Karl Wolf löste Werner Röhm als Obmann der Veitshöchheimer Feldgeschworenen ab
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Generationswechsel bei den Siebener
Karl Wolf löst Werner Röhm als Obmann der Veitshöchheimer Feldgeschworenen ab.
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Link auf Mainpost-Online vom 18.4.2025
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Einen Führungswechsel gab es in der Obmannstätigkeit bei den Veitshöchheimer Feldgeschworenen. Der 76jährige Werner Röhm hatte beim letzten Treffen der Siebener am 25. Februar 2025 erklärt, das er sein Amt als Obmann nach 14jähriger Tätigkeit in jüngere Hände legen möchte. Die Siebener hatten daraufhin seinen Stellvertreter, den 74jährigen Karl Wolf zum neuen Obmann und Hilmar Laug zu seinem Stellvertreter gewählt
Nachdem der Gemeinderat in der Sitzung am 8. April den Führungswechsel ohne Einwände zur Kenntnis nahm, sprach heute Bürgermeister Jürgen Götz dem scheidenden Vorsitzenden Dank und Anerkennung aus, verbunden mit einem Präsentkorb. Röhm gehört wie schon seit 3. Mai 2006 auch weiterhin den Veitshöchheimer Siebenern an.
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Unvergessenes Ereignis war unter seiner Führung der traditionelle Feldgeschworenentag der Geschworenenvereinigung Würzburg - rechts des Mains, zu dem am 16. Mai 2015 über 200 Feldgeschworene nach Veitshöchheim kamen, um diesen TAg mit besonderer Festlichkeit im Beisein von Politikern, Gemeindebürgern und Vertretern der Kirchen und Behörden zu begehen, für die ausrichtende Gemeinde eine hohe Ehre.
Der 74jährige Karl Wolf ist in Veitshöchheim in der Oberen Maingasse aufgewachsen. Nach acht Jahren Volksschule und dreijähriger Dreherlehre bei Koenig & Bauer erwarb er über Abendschulen das Fachabitur und absolvierte das Studium zum Informatiker an der Fachhochschule München. Anschließend arbeitete er bei Siemens in München als Dozent an der Schule für Datenverarbeitung, Produktplaner und Einsatz im Produktmarketing und der Produktschulung für Mitarbeiter und Kunden. Mit Beginn der Rente kehrte Wolf nach 38 Jahren Abwesenheit nach Veitshöchheim zurück, wo er am 20.7.2016 als Feldgeschworener durch Bürgermeister Jürgen Götz als Nachfolger von Ludwig Emmerling vereidigt wurde.
Neben Wolf und Röhm gehören weiter Hilmar Laug, Peter Lampatzer, Franz-Josef Weißenberger, Michael Köhler und Hans Nieberler den Siebenern an,die die 902 Hektar große Gemarkung Veitshöchheim zu betreuen haben.
Zuletzt hatten die Veitshöchheimer Feldgeschworenen bei der Vermessung des neuen Baugebietes "Sandäcker" 270 Grenzsteine zu setzen. Traditionsgemäß graben sie dabei nur ihnen bekannte Zeichen aus Metall, Glas, Ton oder Ähnlichem auf eine bestimmte Art und Weise mit ein. Dieses sogenannte Siebenergeheimnis ist für die Eingeweihten ein sicheres Indiz dafür, ob ein Grenzstein eventuell versetzt wurde. Das Siebenergeheimnis darf nur mündlich an Nachfolger weitergegeben werden.
Traditionell von sich aus führen die Feldgeschworenen Grenzgänge im Frühjahr und im Spätherbst durch, bei der sie auf den Feld- und Waldwegen die Grenzzeichen überprüfen. Oft nehmen sie beim Gemarkungsgrenzgang entlang der aus der Echterzeit stammenden großen historischen Grenzsteine auch Schulklassen mit.
Daneben gibt es für die 170 Hektar große Gemarkungsfläche von Gadheim noch eine zweite Feldgeschworenen-Gemeinschaft im Ort mit vier Mitgliedern.
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Die Veitshöchheimer und Gadheimer Feldgeschworenen konnten sich im September 2024 über das neue, von der Gemeinde für 10.000 Euro beschaffte GPS-Gerät freuen, das wesentlich ihre Aufgaben beim Auffinden und Setzen von Grenzsteinen erleichtert.
,,Was, du bist bei den Siebenern? Du bist doch gar kein Bauer." Solche Fragen müssen sich laut Karl Wolf nicht nur er, sondern auch andere seiner Siebenerkollegen anhören. Nun gibt es in Veitshöchheim aber fast keine Bauern mehr und so werden so wie er immer mehr andere integre und interessierte Ortspersonen mit dem ältesten gemeindlichen Ehrenamt betraut.
Fotos Dieter Gürz