Overblog
Edit post Folge diesem Blog Administration + Create my blog

Aktualisiert: Ferienausschuss der Gemeinde Veitshöchheim segnet Planung für neue Skateanlage mit Basketball/Rollhockeyfeld an der ICE-Bahnbrücke in der Nähe des REWE-Marktes ab - Kosten 250.000 Euro

Veröffentlicht am von Dieter Gürz

Im Februar 2018 ging in einer spektakulären Aktion die Rodung von zehn bis zu 14 Meter hohen Platanen mit einem Stammumfang bis zu 120 Zentimeter über die Bühne, die auf dem Dreschplatz und den angrenzenden Freizeitanlagen dem neuen Mainsteg und seiner 100 Meter langen Rampe im Wege standen. Der Bereich war dann während der Bauzeit als Baufeld und für die Baustelleneinrichtung gesperrt.

Seit nunmehr fast sieben Jahren sind infolgedessen dort auch Rollschuhplatz, Basketballfeld und die 1997 erstellte und 2007 erweiterte Skater-Anlage nicht mehr nutzbar, konnten auch keine Inlinerkurse mehr auf dem Rollschuhplatz in den Sommerferien stattfinden.

In der Gemeinderatssitzung am 7. November 2023 hatte Bürgermeister Jürgen Götz angekündigt, dass als Ersatz für die in Folge des Höchheimer Stegbaus entfallende bisherige sportliche Nutzung im nächsten Jahr 2024 in unmittelbarer Nähe im Mainuferbereich an der Bahnbrücke zwischen Gärtnerei und Einkaufszentrum eine Skateanlage in Absprache mit der Gemeindejugendarbeit und dem JUZ realisiert werden soll.
 

Der Ferienausschuss des Gemeinderates stimmte nun in der Sitzung am Dienstag, 20. August 2024 der vorstehenden Entwurfsplanung des Tiefbaureferates der Gemeinde mit sieben Jastimmen, bei einer Gegenstimme  zu.

Entwurfsplanung

Der Plan sieht einen Skateplatz (30 m x 12 m) und ein kombiniertes Basketball-/Rollhockeyfeld (15 m x  28 m) vor.

Die Kostenschätzung für die Tiefbauarbeiten beläuft sich auf  200.000 Euro. Im Haushalt 2024 ist dieser Betrag so vorgesehen.

Die für die Sportgeräte notwendigen Haushaltsmittel in Höhe von rund 50.000 Euro (Skateanlage ca. 40.000 Euro plus Basketballkorb, Tore und Netze) müssen zusätzlich im Haushaltsplan 2025 bereitgestellt werden.

Die Anlage entsteht in gut 500 Meter Entfernung von der Altanlage an den Mainfrankensälen auf der Streuobstwiese rechts vom hinteren Brückenpfeiler.

Hier beginnt nach dem Mast der Laterne der Ausbau, mit einer Slackline im Bereich der vorderen Baumgruppe - danach schließt sich in 12 Meter Breite auf einer Länge von 30 Metern bis kurz vor der Sitzbank (unten) der Skate-Platz an.

Auf der anderen Seite ist auf der Fläche links vor der Sitzbank mit einer Breite von 15 Metern ein Rollhockey/Basketball-Feld vorgesehen, das sich 28 Meter lang nach links bis zum Feldweg am Mainufer erstreckt.

Im Bereich des Feldweges entlang dem Mainufer ist laut Ausbauplan auf einer Länge von rund 60 Metern ein zweigeteilter Fahr- und Fußweg mit einer Breite von insgesamt 5,0 Meter vorgesehen. Der laut Bürgermeister in geschotterter Bauweise zu erstellende Fahr-Weg sei zur Montage und Demontage der Skateranlage in Hochwasserzeiten des Maines vonnöten. Eine Verwendung der alten abgebauten Skateranlagen-Teile sei überprüft worden, deren Sanierung aber nicht sinnvoll.

Die erforderlichen Tiefbauarbeiten wurden laut Bürgermeister bereits gemeinsam mit der Baumaßnahme "Neubau Busparkplätze" ausgeschrieben. Sie sollen im Anschluss an den Bau des Busparkplatzes ausgeführt werden.

