Aktualisiert: An der Baustelle Höchheimer Steg tut sich wieder etwas - Erneuerung des Dünnschichtbelages musste wegen Regen abgebrochen werden - Neue WNA-Prognose: Eröffnung im September 2024
Am 22. April 2024 erklärte Pascal Haus, der als Leiter und Prokurist der Niederlassung Gießen des Generalunternehmens Adolf Lupp GmbH + Co KG das operative Geschäft für den Neubau des Höchheimer Steges führt, dass seine Firma die Bauarbeiten am Höchheimer Steg Anfang Juli 2024 zum Abschluss bringen wird.
Heute am Freitagmorgen, 28. Juni 2024 tat sich tatsächlich etwas, waren Arbeitskräfte einer Spezialfirma auf dem Steg unterwegs, um den nicht fachgerecht verlegten Dünnschichtbelag auf den Geh- und Fahrradwegflächen zu erneuern. Leider mussten sie die Aufbringung des rutschhemmenden Belages abbrechen, als es heftig zu regnen anfing.
Wenig später war der Bautrupp mitsamt Eimern und Zeltdach wieder abgerückt, denn zum Aufbringen des Belags muss es absolut trocken sein, so ein Mitarbeiter der Firma.
Foto vom Donnerstag
Der spezielle Dünnschichtbelag muss bei vorgegebenen Temperaturen verarbeitet werden und austrocknen. Dabei dürfen nachts und am Tag festgelegte Temperaturen nicht unterschritten werden. Da dies offenbar beim ersten Aufbringen nicht der Fall war, traten Blasenbildungen zutage, wie hier hinter dem Bauzaun auf dem 15fachen Zoom-Bild zu sehen. Der rutschfeste Dünnschichtbelag schützt als Versiegelung den Beton und fungiert als Wartungsschicht.
Wann die 20 Schwingungstilger mittels Druckfedern an Halterungen der Tragseile (rot umrandet) installiert werden, je zehn auf beiden Geländerseiten, konnte aktuell nicht in Erfahrung gebracht werden.
Die Auswertung der bereits Anfang Oktober 2023 durchgeführten Schwingungsmessungen der an zwei Pylonen hängenden Seilbrücke hatte ergeben, dass die Eigenschwingung der Brücke laut Wasserstraßen-Neubauamt Aschaffenburg (WNA) im Komfortbereich liegt, also keine Gefahr besteht, dass sie einstürzt. Das Schwingungsverhalten des Steges könne sich aber negativ auf das Wohlbefinden der Nutzer auswirken. Auf Wunsch der beiden Gemeinden muss deshalb die Baufirma Lupp als Generalunternehmer den im Leistungsverzeichnis enthaltenen Einbau von Schwingungsdämpfern in das Brückenbauwerk im Bereich der Tragseilaufhängungen vornehmen.
Ergänzung am 29.6.: Wie dem Mainpost-Online-Artikel vom 28.6.2024 (Link nachstehend) zu entnehmen ist, sind laut Auskunft der WNA-Leiterin Mareike Bodsch die Schwingungsdämpfer nun endlich in die Fertigung gegangen. Dies dauere sechs bis acht Wochen und dann müssten sie noch eingebaut werden. Die Bauoberleiterin rechnet deshalb mit der Eröffnung des Höchheimer Stegs erst im September dieses Jahres. Vorausgesetzt: Die Restarbeiten und die anschließende Brückenprüfung verlaufen positiv und die beiden Gemeinden stimmen einer Eröffnung im September zu.
Noch offen ist auch die Montage der Stromverteilerkästen und die Elektrifizierung des Steges sowie die Verfüllung des Arbeitsraumes am Treppenfuß in Veitshöchheim.
Bodsch bestätigte zudem, dass der Rückbau des alten Ludwig-Volks-Steges von ihrem Amt im Juli 2024 neu ausgeschrieben werde, nachdem die Firma Lupp als beauftragter Generalunternehmer den Bauvertrag gekündigt habe. Mit dem Rückbau sei aber nicht vor dem zweiten Quartal 2025 zu rechnen.
Wie sich die Verzögerungen auf die ursprünglich auf 9,84 Millionen Euro für den Neu- und Rückbau veranschlagten Baukosten auswirken, darüber konnte Bodsch laut MP-Bericht noch keine Aussage treffen.
Fotos Dieter Gürz