63 Nachwuchskräfte im Gartenbau aus 13 EU-Staaten bestreiten heute und morgen den 10. Europäischen Berufswettbewerb am geographischen Mittelpunkt der Europäischen Union in Gadheim
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Wettstreit am geographischen Mittelpunkt der EU
63 Nachwuchskräfte im Gartenbau aus 13 EU-Staaten bestritten den 10. Europäischen Berufswettbewerb in Gadheim
Link auf Mainpost-Online vom 31.7.2024
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63 Nachwuchskräfte im Gartenbau aus 13 EU-Ländern fanden sich am Montagabend um 18 Uhr mit ihren 21 Teamleitern am EU-Mittelpunkt in Gadheim zur Eröffnungsfeier des 10. Europäischen Berufswettbewerbs ein, den sie am Dienstag und Mittwoch 30. und 31. Juli 2024 in 21 Teams zwei Tage lang nach dem Motto „It’s your turn to grow“ im gärtnerischen Ausbildungsbetrieb des Markushofes Gadheim bestreiten (im Hintergrund in der Bildmitte hinter der Baumreihe).
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Den Wettbewerb eröffnete bei idealem Wetter beim Willkommensabend am Montag offiziell die Präsidentin von EU-Horticulture-Teachers Andrea Schulz. Die Gartenbaulehrerin der Fachschule Laimburg in Südtirol hat seit 2021 dieses Ehrenamt inne.
Wie sie sagte, hat ihr Verband der europäischen Gartenbaulehrer "EU-Horticulture-Teachers" diese Wettbewerbe 2002 in Deutschland ins Leben gerufen, der seitdem alle zwei Jahre an einer anderen europäischen Gartenbauschule abgehalten wird. Nur während der Pandemie musste diese Tradition für vier Jahre unterbrochen werden.
Schulz: "Jetzt, zum 10. Wettbewerb im 10. Jahr, sind wir stolz, dass nach über 20 Jahren zum zweiten Mal wieder Deutschland der Austragungsort ist und wie es besser nicht sein könnte, der Jubiläums-Wettbewerb vom 29.07. - 02.08.2024 am geographischen Mittelpunkt der Europäischen Union in Gadheim stattfindet."
Ihr Dank galt besonders den zum Verband gehörenden Kolleginnen der Berufsschule Kitzingen/Ochsenfurt Gertraud Herrmann und Petra Schuck und ihrer Schulleiterin Margit Stühler, dass sie den Wettbewerb in diesem Jahr wieder ins Leben gerufen und viel Zeit und Energie in die Organisation gesteckt haben.
Gewinnen konnte die Berufsschule als Kooperationspartner zum einen die Landesanstalt für Weinbau und Gartenbau (LWG) Veitshöchheim, wo die 63 jungen Wettbewerbsteilnehmer aus 13 europäischen Staaten mit ihren 21 Coaches im wegen der Ferien derzeit nicht belegten Wohnheim der Technikerschule von Montag bis Freitag kostenfrei übernachten können. Zum anderen ermöglicht das Berufsbildungswerk (BBW) Caritas-Don Bosco Gadheim mit Gärtnermeister Rainer Funk am Dienstag und Mittwoch den praktischen Teil des Wettbewerbs durchzuführen.
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Den jungen Leuten legte die Präsidentin anheim: "Die Hälfte des Tages arbeitet ihr mit einem internationalen Team und vielleicht ist es nicht einfach, einander zu verstehen, aber ihr werdet sehen, dass es viele Möglichkeiten gibt, zu kommunizieren … das Wichtigste ist Offenheit und der Wille, aufeinander zuzugehen."
Sie wünschte allen einen spannenden und fairen Wettbewerb!
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Nachdem Check-in am Montagnachmittag im Wohnheim der LWG im Birkental waren die 21 Wettbewerbsteams mit ihren Landesfahnen zu Fuß den 2,3 Kilometer langen Wanderweg zum Willkommensabend am geografischen EU-Mittelpunkt marschiert.
Es nehmen teil mit je zwei Teams Tschechien, Deutschland, Luxemburg, Österreich, Italien, Belien und Ungarn sowie mit einem Team Estland, Schweiz, Niederlande, Slowenien, Lettland und Polen.
