Veitshöchheimer Grüne schlagen alternative Standorte für geplante Skateanlage auf der Streuobstwiese vor
Link auf Mainpost-Online vom 11.9.2024 In der Ferienausschuss-Sitzung am 20. August 2024 wurde beschlossen, dass auf der Fläche der Streuobstwiese an der Bahnbrücke in der Nähe des REWE-Marktes ...
Link auf Bericht vom 11.9.2024
Wie hier am 11.9.2024 berichtet (vorstehender Link), lässt Bürgermeister Jürgen Götz den Standort für die auf 240.000 Euro veranschlagte Skater-/Basketball-/Rollhockey-Anlage auf der Obstwiese an der Bahnbrücke in der Nähe des REWE-Marktes artenschutzrechtlich überprüfen und nochmals im Gemeinderat beraten.
Die Fraktion Bündnis 90/Die Grünen beantragt nun mit Schreiben vom 12.11.2024 (nachstehend abgedruckt) aus naturschutzfachlichen Gründen von der Skatanlage (30 m x 12 m) und dem Basketball/Rollhockey-Feld (28 m x 15 m) auf der Streuobstwiese abzusehen und schlägt alternativ zwei Standorte vor.
Variante 1: Fläche am alten Mainsteg
Bisher ist diese Fläche im Rahmen der Neugestaltung der Mainlände nach dem Abriss des alten Steges für einen Wohnmobilstellplatz und für Parkplätze vorgesehen.
Hier könnten problemlos die beiden Sport-Felder auf bereits großteils befestigten Flächen errichtet werden.
Die Grünen bitten deshalb zu prüfen, ob die Wohnmobilstellplätze nicht an eine andere Stelle verschoben werden können.
Anbieten würde sich dafür die Flächen der Gärtnerei Reim neben dem in Bau befindlichen Busparkplatz (Foto unten).
Gärtnereibesitzer Friedrich Reim hatte im September 2023 beantragt, die ursprünglich in der 17. Flächennutzungsplan-Änderung enthaltene „Besondere Verkehrsfläche Parkplätze“ (wie hier dargestellt) auf gleicher Höhe wie der Busparkplatz aufzunehmen.
Der Gemeinderat hatte dann jedoch im Mai 2024 aus zeitlichen Gründen, um den Bau des Busparkplatzes nicht zu verzögern, einstimmig Reims Antrag mit der Begründung abgelehnt, weil der Fachbereich Naturschutz beim Landratsamt Würzburg zur Vermeidung und Gefährdung der nach den hier einschlägigen Regelungen geschützten Tier- und Pflanzenarten eine spezielle artenschutzrechtliche Prüfung (saP) für unumgänglich hält, wenn Teile des Gärtnereigeländes in den Geltungsbereich aufgenommen würden. Wie es hieß, sei jedoch eine Aufnahme in einer späteren Flächennutzungsplanänderung möglich.
Wie Friedrich Reim nun auf Nachfrage erklärte, trägt er sich nach wie vor mit dem Gedanken, im Bereich der von ihm beantragten Ausweisung "besondere Verkehrsfläche" eine private Wohnmobilstellplatzanlage zu errichten und zu betreiben.
Redaktionelle Anmerkung (Subsidiaritätsprinzip):
Der am alten Mainsteg von der Gemeinde geplante Wohnmobilstellplatz soll wie der Busparkplatz durch den Eigenbetrieb der Gemeinde (Versorgungsbetriebe) betrieben werden. Gemeinden dürfen nach Artikel 87 der Gemeindeordnung Unternehmen nur errichten, wenn der öffentliche Zweck das Unternehmen erfordert, d.h. wenn der Unternehmenszweck innerhalb ihres kommunalen Aufgabenbereiches liegt und dieser nicht ebenso gut und wirtschaftlich durch einen anderen (Privaten) erfüllt werden kann. Eine private Wohnmobilstellplatzanlage würde zudem der Gemeinde immense Investitionskosten und den ganzen Unterhaltsaufwand ersparen.