Baurechtliche Beurteilung

Während die Bauaufsichtsbehörde für den Busparkplatz schräg gegenüber und für die viel kleinere Freizeitanlage des Vereins Marina am REWE-Markt noch zeit- und kostenintensive Bauleitplanverfahren vorschrieb, kann laut Bürgermeister die neue Skateanlage mit Basketball/Rollhockeyfeld nach den Vorschriften der Bayerischen Bauordnung verfahrensfrei erstellt werden,  da es sich hier eine Anlage zur Freizeitgestaltung im Innenbereich gegeben sei. Die wasserrechtliche Genehmigung für die Lage im Überschwemmungsbereich des Mains wurde  bereits am 22. April 2024 durch das Landratsamt erteilt.

 Belange des Naturschutzes

Auf der gemeindlichen Grünfläche ist ein Bestand von etwa 20 Bäumen vorhanden, darunter zehn Obstbäume.

Am Verfahren beteiligt, so Götz, wurde deshalb auch die Untere Naturschutzbehörde beim Landratsamt. Die Planung wurde nach seinen Worten so erstellt, dass möglichst wenig Obstbäume für die Versiegelung der beiden insgesamt 780 Quadratmeter großen Platzbereiche gefällt werden müssen.
In Absprache mit der für Veitshöchheim  zuständigen Fachkraft für Naturschutz Jürgen Schneemann seien rechtlich keinerlei Ausgleichsmaßnahmen und auch keine spezielle artenschutzrechtliche Prüfung (saP) zur Vermeidung und Gefährdung von geschützten Tier- und Pflanzenarten vonnöten.

Eine solche hatte die Naturschutzbehörde noch im Verfahren  der 17. Flächennutzungsplanänderung für den Busparkplatz gefordert, als es um den Antrag der Gärtnerei Reim ging, den unteren an die Mainuferstraße angrenzenden gärtnerisch genutzten Teilbereich  als private Parkfläche in den Geltungsbereich der Bauleitplanung aufzunehmen, was letztendlich der Gemeinderat wegen der dann zeitlichen Verzögerung des Verfahrens abgelehnt hatte.

Diskussion im Ferienausschuss

Beate Hofstetter, die als Vertreterin der Grünenfraktionssprecherin Christina Feiler an der Sitzung des Ferienausschusses teilnahm, brachte Bedenken wegen der Baumrodungen und der Versiegelung der Streuobstwiese vor. Der Bürgermeister entgegnete, dass sich kein geeigneter anderer Standort für die Sportstätte im Ort finden lasse. Die Gemeinde habe im Übrigen bewusst davon abgesehen, die Streuobstwiese zwischen Tiergartenstraße und dem bisherigen Busparkplatz einer Parkplatznutzung zuzuführen, bis auf den Randbereich zur  Straße hin.

CSU-Sprecher Marc Zenner hielt die Freizeitanlage in der Nähe des REWE-Marktes für gut platziert und begrüßte die Synergieeffekte in Verbindung mit dem Ausbau des Omnibusparkplatzes schräg gegenüber. Zenner: "Wir müssen dabei die Relation und Verhältnismäßigkeit sehen. Wir wollen sicherlich bei den neuen Anlagen auch eine Beschattung haben, wo Sitzgelegenheiten geschaffen werden." Per Saldo habe für ihn bei der Abwägung die Schaffung eines Treffpunktes des sozialen Miteinanders und zur sportlichen Betätigung den Vorrang gegenüber dem Erhalt weniger Obstbäume.

Nach den Feststellungen des UWG-Ratsmitglieds Stefan Oppmann, zugleich Gemeindegärtner, würden nur drei der Obstbäume Früchte tragen und es sei auch keine uralte Streuobstwiese, sondern jüngere Obstbäume anzutreffen. Er sprach sich wegen des Problems mit Insekten dafür aus, im Bereich der Sportstätten keine Obstbäume stehen zu lassen oder neu vorzusehen.

Laut Bürgermeister würden an anderer Stelle als Ersatz ausreichend hochwertigere Bäume gepflanzt.