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Während sich 20 Teams auf Landesebene meist wie in Österreich in einem zweistufigen Verfahren für den Berufswettbewerb auf europäischer Ebene in Gadheim qualifizieren mussten, kann daran außer Konkurrenz auch ein am Markushof ausgebildetes Gärtnerteam unter der Fahne Europas teilnehmen. Für Deutschland nimmt das Siegerteam des deutschen Bundesberufswettbewerbs 2023 teil.
Der Europäische Berufswettbewerb wird durch das Programm Erasmus+ unterstützt, das die Anreise, Unterbringung und Verpflegung der Teams ermöglicht. Die praktische Durchführung wird durch Sponsoren aus der Branche sichergestellt, die sowohl Geld- als auch Sachspenden zur Verfügung stellen.
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"Welch ein schönes Bild, auf diesen Moment habe ich mich schon seit Monaten gefreut," mit diesen Worten hieß Margit Stühler, die Stellvertretende Schulleiterin des Beruflichen Bildungszentrums Kitzingen-Ochsenfurt alle 21 Teams aus 13 europäischen Ländern, die an den beiden nächsten Tagen im Wettstreit gegeneinander antreten "You are all very welcome!" Wie sie sagte, stehe aber nicht das Gegeneinander im Vordergrund, sondern das Miteinander. Es gehe darum, Gemeinschaft zu erleben und sich mit Berufskollegen aus ganz Europa auszutauschen.
Stühler konnte viele Ehrengäste begrüßen, die durch ihre Anwesenheit ihre Wertschätzung für die grünen Berufe und dem Europäischen Gedanken zeigen würden. Mit den Worten "Wir als Berufsschule hätten diesen Wettbewerb alleine nicht stemmen können" zeigte sie sich sehr glücklich, dass ihre Schule zwei Kooperationspartner gefunden habe, die mit viel Zeit und Manpower in der Vorbereitung und Durchführung des Wettbewerbs unterstützt hätten. Als eine wesentliche Säule nannte sie das Caritas-Don-Bosco-Berufs-Bildungswerkes, dessen Geschäftsführenden Direktor Andreas Halbig sie ebenso herzlich willkommen hieß, wie vom Markushof in Gadheim Außenstellenleiter Hans Koppenhagen und als weitere Mitglieder des Planungsteams Rainer Funk, Bernd Sauer und Andrea Seelmann. Von der LWG als zweite Säule begrüßte sie u.a. Schulleiter Rainer Berger und Gartenakademieleiterin Claudia Schönmüller.
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Grußworte sprachen aus den Reihen der Ehrengäste der Landrat des Landkreises Würzburg Thomas Eberth (nur auf englisch), der stellvertretende Kitzinger Landrat Robert Finster und Veitshöchheims Bürgermeister Jürgen Götz.
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Während seine Vorredner besonders auch die Pflege des Europäischen Gedankens in den Vordergrund stellten, freute sich das Veitshöchheimer Ortsoberhaupt, dass der 10. Europäische Berufswettbewerb des gärtnerischen Nachwuchses hier an einem symbolträchtigen Ort, dem geographischen Mittelpunkt der EU über die Bühne geht, zumal in der Gemeinde mit der LWG und dem Markushof zwei fachlich hoch kompetente Einrichtungen zum Thema Gartenbau beheimatet sind. Veitshöchheim habe zudem als Gemeinde selbst drei Partnerstädte im europäischen Ausland und so auch immer wieder den Blick über den nationalen Rand hinaus. Den 21 Teams wünschte er viel Erfolg beim Wettbewerb und nachhaltige Eindrücke im schönen Veitshöchheim.
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Die Ehrengäste waren dann auch in vorderster Front, als es darum ging hinter den drei Fahnenmasten am EU-Mittelpunkt mit drei gärtnerischen Nachwuchskräften zur Erinnerung an das besondere Ereignis des Berufswettbewerbs (siehe Tafel links) einen "Amber"-Baum zu pflanzen.
