Gymnasium Veitshöchheim spendete erneut 1500 Euro für das Dorfentwicklungsprojekt Dow Bodie im westafrikanischen Staat Guinea
Über eine Spende von 1500 Euro zugunsten des Vereins Ecole de la Solidarité, Dow-Bodié, Guinea e.V. freut sich im Gymnasium Veitshöchheim Vereinsvorstand Dr. med. Marion Böske zusammen mit den Sprechern der achten Klassen im Vordergrund und hinten v.l.n.r. Schülersprecherin Romina Selch, Schulleiter Dr. Bernhard Brunner und vom Elternbeirat die erste Vorsitzende Dr. Katja Demuß und ihre Stellvertreterin Alexa Geier.
Wie Katja Demuß sagte, ist aus dem Erlös der Schüleraktivitäten anlässlich des letzten Schulfestes im Juli 2023 wieder eine schöne Summe zusammengekommen, die der Elternbeirat noch ein wenig erhöht hat. So konnte in diesem Jahr eine Spendensumme von 1.500 Euro für das westafrikanische Dorfentwicklungsprojekt übergeben werden.
Seit seiner Gründung vor 23 Jahren unterstützt das Gymnasium Veitshöchheim die Entwicklung des mit umliegenden Weilern ca. 3000 Einwohner zählenden Dorfes Dow-Bodié 360 km nordöstlich der Hauptstadt Conakry des westafrikanischen Staates Guinea, eines der ärmsten Länder des Kontinents, in dem ein Großteil der Bevölkerung nur eingeschränkten Zugang zu Nahrungsmitteln und medizinischer Versorgung hat.
Zuletzt waren es im Dezember 2022 schon einmal 1500 Euro und vor Corona im Jahr 2019 1000 Euro, die das Gymnasium aufgrund von Schüleraktivitäten beim Schulfest spendete.
Ansprechpartnerin für das Hilfsprojekt des Gymnasiums ist seit jeher Dr. Monika Böske, die bis vor einem Jahr als Kinder- und Jugendärztin mit Praxis in Würzburg-Frauenland tätig war. Diese hatte mit ihrem Aloys Böske in Würzburg Dr. Yango Keita kennengelernt, der mit seiner Familie viele Jahre in Würzburg lebte, an der Universität im Fach Chemie promovierte und 1996 in seine Heimat nach Guinea zurückkehrte. Beim Abschied wurde ein Wiedersehen in Guinea vereinbart, das 1999 Wirklichkeit wurde. Während des Aufenthaltes in Guinea besuchten die Böskes auch das Heimatdorf Dow-Bodié der Familie Keita, wo seit Jahren eine Frauenkooperative aufgrund der eigenen leidvollen Erfahrungen mit ihrem Analphabetismus sich eine eigene Schule im Dorf, insbesondere für ihre Töchter wünschten. Dieser Wunsch der guineischen Frauen veranlasste Monika und Aloys Böske nach ihrer Rückkehr mit Freunden am 18. Mai 1999 den gemeinnützigen Verein "Ecole de la Solidarité, Dow-Bodié, Guinea e.V." zunächst mit dem Ziel zu gründen, die finanziellen Mittel für den Bau einer Schule in Dow-Bodié zur Verfügung zu stellen. Vertreten wird der Verein in Guinea durch Dr. Keita, der seit der Gründung alle Hilfs-Maßnahmen organisiert und koordiniert.
Eröffnung einer dreiklassigen Schule und Wohnungen für die Lehrer im Jahr 2000, um auch Mädchen den bis dahin unmöglichen Zugang zu Bildung zu verschaffen
Nach der Übergabe des Spendenscheckes gab die Vereins-Vorsitzende Böske mit Fotos ihrer vielen Einsätze in Dow Bodié einen sehr anschaulichen Eindruck, wie sich in Absprache mit den Dorfältesten das Projekt in den letzten zwei Jahrzehnten von einer Schule und dem Aufbau einer Gesundheitsstation zu einer richtigen Dorfinfrastruktur mit fließend Wasser, Solarstrom und Gesundheitszentrum entwickelt hat.
Die Gesundheitsstation entwickelte sich zu einem "Krankenhaus" mit OP-Räumen (u.a. Augenarzt, Chirurg, Kinderarzt, Zahnarzt). Inzwischen würden auch Patienten aus Nachbarländern wie Mali kommen.
Ein Brunnen versorgt seit 2009 nun das Dorf mit sauberem Wasser. Es ist dies Grundwasser aus 40 Meter Tiefe hochgepumpt. Die Pumpe arbeitet mit
Solarenergie und kann bis zu 4000 Liter Wasser pro Stunde fördern
Immer mehr Bauten im Dorf verfügen inzwischen neben fließendem Wasser auch über Elektrizität, früher durch Diesel-Generator, jetzt durch Umstellung auf Photovoltaik.
Inzwischen wurden schon viele Mädchen nach Abschluss Collège-Abschluss (vergleichbar mit Realschule) zu Krankenschwestern ausgebildet.
Ausführlich schilderte die Medizinerin den Achtklässlern, wie der Verein hier in Deutschland für Dow Bodié die verschiedensten Dinge von Rohren, Photovoltaik-Anlagen über Möbel und Medikamente bis hin zu Spielzeug und vielem mehr beschafft, einen großen Container belädt und diesen dann nach Guinea verschifft, wo er dann aufgrund der schlechten Straßen mühsam in 13 Stunden Fahrzeit nach Dow Bodié gelangt.
Wesentlich erschwert sind die Transporte seit dem Militärputsch 2021, die jüngst seit der schweren Explosion mit anschließendem Großbrand im zentralen Treibstofflager im Stadtteil Kaloum der Hauptstadt Conakry vom 17. auf 18. Dezember 2023 und der dadurch eingetretenen Unterversorgung des Landes mit Treibstoff aktuell nicht möglich sind, da auch die Häfen gesperrt sind. Ganz aktuell hat Guineas Militärjunta am Montag dieser Woche die zivile Regierung des Landes aufgelöst und damit die volatile politische Stimmung weiter verschärft.
Fotos: Böske