Der Bürgermeister verwies insbesondere darauf, wie aus der vom Gemeinderat am 7. November 2023 abgesegneten Entwurfsplanung für die Neugestaltung der "Urbanen Fläche" am Höchheimer Steg zu entnehmen ist, dass dort  eine Vielzahl von neuen Bäumen auf den bislang befestigten Flächen gepflanzt werden. Aus Kostengründen wurde hier auf die Calisthenics-Anlage verzichtet und anstelle dessen eine Pflanzinsel eingeplant.

Hofstetters Antrag zur Geschäftsordnung, über die Entwurfsplanung den gesamten Gemeinderat entscheiden zu lassen, wurde mit 6:2 Stimmen abgelehnt und anschließend die Entwurfsplanung des Tiefbaureferates mit 7:1 Stimmen gebilligt.

Staatliche Förderung?

Inwieweit es möglich ist, für die Sportstätte wie bei der Neugestaltung der "Urbanen Lände" am Höchheimer Steg in den Genuss von Städtebauförderungsmitteln zu kommen, will der Bürgermeister nochmals prüfen lassen. Im Investitionspakt Sportstätten hatten Bund und Länder von 2020 bis 2022 Städte und Gemeinden in Ergänzung der Städtebauförderung mit Ausreichung bis ins Jahr 2026 auch solche Anlagen gefördert (siehe nachstehender Link).

 Altanlage an den Mainfrankensälen vor dem Stegbau:

Aktueller Zustand:

Geplante Neugestaltung

Historisches zu Inlineskating und Skateboarding in Veitshöchheim

Jubiläumsjahr 1997

Immer mehr Kinder und Jugendliche wollen sich nicht nur  in der Turnhalle oder auf dem Sportplatz austoben. Inlineskating und Skateboarding sind als Fun-Sport immer mehr im Vormarsch. Diesem Trend trug im April 1997 im Jahr ihrer 900-Jahr-Feier auch die Gemeinde Veitshöchheim Rechnung, in dem sie auf der Grünfläche nördlich des Rollschuhplatzes an den Mainfrankensälen die erste frei zugängliche Mini-Pipe im Landkreis errichtete. Groß war denn auch der Andrang, als Bürgermeister Rainer Kinzkofer die über 25.000 Mark teure Anlage offiziell den „Kids“ übergab.

Mit einer Höhe von 1,50 Meter und einer Breite von 3,75 Meter, also  drei Fahrflächen ist die Anlage für die Bedürfnisse der meisten Jugendlichen nahezu optimal.

Wie Bürgermeister Kinzkofer ausführte, ist der Wunsch von Jugendlichen nach einer Mini-Pipe nicht neu.  Seit 1989 trug man an ihn ständig den Wunsch heran, eine solche Anlage zu errichten. Als sich nichts tat, stellten die Jugendlichen punktuell im Ortsbereich mit geringen Mitteln innerhalb öffentlicher Straßenflächen sogenannte Mini-Rampen auf. Schließlich stimmte dann der Hauptausschuss im September 1996 dem Kauf einer Mini-Pipe zu. Dazu musste jedoch wegen der Lage am Main ein wasserrechtliches Verfahren durchgeführt und die  Zustimmung  der Wasser- und Schifffahrtsverwaltung als  Grundstückeigentümer eingeholt werden. Nach einer Auflage dieses Amtes muss die Anlage von  Oktober bis März wegen der Hochwassergefährdung abgebaut werden. Dies bringt jedoch nach Meinung der Gemeinde auch Vorteile, da die Anlage in der winterlichen Jahreszeit durch Regenfeuchtigkeit und Frost eher leidet.

Versicherungstechnisch ergeben sich laut Bürgermeister keine Probleme, da Versicherungsschutz im Rahmen der kommunalen Haftpflicht besteht. Zwei Schilder fordern die Benutzer auf, bestimmte Regeln zu beachten. So ist Befahren mit Fahrrädern nicht gestattet und die Benutzung der Anlage nur mit geeigneter Schutzausrüstung wie Kopf-, Knie- und Ellenbogenschutz erlaubt. Auch ist Rücksicht auf andere Benutzer zu nehmen. Für den Bürgermeister hat die Anlage deshalb durchaus auch einen erzieherischen Zweck. Kinder und Jugendliche nehmen hier  bewusst ein Restrisiko in Kauf. Das Befahren ist ohne Zweifel mit einem erhöhten sportlichen Risiko für die Benutzer verbunden. Sportliches Können, die Verwendung sachgerechter Schutzausrüstung und technisch einwandfreie Skateeinrichtungen vermindern entscheidend die Unfallgefahr. Die Nutzer  müssen daher zwangsläufig verantwortungsbewusstes Handeln sowie den Umgang miteinander erlernen.

