5. Weinschlendern in Veitshöchheim: Wieder Riesenresonanz trotz dunkler Wolken am Himmel
Die Fränkische Weinkönigin Lisa Lehritter war begeistert
Trotz dunkler Wolken am Himmel herrschte eitel Sonnenschein über die wieder erfreuliche Resonanz bei der fünften Auflage des von der Tourist-Info-Leiterin Dr. Petra Reichert-Südbeck organisierte...
Link auf Mainpost-Online vom 21.5.2024
Trotz dunkler Wolken am Himmel herrschte am Samstag, 18. Mai eitel Sonnenschein über die wieder erfreuliche Resonanz bei der fünften Auflage des von der Tourist-Information Veitshöchheim organisierten "Weinschlendern am Sonnenschein". Neben der Veitshöchheimer Bacchus-Symbolfigur genossen auch drei Weinhoheiten am Oberen Talbergweg die phantastische Aussicht auf die Weinlage, den Main und die Orte Veitshöchheim und Margetshöchheim bei einem Glas Wein, v.l.n.r. Oswald Bamberger, die Günterslebener Weinprinzessin Maria Schömig, die Fränkische Weinkönigin Lisa Lehritter, die Thüngersheimer Weinprinzessin Rebeca Bunzel, 2. Bürgermeister Elmar Knorz und Tourist-Info-Leiterin Dr. Petra Reichert-Südbeck.
Nach den Worten des 2. Bürgermeisters Elmar Knorz wurde urkundlich der Weinbau in Veitshöchheim bereits 779 erwähnt. Die Weingärten waren zu dieser Zeit recht klein, ein Teil im fürstlichen Besitz, für dessen Pflege die Einwohner der umliegenden Ortschaften zuständig waren.
Um das Jahr 1830 umfasste laut Knorz der Weinbau in Veitshöchheim noch eine Fläche von 185 Hektar. Heute seien es nur noch etwa 20 Hektar. Bis Mitte des 20. Jahrhunderts wurden die Arbeiten im Weinberg noch mit der Hand ausgeführt. Ab dann habe die Technik und Automatisierung Einzug gehalten. Seit Mitte des 20. Jahrhunderts werden in Veitshöchheim nur noch die Lagen Talberg, Fachtel und Sonnenschein bebaut.
Die Veitshöchheimer Bacchus-Symbol-Figur Oswald Bamberger sprach dann den Trinkspruch: "Nimmst du täglich deinen Tropfen, wird dein Herz stets freudig klopfen, wirst im Alter wie der Wein, stets begehrt und heiter sein. Ergreift das Glas und trinkt den Wein, ein jeder soll hier glücklich sein!"
Dieser Aufforderung folgten denn auch auf dem Foto oben mit einem Glas "EU-MittelPunktWein", einem Müller-Thurgau vom Veitshöchheimer Sonnenschein des Weingutes Gebrüder Geiger jr. die zwölf anwesenden Mitglieder des Gemeinderates mit den Weinhoheiten, Altbürgermeister und Ehrenbürger Rainer Kinzkofer, ZweiUferLand-Kassier Karl Rügamer und VCC-Club-Präsidentin Conny Lyding.
Wohl dank der Fürsprache von Weingott Bacchus und seinem flehentlichen Blick gen Himmel blieb es nach wenigen Regentropfen um 16 Uhr trocken bis zum Ende um 21 Uhr, zwischendurch lachte sogar die Sonne.
Den Weingott Bacchus konnte man neben der Station drei auch in Stein bewundern, wie diese beiden Damen.
Beim Startpunkt wurden von den Mitarbeiterinnen der Tourist-Info an die 750 Weingläser an Gäste ausgegeben. Viele hatten aber auch selbst ihre Gläser mitgebracht oder welche an den Ständen bekommen.
Gleich zu Beginn nach der Touristinfo hatten die beiden an der Bewirtung mitmachenden Vereine Männergesangverein (MGV) und Veitshöchheimer Carnevalclub (VCC) ihren Stand.
Der MGV servierte vom Thüngersheimer Weingut Gebrüder Geiger jr. neben Secco rose und weiß, dem MittelPunktWein und einem Thüngersheimer Johannisberg Silvaner trocken zum Verzehr auch Brot mit Gerupften und den von Rita Wunderlich (rechts) neu kreierten Brotzeit-Spieß.
Gleich daneben versorgte der VCC die Weinschlenderer mit Bratwurst im Brötchen.
Der Tross der Ehrengäste zog dann von hier zum Oberen Talberg hoch, zum Teil wie hier der Bacchus steil den Weinberg hoch, wo am Ende das "Waldhaus am Sonnenschein" der Familie Kollroß (Thüngersheim) einen Stand mit Wein vom Sonnenschein , einen Silvaner & Chardonney im Mischsatz und einen Rotling, sowie Käse- und Schinkenstangen kredenzte.
Hier am oberen Talbergweg, der seit 2009 Teil des von der Gemeinde erstellten Wein-, Natur- und Kulturlehrpfades ist, bot sich beim Weinschlendern eine besonders imposante Aussicht auf Veitshöchheim und Margetshöchheim, wie im Bild links diesen italienischen Gästen.
Diesen herrlichen Ausblick und das Fingerfood ebenso wie ihre Weine Silvaner, Scheurebe und einen alkoholfreien Traubensecco genossen gleich nebenan bei der Margetshöchheimer Winzerin Ilonka Scheuring, die die Weinhoheiten und Ehrengäste an ihrem Stand begrüßt.
