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FranceMobil am Gymnasium Veitshöchheim

Veröffentlicht am von Dieter Gürz

 Zu einer Französischstunde der besonderen Art waren die Lateiner der 7. Klassen des Gymnasiums Veitshöchheim am Mittwoch, 15. November 2023, eingeladen. Madame Iseult Ruitton-Allinieu vom Programm FranceMobil gelang es, die Siebtklässler spielerisch an die französische Sprache heranzuführen.

Mit französischen Anweisungen brachte Iseult sie dazu sich in verschiedene Richtungen zu bewegen (vorwärts, rückwärts, nach rechts, nach links, sitzen, aufstehen – en avant, en arrière, à droite, à gauche, assis, debout).

Anschließend durften die Schüler der Reihe nach würfeln und mussten dann etwas über sich auf Französisch sagen. Die 1 war beispielsweise „Je m’appelle… Helena“, die 2 „Je viens de … Rimpar“, die 3 „J’ai ...12 ans“, die 4 „Je vais … bien 😊/ mal  », die 5 « J’aime … faire du tennis“ und die 6 Bingo, d.h. man musste alle 5 Sätze auf einmal aufsagen, was die Schüler*innen sehr gut hingekriegt haben. Ihre Klassenkameraden belohnten sie dafür mit viel Applaus.

Das Spiel Obstsalat (salade de fruits) kam ebenfalls gut an: Man sagt, was man liebt oder nicht gerne mag und tauscht dann Plätze mit einem anderen, der die gleiche Vorliebe hat oder nicht hat. Dabei wurden phonetisch ähnliche Wörter ins Spiel gebracht, z.B. J’aime le tennis/le foot und Je déteste le rugby, le handball etc.

Mit anderen transparenten Wörtern ging es weiter: Auf dem Boden lag ein Spiel mit Kärtchen auf denen Begriffe abgebildet waren, die dem Deutschen ähnlich sind, z.B. girafe, éléphant, commode, lampe, abricot. Iseult sprach sie vor und die Schüler durften sie auf den Kärtchen suchen und darauf zeigen. Die gleichen Begriffe wurden dann im nächsten Spiel in einem chanson wiedererkannt. Die Schüler durften an der entsprechenden Stelle die Hand heben und das Wort sagen.

Beim Spielen wurde den Siebtklässlern schnell klar, dass Französisch gar nicht so schwer zu verstehen ist, wie oft behauptet wird. Ein Teil des Wortschatzes ist ähnlich wie im Deutschen, bzw. Englischen und einen Teil des Wortschatzes kennen sie sowieso schon aus dem Lateinischen, der Muttersprache des Französischen. Aus dem situativen Kontext ergibt sich der Rest, denn in den ersten Lernjahren geht es um die konkreten Dinge im Leben wie Einkaufen, Geburtstage feiern, eine Stadt entdecken, einen Ausflug machen usw.

Nun hofft die Französisch-Fachschaft des Gymnasiums, die den Besuch des FranceMobil organisiert hat, dass diese Französisch-Stunde bei einigen von den Siebtklässlern die Lust geweckt hat, mehr über unser Nachbarland zu erfahren und Französisch als 3. Fremdsprache zu wählen.

Anschließend wurde den Französisch-Lernenden der 10. Klassen ebenfalls eine Animation geboten, in der mittels eines Memory-Spiels und eines Kulturquizz ein aktuelles Bild der frankophonen Kultur aufgezeigt wurde. Die Schüler sollten so dafür begeistert werden die gewonnenen Sprachkenntnisse in der Oberstufe beizubehalten und eventuell auch in Französisch mündliches oder schriftliches Abitur zu machen.

 

Das zugrundeliegende Programm FranceMobil wird vom Deutsch-Französischen Jugendwerk (DFJW) und der Französischen Botschaft, bzw. dem Institut Français Deutschland koordiniert und von mehreren Bundesländern unterstützt. Seit 2002 sind die jungen französischen Lektoren in ganz Deutschland unterwegs. Ihr Ziel: Kinder und Jugendliche allgemeinbildender sowie berufsbildender Schulen sollen spielerisch für die französische Sprache und frankophone Kultur sensibilisiert und für Austauschprogramme motiviert werden. Denn Französisch ist eine der meistgesprochenen Sprachen in der Europäischen Union.  

Als eine der wichtigsten Geschäftssprachen der Welt ermöglicht Französisch den Zugang zu einem der bedeutendsten Arbeitsmärkte Europas. Frankreich gehört zu den TOP 5 der ausländischen Arbeitgeber in Deutschland. Wer sich auf eine Stelle bewirbt, hat mit einer zweiten modernen Fremdsprache immer eine zusätzliche Qualifikation in der Tasche, die andere Bewerber u.U. nicht haben: „Und außerdem spreche ich Französisch. Du auch?“ Et en plus, je parle français. Toi aussi?

Text und Fotos: Karin Steck

 

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