Entscheidend für die Minimierung einer Unfallgefahr ist laut Gemeinde auch der ordnungsgemäße Zustand der Anlage selbst. Zweimal wöchentlich wird deshalb der Bauhof die Anlage kontrollieren und insbesondere auf einen einwandfreien ebenen Fahrbahnbelag achten. Gleichwohl erwartet Kinzkofer auch von den Jugendlichen einen pfleglichen Umgang und die Beachtung der Benutzerhinweise. Eventuelle Beschädigungen und sonstige Vorkommnisse sollen sofort der Gemeinde gemeldet werden.

Auch eine Curb, eine simulierte Bordsteinkante wurde installiert. Der  Bürgermeister erhofft sich davon, dass nun das große Schäden verursachende  Entlangrutschen an Treppenstufen, vor allem vor der Vituskirche, der Vergangenheit angehört

Es liegt nun an den Jugendlichen selbst,  so der Bürgermeister, wie lange diese Skateeinrichtung in diesem frei zugänglichen und unbeaufsichtigten Bereich zur Verfügung gestellt werden kann. Bei unsachgemäßem Behandeln und mutwilligen Beschädigungen werde kein Ersatz zur Verfügung gestellt, vielmehr die Anlage aus sicherheitstechnischen Gründen wieder abgebaut.

Im Jubiläumsjahr 1997 kamen dann bei der 120-Jahr-Feier der Turngemeinde Veitshöchheim beim großen Spielfest neben dem Festzelt an den Mainfrankensälen besonders alle Skateboard-,  Snakeboard-, Inlineskate- und BMX-Fans auf ihre Kosten. Die TGV hatte nämlich die Firma VEMARE verpflichtet, die nicht nur atemberaubende Skater-Stunt-Shows vorführt, sondern  für die Kids in Skaterworkshops eine Menge Tipps und Tricks auf Lager hatte.

 Erweiterung 2007

Da laut Bürgermeister Rainer Kinzkofer die frei zugängliche und unbeaufsichtigte Anlage sich nach zehn Jahren Betrieb erfreulicher Weise noch in einem hervorragenden Zustand befand und bis dahin keine mutwilligen Schäden angerichtet wurden, durften sich die Nutzer Ende Juni 2007 über eine Erweiterung freuen.

Aufgrund eines Antrages der SPD-Fraktion bei der letzten Haushaltsvorberatung hatte sich der Gemeinderat einstimmig für eine Erweiterung ausgesprochen und die Bauverwaltung beauftragt, die zu beschaffenden Gerätschaften mit den Jugendlichen abzustimmen. Bauamtsleiter Gerhard Reichert besichtigte dazu im Februar mit Hauptschülern ähnliche Anlagen in anderen Orten und holte für die von Jugendlichen favorisierten  Gerätschaften Angebote ein. Bürgermeister Rainer Kinzkofer begab sich dann mit seinem Referenten vor Ort, um die Ausbauplanung mit den Skateboardern im Detail abzuklären (Foto oben).

Nach Zustimmung im Hauptausschuss im Mai 2007 wurden  eine Quarter-Pipe (Viertelröhre als Anlaufbahn und Trickelement), eine Speed-Bank (gerade Beschleunigungsfläche) , eine Ollie-Box (zweistufige ebene Fahrfläche) und eine Pyramid-Curb (Element mit vier seitlichen schrägen Abfahrten) zum Preis von rund 12.000 Euro beschafft. Alle Geräte verfügten über einen hochwertigen Kunststoffbelag auf Stahlkonstruktion. Vor Installation war es notwendig,  die vorhanden Asphaltflächen um 220 Quadratmeter mit Kosten von etwa 10.000 Euro zu verdoppeln. Vorstehendes Foto: Übergabe des erweiterten Skaterparks durch Bürgermeister Rainer Kinzkofer und Petra Radtke, Jugendreferentin des Gemeinderates