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Erinnerungsfoto von der Baumpflanzung: v.l.n.r. Robert Finster (stellvertretender Kitzinger Landrat), Andreas Halbig (BBW Don Bosco), Hans Koppenhagen (Markushof), Margit Stühler (Stellvertretende Schulleiterin BBZ Kitzingen-Ochsenfurt), Bürgermeister Jürgen Götz, Landrat Thomas Eberth, Berufsschullehrerinnen Gertraud Herrmann und Petra Schuck sowie LWG-Schulleiter Rainer Berger.
Die Ehre gaben sich außerdem Regierungsschuldirektorin Alexandra Burkard-Rudolph von der Regierung von Unterfranken in Vertretung der Staatsministerin Anna Stolz, Willy Enßlin (Vizepräsident Bayerischer Gärtnerverband), Fabian Dausch (Verband Garten-, Landschafts- und Sportplatzbau Bayern e.V. und Josef Mend (Fördervereinsvorstand der Berufsschule).
Nach der Baumpflanzung konnten sich alle an einem leckeren Buffet laben, dass Verena Will (Weingut Will) aus Güntersleben aufgebaut hatte.
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Berufsschullehrerin Gertraud Herrmann, die mit ihrer Kollegin Petra Schuck sich seit Monaten mit viel Freude und Herzblut für den Wettbewerb engagiert hat, hatte zuvor als Leiterin des Organisations-Teams das Programm der nächsten Tage vorgestellt.
Die 21 Teams aus 13 EU-Ländern werden zwei Tage lang auf dem Gelände des Markushofes am Start sein. Die Länder konnten mit einem oder zwei Teams antreten. Ein Team besteht aus drei Wettbewerbs-Teilnehmern und ihrem Coach.
Kreativität und Können gefragt
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Beim Berufswettbewerb geht es nicht nur darum, dass die gärtnerischen Nachwuchskräfte ihr Können und ihre Kreativität in verschiedenen gärtnerischen Fachsparten unter Beweis zu stellen. Er steht seit seiner ersten Austragung vor 20 Jahren – damals ebenfalls in Deutschland – ganz im Zeichen des europäischen Gedankens und verfolgt das Ziel, den fachlichen und kulturellen Austausch über Sprachbarrieren hinweg zu fördern.
Spannend wurde es, als die Teams in Gadheim per Los gemischt wurden und so zum Beispiel ein belgischer Teilnehmender mit einem Teilnehmer aus Lettland und einer Teilnehmerin aus Ungarn als neues Team fünf verschiedene Aufgaben zu bewältigen hat.
Im Mittelpunkt stehen an den 14 Stationen, die im St. Markushof in Gadheim aufgebaut wurden, praktische Aufgaben, denen sich die Teams der teilnehmenden Länder stellen müssen. Sie sind an die regionalen Gegebenheiten des Gastgeberlandes und der gastgebenden Schule angepasst und stellen hohe Anforderungen an die Fertigkeiten der jungen Gärtnerinnen und Gärtner. Dabei geht es sowohl um gärtnerische Arbeiten, die die Teilnehmenden aus ihrem Berufsalltag kennen, als auch um knifflige Aufgaben aus Gartenbau und Floristik, die Flexibilität und Teamgeist erfordern.
Nach dem zweitägigen Wettbewerb vom 30. bis 31.07.2024 jeweils mit Abendessen im Markushof schließt sich am 1.8.2024 ein „Tag der Begegnung“ an. Während der angebotenen Exkursionen in Betriebe vor Ort, einer Wanderung und einem Picknick können die Teilnehmenden ihre Kontakte weiter vertiefen. Zugleich erhalten sie Einblicke in die gartenbauliche Tradition und die Kultur Bayerns. Dieser Tag des gelebten Europas gipfelt am Abend in der Wettbewerbs-Siegerehrung mit anschließender Feier an der Berufsschule in Ochsenfurt. Die Deutsche Blumenfee Kathrin Köhler wird dabei die Preise überreichen.
Am Freitagmorgen ist dann von 8:00-11:00 Uhr im Wohnheim der LWG der Check-out für die Abreise.
Fotos (c) Dieter Gürz