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Riesenresonanz beim dritten Veitshöchheimer Sommerkonzert mit Irish Folk Music von Susan Coleman & Friends

Veröffentlicht am von Dieter Gürz

Riesig war am Sonntagabend mit über 120 Besuchern das Interesse an der traditionellen irischen Musik von "Susan Coleman & Friends" beim dritten Veitshöchheimer Sommerkonzert im idyllischen Synagogenhof. Die Gäste erlebten an einem herrlich-warmen Sommerabend  ein abwechslungsreiches Konzert mit irischen Liedern und Instrumentalstücken, gespielt auf Uilleann Pipes, Whistles, Bouzouki und Fiddle.

Die aus dem County Donegal in Irland stammende Sängerin Susan Coleman tritt seit vielen Jahren mit befreundeten Musikern in Deutschland auf.

An diesem Abend begleiteten die Irish Folk-Sängerin als ihre "Freunde" instrumental (v.l.n.r.) Tobias Kurig (Bouzouki), Sabine Pichler (Fiddle) und Bernd Klippert (Uilleann Pipes - irischer Dudelsack und Whistles).

Der ausdrucksstarke Gesang von Susan Coleman bildete das musikalische Herzstück des Konzerts. Mit ihrer unverwechselbaren Stimme entführte sie das Publikum auf musikalischem Weg in ihre irische Heimat. Ihr ausdrucksstarker keltischer Gesang, dazu der irische Humor mit Anekdoten von der Grünen Insel, ließen den Abend zu einem besonderen Erlebnis werden.

Susan Coleman hat über die Jahre nicht nur großes Ansehen in Irland und über die Grenzen hinaus gewonnen, sondern auch zahlreiche Titel in den renommierten „All Ireland Fleadh“ Competitions als Solomusikerin und in verschiedenen Formationen. Als Dozentin und Bühnenkünstlerin ist sie bereits durch Irland, Schottland, Frankreich, Ungarn, Deutschland, die Schweiz, Österreich, Italien, und andere Teile Europas getourt, wo sie auf Festivals, Konzerten und Workshops spielt, singt und unterrichtet. Sie ist auch eine meisterhafte Concertinaspielerin.

Ihre gesungenen Stücke reichten von melancholischen und gefühlvollen Balladen bis hin zu humorvollen und stimmungsgeladenen Liedern. Sie erzählte dem Publikum, dass sie seit gut eineinhalb Jahren in Deutschland am Tegernsee lebt und dass sie dort von der Oma ihres Freundes Deutsch mit oberbayerischem Dialekt lerne.  Die Irin stammt aus einer Familie, in der jeder Musik macht und singt. Viele ihrer Lieder habe sie von ihrer Großmutter gelernt. Sie verstand es mit ihrer authentischen Art, das Publikum zu fesseln und sogar Refrains in Gälisch mitzusingen.

Auf der anderen Seite begeisterten die Instrumentalisten das Publikum mit  den typischen irischen Jigs, Reels, Hornpipes und Polkas, deren dynamischer Sound mitreißt und in die Beine geht. Gemeinsam ließen sie  schwungvolle Tanzmusik erklingen, ohne die traditionelle irische Musik nicht denkbar ist.

Tobias Kurig aus NRW spielt die Blarge, eine große, offen gestimmte Bouzouki mit fünf Doppelsaiten. Er ist einer der Urgesteine der deutschen Irish Music-Szene und schon lange auf deutschen und internationalen Irish Folk-Bühnen unterwegs. Er begleitete Susan Coleman's Gesang wunderbar sensibel mit akkordischen Tönen und sorgte zwischendurch zur Auflockerung mit westfälischen Kalauern für Gelächter.

Bernd Klippert gilt als einer der herausragenden Könner des irischen Dudelsacks, den Uilleann Pipes.  Er erklärte anschaulich, was es mit dem irischen Dudelsack auf sich hat. So zum Beispiel, dass man den Spielsack nicht über den Mund aufbläst, sondern mit einem Blasebalg unter dem Ellbogen (Ellbogen = Uilleann in Gälisch).

Er brachte den Zuhörern nahe, wie sein Instrument aufgebaut ist und wie die Elemente einzeln und im Zusammenspiel klingen.  Die drei Grundpfeifen mit hohen bis tiefen Tönen liegen quer über dem Schoß des Spielers. Darüber sind drei mit Klappen versehene Pfeifen angeordnet, die beim Drücken einer Klappe mit der rechten Handkante Begleitakkorde von sich geben. Die Spiel- oder Melodiepfeife ist mit einem Doppelrohrblatt bestückt und hat einen Tonumfang von zwei Oktaven. Durch die anspruchsvolle Koordination von Arm-, Hand- und Fingerbewegungen beim Betätigen der einzelnen Pfeifen sind die Uilleann Pipes der mit am schwersten spielbare Dudelsacktypus, zugleich aber der mit der höchsten musikalischen Ausdruckskraft. Seine große Virtuosität stellte Klippert auch mit Tin Whistle und Low Whistle unter Beweis.

Sabine Pichler, seit Oktober 2017 im Rathaus Zell für die Kultur- und Öffentlichkeitsarbeit tätig,  rundete die Musik mit ihrem virtuos gespieltem Fiddlestyle ab.

Das Publikum honorierte die glanzvolle Vorstellung immer wieder mit Szenen- und langanhaltendem Schluss-Applaus.

Fotos Dieter Gürz

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