Vorteil der Verlagerung: Ausbau zum Veitshöchheimer Sport- und Freizeitpark für alle Generationen
Die Verlagerung der Skate-/Basketball/Rollhockey-Anlage an den alten Mainsteg würde die hier bereits vorhandenen Anlagen im Interesse aller Generationen herovorragend ergänzen, so dass man vom Veitshöchheimer Sport- und Freizeitpark sprechen könnte, ähnlich wie der Dürrbachpark in Güntersleben, wo 2007 ein Areal geschaffen wurde, welches Bürger und Gäste aller Generationen mit Minigolf, Beachvolleyball, Tischtennis, Badminton, Boccia, Wassertreten, Wasserspielplatz, Sandspielplatz, Kletterwand, Spiel-/Liegewiese, Bistro, Toiletten zum Verweilen einlädt, also Einrichtungen, die weitgehend auch schon an der Mainlände anzutreffen sind und noch weiter ergänzt werden könnten.
Kneippanlage mit Trimmgeräten daneben und WC-Anlage gegenüber
Barfußpfad
Kinderspielplatz
Schach und Boule
Minigolf + Bolzplatz:
Vorschlag Grünen-Variante 2: Fläche hinter dem Abenteuerspielplätz in Richtung Kläranlage
Bolzplatzgelände
Hinter dem Abenteuerspielplatz befindet sich ein wenig genutzter Bolzplatz, der sich, zusammen mit der daran anschließenden Fläche, für eine Skateanlage oder Anderes (siehe Teilantrag 2) eignen könnte.
Abenteuerspielplatzgelände
Die Tore des Bolzplatzes könnten außerhalb des Abenteuerspielplatzes auf dessen Fläche stehen, so dass weiterhin fast über das ganze Jahr ein Bolzplatz verfügbar wäre. Evtl. würde sich dadurch ein Synergieeffekt ergeben, so dass der Bolzplatz stärker genutzt würde.
Teilantrag 2: Überprüfung der Planung „Skateanlage“
Skateanlagen sind nach Meinung der Grünen seit vielen Jahren bei Jugendlichen sehr beliebt, doch in den letzten Jahren hätten setzten sich alternativ dazu verstärkt Pump-Track-Anlagen durchgesetzt (Näheres siehe nachstehendes Schreiben der Grünen).
Fotos Dieter Gürz
Schreiben der Grünen von 12.11.2024
an die Gemeinde Veitshöchheim und die Fraktionen im Gemeinderat
Die Fraktion Bündnis 90/Die Grünen beantragt die Überprüfung der Planung einer Skateanlage auf der Streuobstwiese
Begründung:
Die alte Skateanlage steht nun schon seit einigen Jahren nicht mehr für die Jugend zur Verfügung. Bündnis 90/Die Grünen begrüßen deshalb sehr, dass wieder eine Anlage für die Jugendlichen des Ortes geschaffen werden soll.
Die Aufregung rund um den Beschluss, eine Skateanlage auf die Streuobstwiese an der Pont-l'Évêque-Allee zu bauen, zeigt, dass diese nicht so einfach zu verwirklichen sein wird, widerspricht sie doch sehr stark naturschutzrechtlichen und naturschutzfachlichen Kriterien.
Streuobstwiesen sind ein wertvoller Landschaftsbestandteil, die hohen Schutz genießen, siehe dazu den Streuobstpakt Bayern von 2021, in der Präambel heißt es: „Der derzeitige Streuobstbestand in Bayern soll erhalten werden sowie darüber hinaus zusätzlich eine Million Streuobstbäume neu gepflanzt werden.“
Die Änderung des §30 Abs. 2 Satz 1 Nr. 7 Bundesnaturschutzgesetzes in der Fassung vom Juli dieses Jahres weist Streuobstwiesen einen hohen Wert, häufig als Biotop, zu.
Die Fraktion Bündnis 90/Die Grünen sieht deshalb die Notwendigkeit, eine Lösung zu finden, die Bedürfnisse von Jugendlichen und Natur in Einklang bringt. Dies ist bei der bisherigen Lösung nicht der Fall.
