Gäste denken, man beim Repair Café seine defekten Gegenstände einfach abgeben und diese dann abends repariert wieder abholen kann. Das verfehle natürlich den Sinn und Zweck des Repair Cafés, wo die gemeinsamen Reparaturen im Vordergrund stehen.
Jan Speth: "Auch gibt es immer mal wieder Anrufe bei mir im Rathaus, ob der ein oder andere Helfer mal außerhalb vom Repair Café für bestimmte Reparaturen tätig werden könnte. Dies ist grundsätzlich nicht möglich, da alle Helfer ehrenamtlich tätig sind. Wir vermitteln deshalb auch keine Kontakte."
Fotos. Erika Weinhold-Duwe.