 Inlinerkurse auf dem Rollschuhplatz in den Sommerferien

In den Sommerferien erfreuten sich bis zur Sperrung durch die Baustelle "Mainsteg" die Inlinerkurse auf dem Rollschuhplatz in Veitshöchheim einer großen Resonanz. So nahmen 2011 im Rahmen des Ferienprogramms  45 Sechs- bis Zwölfjährige das Angebot der Kreisjugendpflege wahr, ausgerüstet mit Rollerblades, fest sitzendem Helm sowie Knie-, Ellbogen- und Handgelenk-Protektoren an drei Vormittagen die  Kunst des Inlineskatings zu erlernen. 

 2019 erfreute sich auch die Inline Skating- und Funsportagentur City-Skate auf dem Rollschuhplatz in Veitshöchheim einer großen Resonanz.

Im Rahmen des Ferienprogramms nahmen 23 Fünf- bis Elfjährige das Angebot der Kreisjugendpflege wahr.

Fotos und Texte Dieter Gürz

Kommentiere diesen Post
G
Sehr geehrter Herr Gürz,<br /> <br /> Rodung der Streuobstwiese im Veitshöchheimer Streuobstgürtel am Main für Skateranlage:<br /> <br /> in dieser Angelegenheit habe ich aufgrund Ihres Berichtes schriftlich bei Herrn Schneemann von der uNB Würzburg nachgefragt.<br /> Dieser teilte mir schriftlich, per Mail mit: " Es handelt sich um einen wertvollen Streuobstbestand. Ich habe der Gemeinde geraten, alternative Standorte für die Anlage zu untersuchen und mitgeteilt, dass die naturschutzrechtliche Eingriffsregelung (Vermeidungs- und Kompensationsgebot) sowie das Artenschutzrecht beachtet werden muss, wenn an dem Vorhaben festgehalten wird."<br /> <br /> Offensichtlich wird Herr Schneemann in Ihrem Beitrag unrichtig zitiert.<br /> <br /> Mit dem Bayrischen Streuobstpakt macht die Bayrische Staatsregierung genau auf solche Vorhaben aufmerksam: " Bayerische Streuobstbestände sind in akuter Gefahr. Die Bedeutung für Biodiversität und die bayerische Kulturlandschaft kann gar nicht hoch genug eingeschätzt werden. Umso dramatischer ist der Rückgang der Bestände: Geschätzt verschwinden etwa 100.000 Streuobstbäume in Bayern – jedes Jahr! Insgesamt sind seit 1965 bereits 70 Prozent der Streuobstflächen verloren gegangen." <br /> Die Gemeinden sind nach dem BayNatSchG besonders verpflichtet, ihre Grundstücke im Sinn der Ziele und Grundsätze des Naturschutzes und der Landschaftspflege zu bewirtschaften. Die jeweilige Zweckbestimmung eines Grundstücks bleibt unberührt. Ökologisch besonders wertvolle Grundstücke im Eigentum von Staat, Gemeinden, Landkreisen, Bezirken und sonstigen juristischen Personen des öffentlichen Rechts dienen vorrangig den Zielen des Naturschutzes und der Landschaftspflege.<br /> <br /> Die Gemeinde Veitshöchheim sollte sich dieser Verantwortung langsam bewusst werden. In den vergangen Jahren wurde im Bereich Altort und Mainlände bereits mehr als genug versiegelt. Die Aufstellung von Bäumen in Hochbeeten kann kein Ersatz für natürliche Lebensräume sein. <br /> Auch wir Veitshöchheimer brauchen dringend diese letzten natürlichen Lebensräume, sie sorgen u. a. für Abkühlung im Sommer. Während Städte wie Würzburg wieder Bäume, mit bis zu 100.000 € Kosten je Baum, in die Innenstadt pflanzen, will Veitshöchheim weiter zur Motorsäge greifen.<br /> <br /> Nicht mehr verständlich ist, dass der Gemeinderat nach siebenjähriger Standortsuche so eine Entscheidung auf die Schnelle im wenig besetzten Ferienausschuss trifft. Wenigstens wurde der Beschluss diesmal in einer "öffentlichen Sitzung" getroffen.
Antworten