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Veitshöchheimer Sing- und Musikschule machte mit beim bayernweiten Abend der "Langen Nacht der Demokratie" - Bürgermeister Götz: "Zeigen wir Zivilcourage"

Veröffentlicht am von Dieter Gürz

Demokratie gemeinsam voranbringen!

Bayernweit feierten Kommunen am 2. Oktober 2024 unter der Schirmherrschaft der Landtagspräsidentin Ilse Aigner die „Lange Nacht der Demokratie“ mit vielen verschiedenen Angeboten. Die erste „Lange Nacht der Demokratie“ fand am 2. Oktober 2012 in Augsburg statt. Das Konzept wurde vom Netzwerk ‘Politische Bildung Bayern’ an der Universität Augsburg entwickelt. Seitdem hat sich die Veranstaltung über ganz Bayern hinweg verbreitet und findet seit 2018 alle zwei Jahre statt..

Auch der Verband Bayerischer Sing- und Musikschulen (VBSM) positionierte sich im Bewusstsein, wie viele Werte in der herausragenden Musikschularbeit in Bayern verankert sind, klar für die Demokratie. Alle Mitgliedsschulen waren dazu aufgerufen, sich musikalisch an dieser Veranstaltung zu beteiligen und damit ein klares Zeichen zu setzen. Vor dem Hintergrund der derzeitigen gesellschaftlichen Entwicklungen ist es von großer Relevanz, so der Verband, laut und deutlich für die Demokratie einzustehen und die Bedeutung der Musikschularbeit hierfür hervorzuheben.

Als Mitglied  im VBSM setzte so auch die Sing- und Musikschule Veitshöchheim (SMSV)  unter der Leitung von Christina Stibi zusammen mit Bürgermeister Jürgen Götz ein Zeichen für Demokratie – mit Musik und zwar dort wo Demokratie gelebt wird – im RATHAUS-Saal.

Zum Auftakt brillierte mit vier Gesangsbeiträgen der im April dieses Jahres neu gegründete Frauenchor „Veitshöchheimer Vocalistas“. Die 13 Damen im Alter von 30 bis 40 Jahren sangen unter der Leitung von Christina Stibi voller Begeisterung "Rhythm of Life", "Abendlied", "Heaven is a wonderful place" und zum Schluss das selbst gedichtete Lied "Bürgermeister, frei gewählt. Nutz Deine Stimme, jede Stimme zählt".

Es war nach der gelungenen Gesangspremiere bei "Veitshöchheim macht Musik" im Juli der zweite öffentliche Auftritt des Chors.

 „Konfliktbearbeitung ist der Klebstoff der Demokratie“

Bürgermeister Jürgen Götz beleuchtete dann, was wir mit Demokratie verbinden, wie Zusammenhalt in der Gesellschaft funktioniert, es viele politische und soziale Themen und Konflikte gibt, die wir als Gesellschaft angehen und für die wir zukunftsfähige Lösungen finden müssen.

"Die Würde des Menschen ist unantastbar!" Dieser Satz als Lehre aus Nazidiktatur und Holocaust ist nach seinen Worten das Fundament, auf dem unsere freiheitliche Demokratie steht. Es gibt aber immer mehr Kräfte, so Götz, die an diesem Fundament der BRD rütteln. Kräfte, die Unterschiede machen zwischen behinderten und nichtbehinderten Kindern, zwischen Menschen mit und ohne Migrationshintergrund und Kräfte, die Menschen aus unserem Land deportieren wollen und unser Land zurückführen wollen in das dunkelste Kapitel der deutschen Geschichte, Kräfte, die heute leider in den meisten Parlamenten sitzen, auch in unserem Landtag. Götz: "Auch wenn die Feinde der Demokratie demokratisch gewählt sind, es sind noch lange keine Demokraten."

Der Bürgermeister zitierte dann Bundespräsident Frank Walter Steinmeier, der deutlich formuliert habe: ".Wir dürfen nicht zulassen, dass eine Minderheit von lautstarken Extremisten die Themen und das politische Klima im Land dominieren; dass bewusst Lügen verbreitet, zu Hass aufgestachelt, regelrecht Gehirnwäsche betrieben wird. Wie verhindern wir es, dass junge Menschen gerade zu einer Flut von menschenverachtenden Videos auf Plattformen wie TikTok ausgesetzt sind? Wir brauchen einen Demokratieschutz im Digitalen, ebenso wie neue Angebote gemeinsamer Erfahrungen und Begegnungen in der analogen Welt."

Der Bürgermeister appellierte Tag für Tag dagegenzuhalten, Flagge zu zeigen und für unsere Werte einzustehen, wenn in unserem Umfeld jemand eine diskriminierende, eine ausgrenzende Äußerung macht, rechtspopulistische Positionen relativiert. Überall da, wo wissenschaftliche Erkenntnisse geleugnet und Verschwörungstheorien und Hetze verbreitet werden, müsse Widerspruch laut werden. Götz: "Deshalb zeigen wir Zivilcourage. Jeden Tag, an jeder Stelle. Verteidigen wir unsere Demokratie auch im Alltag!"

Ihr an der Gitarre vom Musiklehrer Oliver Thedieck erworbenes Können demonstrierten dann eindrucksvoll Fabian und Maxi.

 

In einem Sketch versuchten Christina Stibi und ihr Kollege Daniel Delgado vor Augen zu führen, wie demokratisch ihre Arbeit an der SMSV ist. Besonders stellten sie heraus, dass sie die freie Wahl haben, welche Stücke sie bei Konzerten aufführen.

Das Saxophonquartett der SMSV mit Matteo, Daniel und Cara erfreute unter der Leitung von Ann-Kathrin Gramme (rechts) mit den herzerfrischenden Stücken "Capricho Catalan" von Isaak Albeniz und "Black and white rag" von George W. Botsford.
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