Bei diesen von doc.Snider zubereiteten Leckerbissen frohlockten auch Veitshöchheims Grüne mit Bezirksrätin Christina Feiler, Ortsvorsitzender Günter Thein und Gemeinderätin Beate Hofstetter.
Hier oben hielt dann auch die am 22. März 2024 in Aschaffenburg zur 66. Fränkischen Weinkönigin gekrönte Lisa Lehritter aus der Weinbaugemeinde Frickenhausen am Main ihr Grußwort. Es wurde ersichtlich, dass sie eine exzellente Kennerin des Frankenweins ist. Rund 400 Termine hat sie als Fränkische Weinkönigin während ihrer einjährigen Amtszeit wie an diesem Tag in Veitshöchheim zu absolvieren, bei denen sie auf Persönlichkeiten aus Politik, Wirtschaft, Gesellschaft und Medien trifft. Wie sie sagte, freut sie sich auf die Menschen, die sie wie hier in Veitshöchheim kennen lernen kann, ebenso auch auf die Winzer, die sie unterstützen darf.
Etwas Neues konnte die Weinkönigin dann gleich an Station zwei beim Veitshöchheimer Hobbywinzer Oskar Glückert mit seinem ihr bislang unbekannten Malvasier kennenlernen, einen Wein, den man sonst nirgendwo bekommt, denn er ist eine Novum-Rebsorte im Fränkischen Weinland. Vor zehn Jahren hatte der Weinbauer im Zeichen des Klimawandels 500 Rebstöcke der mediterranen, also in Südeuropa beheimateten Malvasier-Rebsorte erworben und im Weinberg hinter ihm angebaut.
Wie der Winzer berichtet, ist diese Rebsorte mit ihren großen rötlichfarbenen Beeren und großen Blättern sehr genügsam und pflegeleicht, durch die dickere Schale auch resistenter und faule weniger. Sie vertrage so auch die Sommerhitze sehr gut und verbrenne nicht. Er baue den Wein ganz natürlich aus. Beim Probieren schmeckte er fruchtig, nachhaltig, ähnlich einer Mischung aus Riesling und Silvaner.
Sehr gut an kam das Speisenangebot von Andreas Schneider (Mietkoch & Catering-Service Doc.Snider), der erstmals dabei war, mit Wurstsalat mit Bauernbrot, Fränkische Käsespätzle, Kartoffel-Blinis vegan und Ochsenfetzen im Ciabatta.
Winzerblut steckt in der gemeindlichen Kulturreferentin Dr. Martina Edelmann (mit Brille), die hier am Stand des Weingutes "Am Stein" von Ludwig Knoll die Weine Scheurebe, Sauvignon Blanc, Weißburgunder und Silvaner sowie einen Secco rose und alkoholfrei ausschenkte. Ihr gehört der vom Weingut bewirtschaftete Abhang gleich gegenüber.
Hier mit phantastischem Blick auf die Ravensburg bis zur Staustufe Erlabrunn niedergelassen hatte sich dann nach dem offiziellen Teil die Veitshöchheimer CSU/VM-Fraktion mit Anhang. "Natürlich sind wir traditionell beim Weinschlendern dabei!" postete deren Sprecher Marc Zenner auf Facebook und weiter: "Vor der Haustüre schlendern - mit feinen Tropfen, Spaß hat's gemacht. Danke an die Winzer und die Vereine, vor allem aber auch an die Gemeinde und das Tourismusbüro, die viel Herzblut in die Veranstaltung stecken. Wir freuen uns auf viele Wiederholungen."
Gleich daneben steht nun eine Infotafel zur History der Ravensburg
Letzte Station am Mittleren Talbergweg war dann die idyllisch liegende Weinbergshütte des Thüngersheimer Weingutbesitzers Albert Klüpfel (Fotos aus dem Vorjahr, da hier die Fotos unscharf - siehe unten) mit den Weinen Bacchus, Rotling, Silvaner Spätlese, Goldmuskateller und Carbernet Mitos im Angebot.
Hier dieselbe Gruppe aus Rieneck, die begeistert ist über die ausgeschenkten Weine und die tolle Lage und bisher immer wieder zum Weinschlendern nach Veitshöchheim kam.
Bei einem gemütlichen Spaziergang mit herrlichem Ausblick ins Maintal konnte auch diese Besuchergruppe aus Frankfurt am Main entlang des ca. zwei Kilometer langen Rundweges ausgiebig Weine probieren und dazu traditionell fränkisches, aber auch internationales Fingerfood genießen - auch mit einem vegetarischen und veganen Angebot.
Auch viele Familien wie im Bild von der anderen Mainseite in Margetshöchheim waren mit ihren Kindern gekommen
oder hier mit Hund.
Diese Herrengruppe kam aus Rodgau bei Offenbach.
Fotos Dieter Gürz
Wen man hörte, der zeigte sich begeistert über die Idee, die Idylle der Weinberge für ein Fest zu nutzen. Allerdings konnte man auf Facebook auch kritische Stimmen zur Preisgestaltung der Weine hören, wie "die Preise waren eine Frechheit" (für 0,1 l von 2,50 bis 4,00 Euro).
Touristinfo-Leiterin Dr. Petra Reichert-Südbeck verweist auf den enormen Aufwand, den die Winzer hätten. Außerdem sei Sinn der Veranstaltung, dass die Gäste keine Schoppen wie bei einem Weinfest verkosten sollen, sondern beim Weinschlendern wie bei einer Weinprobe die Weine mehrerer Winzer.
Gelobt wurde allseits der gut frequentierte halbstündige Shuttle-Service vom Altort ins Birkental.