Bislang gibt es in Veitshöchheim vier dezentrale Flüchtlingsunterkünfte - Hauptausschuss stimmte Umnutzung von Wohnhäusern zu
Die Umnutzung zweier Einfamilienhäuser in eine dezentrale Unterkunft für ukrainische Flüchtlingsfamilien stand auf der Tagesordnung der beiden letzten Hauptausschuss-Sitzungen der Gemeinde Veitshöchheim. Beide Häuser wurden vom Landratsamt Würzburg zu diesem Zweck angemietet. Wurde im ersten Fall das bisher als Hobby- und Arbeitszimmer genutzte Untergeschoss des Anwesens Speckertsweg 12 einer Wohnraumerweiterung zugeführt, bedurfte im zweiten Fall im Anwesen Dürerstraße 13 die Nutzungsänderung mit deutlicher Veränderung der Belegungsdichte und Entstehen auch gemeinschaftlich genutzter Räume einer Baugenehmigung. Beiden Anträgen erteilte der Hauptausschuss einstimmig das gemeindliche Einvernehmen.
Wie Bürgermeister Jürgen Götz zum Haus in der Dürerstraße ausführte, hatte die Gemeinde über den Antrag nur rein baurechtlich zu entscheiden. Die Zahl der bereits hier vor einem Vierteljahr vom Landratsamt untergebrachten Geflüchteten sei allein Sache des Landratsamtes.
Stefan Oppmann (UWG) sprach von "leidigen" Verkehrsproblemen in der Dürerstraße, die durch die Neunutzung dieses Wohnhauses verschärft würden. Hier bestehe ein Busverkehr und es bestünden Probleme hier die Straße hochzukommen. Man sollte hier im Kontakt mit dem Landratsamt bleiben, wenn es hier von den Nachbarn Beschwerden geben sollte.
Ein Sitzungsbesucher aus der Dürerstraße wollte per Zwischenruf wissen, ob auch Stimmen aus der Nachbarschaft zugelassen werden, denn es gebe schon einige Bedenken. So führte er aus, dass das vom Landratsamt angemietete Gebäude schadstoffbelastet sei. Der Bürgermeister lehnte die Wortmeldung ab mit dem Hinweis, der Nachbar solle sich an das Landratsamt Würzburg wenden, die Gemeinde habe nur die baurechtliche Zulässigkeit des Antrages auf Umnutzung zu beurteilen.
Auf Nachfrage erklärte die Pressestelle des Landratsamtes nach Anhörung der Fachabteilung Asylbetreuung, dass im Anwesen Dürerstraße 13 in Veitshöchheim aktuell zehn ukrainische Kriegsflüchtlinge untergebracht sind. Vor der Belegung habe die Fachabteilung auch das Bauamt um Einschätzung gebeten. Die Kapazität sei von diesem von 15 auf elf Personen gesenkt worden. Eine Schadstoffbelastung des Hauses sei dem Landratsamt nicht bekannt.
Derzeitig gibt es laut Landratsamt in Veitshöchheim neben den beiden genannten Adressen Speckertsweg 12 und Dürerstraße 13 noch zwei weitere dezentrale Standorte in der Blumenstraße 5 und in der Friedenstraße 2. Probleme durch die Belegung dieser Häuser mit Flüchtlingen hat es nach den Worten des Bürgermeisters bislang noch keine gegeben.
Hingewiesen wurde vom Landratsamt, dass Infoveranstaltungen in den Gemeinden in der Vergangenheit nur vor der Eröffnung neuer Notunterkünfte (NUs) organisiert wurden. So eben auch vor Eröffnung der NU Veitshöchheim im Gebäude des Team Orange, Am Güßgraben 9. Hier lag die Kapazität bei knapp 50 Personen.
Bei der Eröffnung neuer dezentraler Unterkünfte (DUs) werde aufgrund der geringeren Unterbringungszahl keine Infoveranstaltung durchgeführt. Die jeweiligen Gemeindeverwaltungen würden aber vor Eröffnung neuer DUs per E-Mail informiert.
Foto Dieter Gürz