Teilantrag 1: Überprüfung des vorgesehenen Ortes
Der im Ferienausschuss beschlossene Ort für die Skateanlage, die Streuobstwiese an der Pont-l'Évêque-Allee, ist für die Fraktion Bündnis 90/Die Grünen kein geeigneter Ort für eine Skateanlage, es sollten deshalb dringend Alternativstandorte geprüft werden. Dazu machen wir hier zwei Vorschläge
Variante 1: Fläche am alten Mainsteg
Bisher ist diese Fläche im Rahmen der Neugestaltung der Mainlände nach dem Abriss des alten Steges für einen Wohnmobilstellplatz und für Parkplätze vorgesehen. Hier wäre zu prüfen, ob die Wohnmobilstellplätze nicht an eine andere Stelle verschoben werden können. Anbieten würde sich dafür die Fläche neben dem neuen Busparkplatz, die bereits als privater Parkplatz in die Flächennutzungsplanänderung einbezogen, aber vorerst zurückgestellt wurde. Da die Fläche in Privatbesitz ist, wäre mit dem Eigentümer zu klären, ob ein Verkauf der Fläche für einen Wohnmobilstellplatz denkbar wäre, oder ob der Eigentümer daran interessiert wäre, selbst einen Wohnmobilstellplatz zu betreiben.
Variante 2: Fläche hinter dem Abenteuerspielplatz in Richtung Kläranlage
Hinter dem Abenteuerspielplatz befindet sich ein wenig genutzter Bolzplatz, der sich, zusammen mit der daran anschließenden Fläche, für eine Skateanlage oder Anderes (siehe Teilantrag 2) eignen könnte. Die Tore des Bolzplatzes könnten außerhalb des Abenteuerspielplatzes auf dessen Fläche stehen, so dass weiterhin fast über das ganze Jahr ein Bolzplatz verfügbar wäre. Evtl. würde sich dadurch ein Synergieeffekt ergeben, so dass der Bolzplatz stärker genutzt würde.
Darüber hinaus bitten wir um die Prüfung weitere mögliche Standorte.
Teilantrag 2: Überprüfung der Planung „Skateanlage“
Skateanlagen sind seit vielen Jahren bei Jugendlichen sehr beliebt, doch in den letzten Jahren setzten sich alternativ dazu verstärkt Pump-Track-Anlagen durch.
Links für Beispiele von PumpTrack-Anlagen:
- https://www.mtb-news.de/news/revolution-aus-der-schultuete-der-pumptrack-schulhof-von-belval-luxemburg/
- https://de.wikipedia.org/wiki/Liste_von_Pumptracks#/media/Datei:Pumptrack_Gerlingen_DSC_7270.jpg
- Elsterwerda, 8.400 Einwohner, 700 m2 Pumptrack und 190 m2 Kids/Laufrad - Pumptrack: https://youtu.be/fIUjCRlRZEY?feature=shared
- Parkstein, 2400 Einwohner, 480 m2 Pumptrack und über 165 m2 Kids/Laufrad Pumptrack https://youtu.be/3w7B2viLJMk?feature=shared
Pump-Tracks haben aus Sicht unserer Fraktion folgende Vorteile:
- sie sind eine moderne Anlage für Kinder und Jugendliche, die vielseitig genutzt werden kann. Sie ist u.a. geeignet für Skateboard, Inliner, BMX-Fahrräder, Laufräder und sogar Rollstühle.
- die Flächenversiegelung kann minimiert werden, da dazwischen viel Grün stehen bleiben kann
- sie sind flexibel und können evtl. so gestaltet werden, dass die (Teilantrag 1, Variante 2,) vorhandenen Bäume ganz oder weitgehend erhalten werden können.
- Durch die vorhandenen hohen Bäume liegt die Anlage im Schatten, so dass sie auch an heißen Tagen genutzt werden kann.
- Zu prüfen wäre, ob ein Pump-Track mit Blick auf Hochwasser genehmigt werden kann, da diese Anlage wahrscheinlich nicht abmontiert werden kann/muss.
Mit freundlichen Grüßen
für die Fraktion Bündnis 90/Die Grüne Christina Feiler, Fraktionsvorsitzende
Neubau Skateanlage mit Basketball/Rollhockeyfeld - Tiefbauarbeiten
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